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Verrueckt nach Liebe

Verrueckt nach Liebe

Titel: Verrueckt nach Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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grottenschlecht. Früher hatte Pippen ihr ständig in den Ohren gelegen, Ronnie anzurufen, damit er mit ihnen zum Bowling ging. »Was ist mit deinem Dad?«
    Pippen zuckte mit den Achseln. »Der hat ’ne neue Freundin. Deshalb sehe ich ihn wahrscheinlich ’ne Weile nicht.«
    Sie lächelte traurig. Er war erst zehn Jahre alt und hatte Ronnie Darlington schon durchschaut. »Und wenn ich mich mal mit Tucker verabrede? Wenn er mich zum Essen einlädt oder so? Nur er und ich? Würde dir das etwas ausmachen?«, fragte sie, obwohl sie nicht davon überzeugt war, dass Tucker je wieder mit ihr reden würde. Sie dachte an den Ausdruck in seinen Augen, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Er war traurig und hatte etwas Endgültiges.
    Er steckte noch ein paar Legosteine zusammen. »Nein. Küsst du ihn dann?«
    Das würde sie gern. »Wahrscheinlich.«
    Er verzog das Gesicht. »Erwachsene machen eklige Sachen. Ich will nicht auf die Highschool.«
    Auf die Highschool? »Warum?«
    »Weil man da mit dem Küssen anfangen muss. T.J. Briscoe hat mir erzählt, sein großer Bruder wälzt sich knutschend mit seiner Freundin rum, bis seine Eltern von der Arbeit nach Hause kommen.«
    Der Tag würde kommen, an dem sich Pippens Meinung grundlegend ändern würde. Zum Glück blieben ihr bis dahin noch ein paar Jährchen. »Tja, du musst niemanden küssen, wenn du nicht willst.« Lily biss sich auf die Lippen, um sich ein Lächeln zu verkneifen. »Bis auf mich.«
    Sie erhob sich von der Couch und ging in die Küche. Sie blickte durchs Fenster in Tuckers Haus. Die Lichter waren aus, und er war bestimmt arbeiten. Versteckte sich an einer seiner Lieblingsstellen und lauerte arglosen Temposündern auf.
    In den letzten Tagen war er ihr aus dem Weg gegangen. Er war offen und ehrlich gewesen, was seine Vergangenheit betraf. Er liebte sie, und aus diesem Grund hatte er ihr alles gesagt. Sie selbst war nicht ganz so ehrlich gewesen. Sie hatte ihm nicht alles erzählt, weil … sie nicht gewollt hatte, dass er sie verließ.
    Sie schloss die Augen und presste die Finger an ihren Nasenansatz. Da sie ihn nicht hatte verlieren wollen, war sie nicht offen und ehrlich gewesen, aber er war trotzdem gegangen. Sie hatte wegen seines Alters keine Beziehung mit ihm gewollt und Angst davor gehabt, was die Leute sagen würden. Ihm war das egal gewesen. Er war mutig und unerschrocken. Mutig und unerschrocken war sie einst auch gewesen. Früher hatte sie von ganzem Herzen geliebt, so wie Tucker.
    Sie ließ die Hände sinken und sah in sein leeres Haus. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Doch sie liebte ihn. Sie hatte dagegen angekämpft, doch sie liebte ihn von ganzem Herzen. Liebte ihn so sehr, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb. Ihr wurde ganz schwindelig und beklommen. Sie hatte ihre Gefühle nicht unter Kontrolle. Sie waren zu groß – zu übermächtig –, aber im Gegensatz zu ihrem dreißigjährigen Ich drehte sie diesmal nicht durch. Sie konnte ihre Liebe zu Tucker nicht kontrollieren, geriet allerdings nicht außer Kontrolle. Sie wusste genau, was sie tat, als sie sich ihren Mantel und ihre Handtasche schnappte.
    »Pippen, ich muss nur mal schnell weg.«
    »Wohin denn?«
    Sie war sich nicht ganz sicher, hatte aber eine Vorstellung davon. »Nur mal kurz frische Luft schnappen.«
    Sie rief ihre Mutter an und log ihr vor, dass sie etwas im Salon vergessen hätte. Sobald Louella zur Tür hineinkam, warf Lily sich ihren Mantel über und verschwand.
    Sie sprang in ihren Jeep Cherokee und fuhr zum Highway 152. Sie war nicht verrückt, sondern holte sich, was sie wollte. Das, wovor sie sich so lange gefürchtet hatte.
    Tucker hatte einmal erwähnt, dass er Temposündern mit Vorliebe hinter dem »Willkommen in Lovett«-Schild auflauerte. Sie fuhr daran vorbei – und tatsächlich, wenige Meter hinter dem Schild stand ein Potter-County-Streifenwagen. Sie wendete, trat das Gaspedal durch und erreichte hundertdreißig Stundenkilometer, als sie vorbeibrauste. Sie hatte sich nach wie vor völlig unter Kontrolle. Fühlte sich überhaupt nicht verrückt. Als sie in den Rückspiegel schaute, sah sie nichts als die tiefschwarze Nacht.
    »Okay«, knurrte sie, immer noch beherrscht und nicht im Geringsten verrückt. Sie wendete erneut und beschleunigte auf hundertfünfzig Stundenkilometer. Sie warf einen Blick in den Rückspiegel und lächelte zufrieden, als das rot-weiß-blaue Blinklicht die texanische Nacht erhellte. Sie fuhr rechts ran und wartete. Mit

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