Verschollen im Agena-Sektor
verkündend auf.
Nahezu gleichzeitig zuckte ein greller Energiestrahl an der SILVERJET vorbei. Er hatte das kleine Raumboot nicht voll getroffen, sondern nur gestreift, doch schon dieser Streifschuss hatte eine katastrophale Auswirkung.
Die Innentemperatur der SILVERJET stieg sprunghaft an, da das relativ schwache Absorberfeld diese Energiemengen nicht bewältigen konnte. Innerhalb von Sekunden hatte sich eine Temperatur von knapp 90 Grad Celsius aufgebaut.
Ein kleiner Bildschirm zerplatzte und schleuderte feine Kunststoffsplitter in die Schiffskanzel. Funken sprühten und eine Reihe von Kurzschlüssen fraß sich krachend und zischend durch die Instrumententafeln. Träge quollen schwarze, fettig wirkende Rauchschwaden aus ihnen hervor. Sie wurden nicht abgesaugt, denn die Umwälzanlage der Klimasteuerung war ausgefallen.
Die Raumhelme an den Monturen der Besatzung klappten in Sekundenbruchteilen nach vorne und rasteten klickend ein. So wurde verhindert, dass die Menschen durch herumfliegende Teile getroffen, oder durch den dicken Rauch vergiftet wurden.
Diese Beschädigungen waren jedoch bei weitem nicht das Schlimmste. Als viel gravierender erwies es sich, dass durch den Streifschuss eine der Impulsdüsen des Triebwerkssystems beschädigt worden war. Sie arbeitete nur noch unkontrolliert und versetzte das Beiboot dadurch in eine schlingernde und torkelnde Drehbewegung.
Zu allem Unglück setzte kurz darauf auch noch die künstliche Schwerkraft an Bord aus, fast gleichzeitig mit dem Andruckabsorber.
So kam es, dass die Raumfahrer quer durch die kleine Kanzel der SILVERJET wirbelten, gegeneinander stießen und einmal an die Wand oder gegen den Boden gedrückt wurden. Wem es nicht gelang, sich irgendwo einen festen Halt zu verschaffen, der handelte sich auf diese Weise eine Menge an blauen Flecken oder anderen Blessuren ein.
Nomo war es schließlich, der es fertig brachte, sich an die Triebwerkskontrollen heranzuarbeiten. Schräg über dem Pult schwebend, konnte er die beschädigte Impulsdüse abschalten. Anschließend steuerte er mit den anderen, noch funktionierenden Düsen behutsam gegen die Torkelbewegung der SILVERJET an, so dass sich der Flug des Beibootes langsam wieder stabilisierte.
Nachdem das wilden Schlingern und Torkeln aufgehört hatte, versuchte er auch noch, die Schwerkraftanlage wieder in Betrieb zu nehmen. Doch das gelang ihm nicht. Sämtliche Kontrollanzeigen blieben dunkel. So musste sich die Crew weiterhin in völliger Schwerelosigkeit bewegen.
Der Schwarzafrikaner war bei seinen Bemühungen und dem gleichzeitig notwendigen, krampfhaften Festklammern am Schaltpult gehörig ins Schwitzen geraten. Er schaltete die Frischluftversorgung seines Raumanzuges eine Stufe höher und atmete erst einmal tief durch. Die sauerstoffreiche, kühle Luft lies ihn rasch wieder frisch werden.
Während des unkontrollierten Fluges war zum großen Glück niemand verletzt worden. Allerdings hatten alle mehr oder weniger starke Prellungen abbekommen.
Hanne Arminos hatte es dabei noch am Schlimmsten erwischt. Sie war, noch bevor sich der Helm ihres Raumanzuges automatisch verschlossen hatte, mit ihrem Kopf gegen eine Kante eines der Instrumentenpulte geprallt. Dabei hatte sie sich eine große Platzwunde an der Stirn zugezogen.
Karin kümmerte sich um die verletzte Astronavigations-Spezialistin, so gut es in der immer noch herrschenden Schwerelosigkeit ging.
Nachdem sie Hannes Raumhelm geöffnet hatte, begann sie damit die Wunde zu reinigen. Die kleine Notmedobox war dafür recht gut ausgestattet. Anschließend desinfizierte sie die gereinigte Platzwunde und brachte ein breites, biologisches Klammerpflaster auf. Zum Schluss sprühte sie noch einen dünnen Heilplasmaverband auf.
„So!“, meinte sie befriedigt, nachdem sie ihre Arbeit sorgsam begutachtet hatte.
„In ein bis zwei Tagen ist das wieder verheilt!“
„Ich danke dir, Karin“, bedankte sich die aus dem griechischen Teil des Bundesstaates Europa stammende Frau bei ihr.
Tom stieß einen erleichterten Seufzer aus.
„Leute - wir haben geradezu unverschämtes Glück gehabt!“, sagte er zu seinen Leuten.
„Wäre dieser Energiestrahl auch nur um eine winzige Kleinigkeit genauer gewesen, dann würden wir jetzt allesamt im Himmel Halleluja singen!“
„Was für verdammte Mistkerle müssen da unten hocken!“, schimpfte Harriet erregt. Man sah ihr an, dass ihr der eben durch gestandene Schrecken noch in den Knochen steckte.
„Aber denen werden
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