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Verschlußsache Satan

Verschlußsache Satan

Titel: Verschlußsache Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Brustpanzern leuchteten die einzelnen Buchstaben in einem fahlen Weiß. Sie hockten auf den tänzelnden Gäulen, hielten Lanzen und auch Schwerter fest. Sie kamen von allen vier Seiten. In den Wänden sah es so aus, als wären sie dabei, aus dem Hintergrund nach vorn zu reiten.
    »Jaaaa...!«, brüllte Martha, die noch immer kniete. »Tötet sie! Tötet sie!«
    Und die vier Horror-Reiter brachen durch!
    ***
    Plötzlich war die Schriftrolle vergessen, denn Christina hatte nur Augen für das Skelett. Sie sah es zum ersten Mal nicht in der tiefen Dunkelheit des Schachts, sondern in einer relativ hellen Umgebung, und sie war vor Schreck starr.
    Sie musste sich erst daran gewöhnen, dass ein Skelett überhaupt in der Lage war, zu existieren. Das konnte sie nicht fassen. Denn es bewegte sich wie ein Mensch!
    Der Lehm hatte sich über die blanken Knochen verteilt. Teile klebten noch in den leeren Augenhöhlen, doch die Spitzen der Knochenfinger pulten das Zeug hervor, sodass es zu Boden fiel und als kleine Klumpen dort liegen blieb.
    Christina drehte sich auf der Stelle. Sie wollte dieses Monstrum nicht anschauen. So sah sie auch die vier Reiter, deren Schatten sich an oder in den Wänden bewegten.
    Dann hörte sie eine schrille Frauenstimme von außerhalb der Kapelle. Aber sie wurde abgelenkt, denn das lebende Skelett bewegte sich auf ein bestimmtes Ziel zu.
    Es war der Altar, wo auch die Schriftrolle lag. Genau dort stand Christina wie eine Wächterin. Bereits nach dem zweiten Schritt wusste sie, was das Skelett haben wollte. Nicht unbedingt nur sie, sondern auch die Rolle.
    Die Schriftrolle war wichtig.
    Sie war sogar das Wichtigste in diesem Fall. Das hatte Christina längst erkannt. Sie durfte auf keinen Fall zulassen, dass dieses Skelett die Rolle an sich nahm.
    Christina griff zu. Zum ersten Mal berührte sie die Rolle. Ihr Gesicht verzog sich, die Hand wollte zurückzucken, weil sie das Material nicht mochte. Es fühlte sich an wie Fettpapier und war genau das Gegenteil von spröde und trocken.
    Dennoch hielt sie die Schriftrolle fest wie einen Schatz und drückte ihn sogar an ihren Körper. Das Material war nicht nur feucht, sondern auch weich. Ihr kam der schreckliche Gedanke, dass sie kein Papier in den Händen hielt, sondern ein Stück dünner Haut. Sogar Menschenhaut konnte sich die junge Frau vorstellen.
    Der Gedanke daran ließ sie schaudern. Trotzdem legte sie die Rolle nicht mehr zurück.
    Mit seinen Knochenfüßen schleifte das lebende Skelett beim Gehen über den Boden. An den Wänden bewegten sich plötzlich die unheimlichen Reiter. Zugleich entstand ein türkisfarbenes Licht, das hin- und herflackerte und schließlich ein Ziel fand, denn es drang direkt in die leeren Augenhöhlen der Knochengestalt.
    Die blieb für einen Moment sehen. So schaute Christina zu, wie sich die Augen mit dem Licht füllten und Sekunden später als zwei strahlende Monde bestehen blieben.
    In Christina stieg Panik auf.
    Das verdammte Skelett erstarkte!
    Es ging aufrechter. Es ging auch schneller, und Christina suchte fieberhaft nach einem Ausweg.
    Zwei Türen standen zur Auswahl.
    Sie wollte nicht durch die fliehen, die sie schon kannte. Aber auch die zweite Tür war ihr suspekt. Dahinter hatte sie die Stimmen oder Schreie gehört.
    Da gab es für sie nur die dritte Möglichkeit. Sie musste mit dem Skelett allein bleiben und sogar den Kampf gegen dieses Monstrum aufnehmen.
    Das Lachen war so etwas wie ein Stück Befreiung. »Komm schon«, flüsterte sie und versuchte, dabei nicht an den makabren Anblick zu denken. Sie schärfte sich ein, das Skelett als einen normalen Menschen zu sehen. Mit hastigen Bewegungen stopfte sie die Rolle in ihre rechte Kuttentasche, damit sie beide Hände frei hatte. Sie war bereit, die Beute unter dem Einsatz des eigenen Lebens zu verteidigen. Die Rolle sollte nicht in den Besitz der anderen gelangen und dort Unheil anrichten.
    Dann suchte sie nach einer Waffe. Es gab nichts. Abgesehen von einem Stuhl.
    Bevor der Knöcherne zu nahe an sie herankam, riss sie einen Stuhl in die Höhe.
    Sie schrie sich selbst Mut zu, als sie das Sitzmöbel auf den Knöchernen warf.
    Sie traf auch. Zwar hatte sich das Skelett noch geduckt, aber zu spät. So krachte der Stuhl gegen die mit einem unseligen Leben gefüllte Knochenfigur und schleuderte sie tatsächlich durch die Aufprallwucht zu Boden.
    Der erste Erfolg ließ Christina aufschreien. Sie griff zu einem nächsten Stuhl, um ihn zu werfen. Sie hatte vor, das

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