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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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Auge. Mit wachsender Besorgnis beobachtete er den immer schneller schrumpfenden Abstand zur Planetenoberfläche.
    „22000m.....21000m....20000m...“
    Nicht nur ihm lief der Schweiß trotz Kühlsystems des Raumanzuges über das Gesicht.
    „...10000m....9500m....7000m...“
    Die nackte Angst saß den Raumfahrern wie eine schwere Last im Nacken.
    „...5000m....4000m....3000m....2000m...“
    Da meldete sich mit ohrenbetäubendem Kreischen das Antigravtriebwerk zurück. Fauchend schlugen einige Sicherungen durch, Glas und Kunststoff splitterte.
    Ein fürchterlicher Andruck presste die Raumfahrer gegen den Boden oder stauchte sie in ihren Sitzen zusammen. Sämtliche Kontrollanzeigen strahlten in grellen Rottönen.
    Nahezu gleichzeitig trat das Lebensrettungssystem des Beibootes in Aktion. Rasend schnell füllte zäh-elastischer Schaum die Kanzel bis zum letzten Winkel aus, um bei einem bevorstehenden Aufprall die Folgen für die Menschen an Bord zu mildern.
    Das System hatte sich automatisch ausgelöst, nachdem es festgestellt hatte, dass die SILVERJET für eine normale Landung immer noch viel zu schnell war.
    Der mittlerweile viel zu geringe Abstand zur Planetenoberfläche ließ zudem keine Zeit mehr, die Fluggeschwindigkeit auf null zu reduzieren.
    Und dann kam der Aufprall!
    Ein grauenhafter Ruck erschütterte das Boot. Metall kreischte Nerven zerfetzend auf, Sicherheitsglas zersprang klirrend. Krachend barst die Außenverkleidung des Triebwerkssektors, als der überlastete Antigrav explodierte.
    Die SILVERJET hatte den Boden touchiert und war wie ein Stein, den man im flachen Winkel über eine Wasserfläche schleuderte, wieder abgeprallt und erneut einige Meter in die Luft geschnellt.
    Der zweite Aufprall kam, doch er war bei weitem nicht mehr so heftig wie der erste.
    Diesmal schrammte das Beiboot wie ein Pflug über den Boden. Dabei drehte es sich um seine Achse, wie ein verrückt gewordener Kreisel.
    Dann, nach unendlich lang erscheinender Zeit, kam es zur Ruhe.
    Stille breitete sich über dem Absturzort aus. Es wurde nur unterbrochen vom Knistern und Knacken des sich abkühlenden Metalls.
    Durch den heftigen Aufprall hatten die Raumfahrer ihr Bewusstsein verloren. Der Sicherheitsschaum hatte die Auswirkungen des Absturzes zwar mildern, jedoch nicht vollständig absorbieren können.
    Jetzt, nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte, begann er sich zu zersetzen und zu verflüchtigen. So gab er nach und nach den Blick auf die wie leblos daliegenden Körper in der völlig verwüsteten Kanzel frei.
    Die erste, die ihr Bewusstsein wieder erlangte, war Harriet James. Schwankend stemmte sie sich hoch und kletterte unsicher auf allen Vieren aus dem Beiboot heraus.
    Draußen angekommen, ließ sie sich einfach wieder zu Boden fallen.
    Ihr folgte gleich darauf Roy Anthony.
    Neben der Kybernetik-Spezialistin lies auch er sich zu Boden sinken.
    „Oh Junge...“, stöhnte er,“...ich fühle mich, als sei eine Herde Elefanten über mich hinweg getrampelt!“
    „Nur eine Herde?“, seufzte Harriet.
    „Oh Gott - mein Kopf!“
    Sie sahen zu, wie jetzt der Reihe nach die restlichen Besatzungsmitglieder aus dem zerstörten Raumboot gekrochen kamen. Mit jedem einzelnen wuchs die Erleichterung darüber, dass sie wohl alle den Absturz mehr oder weniger lädiert überlebt hatten.
    Auch die anderen setzten sich erst einmal erschöpft auf den Boden, um sich für einige Minuten zu erholen.
    Nachdem sie wieder zu sich gekommen waren, begannen sie sofort damit, zu überprüfen, ob jemand von ihnen schwerere Verletzungen davongetragen hatte.
    Doch die TESECO-Spezialisten schienen mehr als nur einen Schutzengel gehabt zu haben. Alle waren mit mehr oder weniger blauen Flecken und Prellungen davongekommen.
    Anschließend machten sie sich daran, die noch erhalten gebliebenen Ausrüstungsgegenstände, Nahrungsmittelkonzentrate und Wasserbehälter aus dem Beiboot zu bergen.
    Als sich Agena dem Horizont von Flashfire zu nähern begann, und die Dämmerung einsetzte, hatten sie sich unweit der Absturzstelle ein kleines Lager eingerichtet.
    Sie saßen im Kreis um ein kleines Lagerfeuer und beratschlagten, wie sie sich ihr weiteres Vorgehen vorstellten. Ab und zu wurden sie dabei durch fernes Wetterleuchten und dumpfes Donnergrollen abgelenkt. Irgendwo, nicht all zu weit entfernt, tobte sich wahrscheinlich gerade wieder eines jener heftigen Gewitter aus, denen der Planet seinen Namen verdankte.
    Tom räusperte sich laut, um die Aufmerksamkeit der

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