Verschollen im Agena-Sektor
wir die Hölle auch noch heiß machen! Niemand schießt ungestraft auf eine Harriet James!“
„Von hier oben aus können wir im Moment aber erst einmal gar nichts ausrichten“, warf der Crew-Submaster, Glenn Stark, ein.
„Zum einen ist die SILVERJET nur mit einem Normal-Laser ausgerüstet, der gerade mal ausreicht, Meteoriten oder kleinere Körper zu verdampfen. Und zum anderen befindet sich unser kleines Boot nicht gerade in einem besonders manövrierfähigen Zustand!“
„Richtig, Glenn...“, pflichtete im Carna bei.
„Wir müssen erst mal sehen, dass wir einigermaßen heil hinunter auf die Oberfläche von Flashfire kommen. Und das sollte möglichst nahe des bis jetzt noch unbekannten Stützpunktes der ebenso unbekannten Schützen stattfinden.“
„Und wo willst du deiner Meinung nach diesen ominösen Stützpunkt unserer unbekannten ‘Freunde’ finden?“, fragte Harriet den Crewmaster.
„Am wahrscheinlichsten dort, von wo der Energiestrahl kam, der uns fast gebraten hat“, gab er ihr zur Antwort.
„Ich denke, es sollte uns gelingen, die Koordinaten dieses Punktes wenigstens annähernd zu ermitteln. Was meinst du Hanne?“
Die Navigationsspezialistin nickte leicht.
„Das werde ich schon irgendwie hinbekommen“, meinte sie zuversichtlich.
Carna lächelte ihr aufmunternd zu.
„Das schaffst du auch. Schließlich bist du nicht umsonst Mitglied der besten Crew, die TESECO zu bieten hat. Und während du dich an deine Berechnungen machst, werden wir anderen versuchen, diesen fliegenden Raumschrott in ein wieder halbwegs funktionierendes Beiboot zu verwandeln.
Er drehte sich so in der Kanzel herum, dass er Karin sehen konnte, die leicht schräg über ihm in der Luft schwebte.
„Karin, du solltest dich wohl zuerst einmal um die Schwerkraftanlage kümmern. Dieses herumschweben kann einem schon mächtig auf die Nerven gehen!“
„Da gebe ich dir vollkommen recht“, erwiderte die Technikspezialistin zustimmend.
„Ich werde mich gleich an die Arbeit machen - vorausgesetzt, es gelingt mir, mich irgendwie an den Maschinenschacht heran zu bugsieren!“
Während sich die junge Deutsche darum bemühte, die Luke zum Aggregateblock zu öffnen, um sich in die enge Wartungsröhre zu zwängen, machten sich auch die anderen an Reparaturarbeiten.
Nomo und Roy kümmerten sich um die Steuerung. Sie versuchten, zerstörte und durchgebrannte Elemente durch Bauteile anderer Systeme, die nicht so dringend benötigt wurden, zu ersetzen. Was damit nicht zu reparieren war, musste irgendwie überbrückt werden.
Harriet suchte in der Zwischenzeit all das an Ausrüstung zusammen, was am wahrscheinlichsten auf dem Planeten benötigt werden würde.
Glenn behielt den planetennahen Raum im Auge, so gut das ohne Hilfsinstrumente eben ging.
Der Crewmaster, Tom Carna, inspizierte die Handwaffen und sämtliche Nebenaggregate des Beibootes.
Mit einem Mal gab es einen Ruck, und die bis dahin immer noch schwebenden Raumfahrer landeten recht unsanft auf dem Kabinenboden der SILVERJET.
„Au!“, rief Nomo mehr erschreckt als vor Schmerz aus.
„Hättest du uns nicht vorwarnen können, Karin?“
„Du bist auch mit gar nichts zufrieden“, klang es dumpf aus der Wartungsröhre hervor, in der die Technikerin immer noch steckte.
„Unsere tüchtige Karin hat vollkommen recht“, pflichtete ihr Carna bei.
„Sei doch froh, dass uns die Schwerkraft wieder hat. Wenigstens ein Lichtblick!“
Nach diesem kurzen Zwischenspiel widmeten sich alle wieder ihren Arbeiten.
Einige Stunden intensiver Arbeit später hatten sie die Bordsysteme wieder soweit instand setzen können, dass eine Landung mit dem Beiboot auf Flashfire möglich sein sollte. Allerdings arbeitete der kleine Bordreaktor nur mit Minimalleistung, und das auch nur unregelmäßig.
Wie auch immer - die bevorstehende Landung würde ein äußerst gefährliches Unternehmen werden.
Glenn, der zum wer-weiß-wievielten Male den Weltraum beobachtet hatte, reckte seine Glieder, das es knackte.
„Immer noch alles ruhig da draußen“, meldete er.
„Aber jetzt erst einmal her mit dem Essen! Ich habe einen Bärenhunger nach all den Aufregungen und Anstrengungen bekommen!“
Mit diesen Worten griff er nach dem Fach mit den Notrationen, welches in einer der Steuerkonsolen der SILVERJET untergebracht war.
Natürlich hatte jedes Besatzungsmitglied auch im Raumanzug Notrationen zur Verfügung. Da jedoch niemand wusste, wie lange man eventuell davon abhängig sein würde,
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