Verschollen im Agena-Sektor

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Autoren: Walter Berner

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auf, als das Schiff ruckartig zu stehen kam. Die dabei auftretenden Gravitationskräfte beanspruchten die Neutralisatoren bis an die dicht an die Grenze ihrer Normalkapazität.
    „Lokalisation?“, fragte er dann knapp den jungen Engländer.
    „Die Signale kommen von Flashfire, ohne Zweifel. Der Ursprung liegt ungefähr in der Mitte des größten Kontinents des Planeten. Es ist der nahezu quadratische, über den wir gerade hinweg fliegen, darum......Verdammt!“
    Sein Fluch kam so heftig, dass Harriet, deren Arbeitsplatz gleich neben dem von Roy Anthony lag, erschrocken zusammenzuckte.
    „Du sollst eine alte Frau nicht so erschrecken!“, sagte sie daraufhin vorwurfsvoll.
    „Was ist denn passiert?“
    „Die Signale sind verstummt!“, antwortete Roy mit bekümmerter Miene.
    „Darum war es mir nicht mehr möglich, genauere Funkpeilungen durchzuführen. Ich habe nur den ungefähren Ursprungsort ermitteln können. Lasst uns jetzt aber mal anhören, was ich aufzeichnen konnte.“
    Mit einer flüchtigen Berührung eines Sensorfeldes startete er die Aufzeichnung.
    Aus den Lautsprechern der Funkanlage drang lautes, statischen Rauschen und Knistern. Leise war eine offenbar männliche Stimme zu hören. Sie wurde immer wieder von Störungen verzerrt und überlagert, so dass die Nachricht nur bruchstückhaft und verstümmelt zu verstehenwar „...S...Pir.....ben....Schif....ürzen.....sen. Über.....der.......de.....achter Hawa.....Hilf......irat.....Hi.....“
    „Da ruft ganz eindeutig jemand um Hilfe!“, rief Hanne aufgeregt aus.
    „Tom - es könnte sich um jemanden von der HAWAII handeln!“
    „Mädchen...“, sagte der Crewmaster mit nachdenklicher Miene, “...Mädchen, da könntest du verdammt recht haben!“
    „Und nachdem, was da über den Sender gekommen ist, sieht es so aus, als wenn die HAWAII zu einer unfreiwilligen Landung auf Flashfire gezwungen worden wäre“, setzte Glenn die allgemeinen Spekulationen fort.
    Nomo machte zu alledem ein finsteres Gesicht.
    „Leute - da stimme irgendetwas ganz gewaltig nicht!“, sagte er.
    „Wir werden uns gehörig in Acht nehmen müssen!“
    Er konnte nicht wissen, wie wahr seine Worte gewesen waren.
    Im nächsten Moment gab es einen mörderischen Ruck, der die Raumfahrer allesamt von den Beinen oder aus den Sesseln riss. Ein infernalisches Kreischen ging durch das Schiff. Krachend zerbarsten einige Instrumente in der Kommandokanzel. Kurzzeitig schien das Schiff schief zu liegen, was auf eine Fehlfunktion in den Gravitationserzeugenden Generatoren schließen lies.
    Glenn Stark hatte sich als erster wieder aufgerappelt. Mit einem Satz stürzte er zu seinem Kontrollpult. Einige der Monitore funktionierten noch, und auf einem davon war der Maschinenkontrollraum abgebildet.
    „Karin...“, schrie er in das Mikrophon der Bordsprechanlage hinein.
    „Was um alles in der Welt war das eben?“
    Mit Ruß- und Ölverschmiertem Gesicht erschien die Technikspezialistin im Aufnahmebereich der Com-Anlage.
    „Was das war, kann ich dir auch nicht sagen“, antwortete sie trocken. „Auf jeden Fall war es zuviel: Die MAM-Generatoren 1-5 sind total ausgefallen. Die Wandleranlage dazu ist völlig zerstört. Teilweise sind einige der Absorberblöcke ausgefallen, ebenso die Defensivsysteme. Meine Kontrollen zeigen mir außerdem, dass unsere Überlebenssysteme zurzeit nur noch zu 21 % funktionsfähig sind, Tendenz sinkend. Die Notenergieaggregate sind nicht Einsatzbereit. Ich speise unsere Systeme zurzeit aus Akku-Reserven...soll ich weitermachen?“
    Glenn unterdrückte ein lautes Stöhnen.
    „Wie konnte das alles nur passieren?“
    Karin wurde einer Antwort enthoben, denn Hanne meldete sich von ihrem Pult her. Einige Anzeigen und Messgeräte funktionierten noch, was an sich schon ein wahres Wunder war.
    „Die genauen Umstände kann ich euch auch nicht liefern. Jedenfalls zeigen mir meine noch arbeitenden Anzeigen, dass unser Schiff einen Wirkungstreffer unbekannter Herkunft erhalten hat. Besser gesagt, wir sind nur gestreift worden“, korrigierte sie sich.
    „Zu unserem Glück - sonst gäbe es hier nur noch eine sich rasch verflüchtigende Materiewolke. Aber es hat auch so ausgereicht. Die innere Struktur der PRINCESS ist stark geschädigt worden. Wir müssen damit rechnen, dass die Schiffshülle über kurz oder lang auseinander bricht. Auf keinen Fall sind wir momentan hyperflugtauglich!“
    Tom Carna, der in der Zwischenzeit wieder hinter seinem Kommandopult Platz genommen