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verrueckt nach mehr

verrueckt nach mehr

Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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hob skeptisch eine Braue und sah mich fragend an. »Kann also noch dauern ...«
    Der Typ vor uns drehte sich noch mal zu uns um und sa g te: »Alle warten, dass der Champ loslegt ... dann geht‘s Knall auf Fall!«
    Der Gong ertönte und Wudnik machte Grimassen in die Kameras und grinste dabei, als wäre das Ganze ein Spiel für ihn. Dann drehte er sich zu Sergio um, der in Position gega n gen war, und attackierte ihn mit einer Salve an Schlägen g e gen den Oberkörper. Sergio hielt seine Deckung oben und machte nicht den Eindruck, als würden ihm die Schläge etwas ausmachen. Als Wudniks Haken jedoch immer tiefer wurden, ging der Schiedsrichter dazwischen und schob die Boxer au s einander.
    Wudnik drehte sich immer wieder zu den Kameras und machte kleine Showeinlagen. Plötzlich schrie er Sergio an. »Jetzt zeig mal, was du drauf hast, Killerpunch ... Dass du gut einstecken kannst, haben alle kapiert, Mann!«
    Die Menge um den Ring lachte und manche stießen die Faust in die Luft und riefen: »Ja, zeig, was du drauf hast, L o vic.«
    Sergio tänzelte auf der Stelle herum und ließ sich ganz o f fensichtlich nicht provozieren. Er sah zu seinem Coach R a mon, zu dem sich jetzt auch Max gestellt hatte, doch Ramon schüttelte den Kopf, was auch immer das zu bedeuten hatte.
    Wudnik ging wieder auf Sergio los. Diesmal schien die A t tacke allerdings so ernst gemeint, dass plötzliche Ruhe unter den Anwesenden einkehrte und alle zum Ring starrten. Wu d nik versuchte ständig Treffer zu landen, was ihm oft genug gelang, aber scheinbar wenig Wirkung auf Sergio zeigte. Hin und wieder landete Sergio einige Hiebe, die allerdings dazu führten, dass Wudnik grinsend zu den Zuschauern blickte und Luft-Küsschen verteilte.
    Dieses seltsame Spiel, das ein Sparringskampf sein sollte, ging noch mehrere Runden so und die Atmosphäre in der Ha l le nahm mit jeder Minute an Spannung zu. Parallel dazu schien sich Wudniks Aggressivität zu steigern. Sergio musste sich sichtlich ins Zeug legen, um den immer härter werdenden Hieben auszuweichen oder diese abzuwehren.
    Bojan und ich sahen uns fragend an, sagten aber nichts.
    Plötzlich hörten wir Wudnik, wie er Sergio anbrüllte: »Du glaubst, du bist ein ganz Harter, was?«
    Max rief irgendetwas Unverständliches in den Ring, aber Ramon zog ihn am Arm zurück und redete auf ihn ein.
    In der nächsten Runde kippte Wudniks Stimmung ko m plett. Er hatte sein Grinsen eingestellt und stattdessen eine entschlossene Miene aufgesetzt. Inzwischen atmeten beide Boxer schwer. Das leichtfüßige Herumtänzeln war vorbei und an dessen Stelle war schwerfälliges Ausweichen oder une r laubtes Klammern getreten.
    Und von diesem Moment an wurde ich ziemlich nervös.
    Mein Puls begann zu rasen. Bojan und ich konnten sehen, dass Sergio alles geben musste, weil Wudnik alles gab. Warum sagten Max und Coach Ramon nichts? Oder der Schiedsric h ter? Waren Sparringskämpfe nicht so ausgelegt, dass nicht die ganze Kampfpower eingesetzt werden sollte? Offenbar wurde hier eine Ausnahme geduldet. Eine Ausnahme, um dem Champ eine Showbühne zu bieten?
    Wudniks Kampf erschien mir mit jeder Minute, in der Sergio Treffer wegsteckte, statt aufzugeben, immer erbitterter.
    Die Zuschauer waren inzwischen fast verstummt, als wüssten sie nicht mehr, für wen sie jubeln sollten, und Max und Ramon standen hochkonzentriert beieinander und ließen die Boxer keine Sekunde aus den Augen.
    In einer Pause versuchte jemand aus Wudniks Ecke, ihn zu einem Kopfschutz zu überreden. Wudnik schnappte sich den Helm und schmiss ihn mit einem irren Gebrüll weit über die Köpfe der Anwesenden hinweg in das andere Ende der Halle.
    Dann ertönte der Gong und er schoss vor, stellte sich in die Mitte des Rings und schrie: »Letzte Runde! Habt ihr‘s alle gehört? Hast du es gehört, Lovic? Letzte Runde für heute! Bist du bereit? Oder steigst du aus? Du kannst auch aussteigen, wenn du genug hast ...« Er grinste wieder in die Kameras, aber sein Grinsen gefror blitzschnell. Wut und Feindseligkeit sprühten aus seinem Blick. An der Art, wie er sich jetzt mit dem Oberkörper in Stellung brachte, konnte man sehen, dass er zum Ende kommen wollte.
    Bojan drehte sich zu mir. »Der Idiot hat sie nicht alle, so wie der sich benimmt.«
    Ich nickte besorgt. Manfred Wudnik hatte ganz eindeutig einen Schuss weg.
    Sergio hatte wieder die Deckung oben und war voll da. Wudnik ging entschlossen stampfend auf ihn los. Und da pa s sierte etwas, womit

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