Verrueckt nach Liebe
Sieh dich nur an. Du hast so viele Schwierigkeiten gemeistert. Es wäre so leicht und absolut verständlich gewesen, wenn du auf die schiefe Bahn geraten wärst, aber das bist du nicht.«
»Für eine Weile schon. Ich hab alles gestohlen, was ich in die Finger bekam.«
»Tja, ich hab keine Familienerbstücke.« Sie streichelte seine Schultern, um ihn zu trösten. »Aber vielleicht sollte ich dich durchsuchen, wenn du das nächste Mal mein Haus verlässt.«
Er wurde rot und wich ihrem Blick aus. »Ich würde dich niemals be…«
»Dich zu durchsuchen wird mir gefallen. Vielleicht durchsuche ich dich sogar, wenn du reinkommst, nur zur Sicherheit. Vielleicht sollte ich dich auf der Stelle durchsuchen.«
Erleichtert sah er sie endlich an. »Aber wir sind hier bei mir.«
Sie zuckte mit den Achseln. »Ich finde nur, ich sollte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dich zu durchsuchen. Man weiß nie, was man findet.«
»Ich weiß, was du finden wirst.« Er zog sie an sich. »Fang mit der rechten Vordertasche an.«
Sie tat es und stellte fest, dass er hart und bereit war.
»Verhütest du?«, fragte er, und seine Stimme wurde ganz rau.
Die Frage kam ihr zu diesem Zeitpunkt seltsam vor. »Ich hab seit sieben Jahren eine Spirale.« Seit einer Panikattacke, schwanger zu sein, als Pippen drei war.
»Vertraust du mir?«
»In welcher Beziehung?«
»Ich musste mich einem vollständigen Gesundheitscheck unterziehen, bevor ich meine Stelle hier in Potter County antreten konnte. Von Kopf bis Fuß. Ich bin sauber. Vertraust du mir?«
Er bat sie, ohne Kondom mit ihm zu schlafen. Um die nächste Phase ihrer Beziehung einzuläuten, und sie wollte es so sehr, dass es ihr Angst machte. Wenn sie es langsam angingen, würde vielleicht alles gut. »Ja. Vertraust du mir?«
»Ja.« Er nahm sie an der Hand und führte sie in sein Schlafzimmer. Er küsste und berührte sie und zog sie aus. Er liebkoste ihren ganzen Körper, und als er heiß und pulsierend, ganz eng an sie geschmiegt, in sie eindrang, stöhnte sie und wölbte den Rücken. Er nahm ihr Gesicht in die Hände und sah ihr in die Augen, während er in sie hineinstieß. »Lily«, flüsterte er, »ich liebe dich.«
Ein vollkommenes Glücksgefühl durchströmte sie und erhitzte ihren ganzen Körper. Er sagte, dass er sie liebte, und sie spürte es überall. Die euphorische Stimmung hielt noch lange an, nachdem sie sich am Morgen von ihm verabschiedete. Lange, nachdem sie zur Arbeit ging und am Abend nach Hause kam. Sie wachte damit auf, doch als sie wieder heimfuhr, nachdem sie Pippen in der Schule abgesetzt hatte, war es schlagartig damit vorbei.
Sie fuhr mit dem Jeep Cherokee in die Garage, als Tucker vom Dienst nach Hause kam. Da die Müllabfuhr da gewesen war, lief sie zur Straße, um ihre geleerte Mülltonne hereinzuziehen.
Tucker kam ihr in der Einfahrt entgegen und erledigte das für sie. Sie schloss rasch das Garagentor, und er folgte ihr in die Küche.
Ein Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. »Willst du einen Kaffee?«
»Was hast du morgen Abend vor? Ich habe frei. Ich dachte, wir könnten ins Ruby’s gehen. Ein paar von den Jungs sagen, dass es dort gute Steaks gibt, aber dass man von den Meeresfrüchten lieber die Finger lassen soll.«
Er wollte mit ihr ins Ruby’s? Ihr Lächeln erstarb. Ein Restaurant mitten im Zentrum von Lovett – wo die Nachricht, dass sie mit dem jungen Deputy Matthews zusammen war, bis zum Nachtisch jeden erreicht hätte. Es langsam angehen lassen sah anders aus. Was sie für ihn empfand, war so neu, dass sie dazu noch nicht bereit war. »Ich habe Pippen.«
»Kann er nicht ein paar Stunden bei deiner Mom oder bei deiner Schwester bleiben?«
»Das ist schrecklich kurzfristig, Tucker.«
Er verschränkte die Arme vor seinem beigefarbenen Diensthemd. »Wie wär’s am Sonntag?«
»Ich weiß nicht.« Er machte ihr Druck. Sie verstand ihn, doch es gab so viel zu bedenken. Es ging alles viel zu schnell. Er sagte, dass er sie liebte, aber konnte sie zulassen, ihn so zu lieben, wie er es verdiente? Diese verrückte Art von Liebe, die einen mit Haut und Haaren verschlang? Sie war zu alt und hatte zu viel zu verlieren, um noch einmal so zu lieben. »Ich habe viel Arbeit.«
»Am Montag?«
»Wie wär’s irgendwo in Amarillo?« Das wäre doch ein schöner Kompromiss. »Dort sind die Restaurants besser.«
»Nein. Wie wär’s mit dem Ruby’s?«
»Warum?«
»Weil ich es satthabe, mich zu verstecken. Ich will ein richtiges
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