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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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anderen auf sich zu ziehen.
    „Freunde...“, begann er.
    „Freunde, wir haben also noch ein ziemliches Stück Weg vor uns. Durch unseren Absturz sind wir unglücklicherweise ziemlich am Rande des quadratischen Kontinents heruntergekommen. Die Zentrale unserer unbekannten ‘Freunde’ liegt jedoch so ziemlich im Zentrum. Dorthin müssen wir uns also durchschlagen. Unser erklärtes Ziel ist es, die Basis der Gegner zu finden. Dort haben wir vermutlich die einzige Chance, Funkkontakt mit irgendjemand in der Stellaren Union aufzunehmen. Und auf Hilfe von der Erde können wir erst in 20-25 Tagen rechnen, immer unter der Voraussetzung, dass wenigstens ein Teil unserer Funksprüche das HQT erreicht haben. Gibt es von eurer Seite aus noch Fragen hierzu?“
    Er blickte einen nach dem anderen an. Doch es meldete sich keiner. In den vergangenen Stunden war so ziemlich alles gesagt worden.
    „Gut. Dann schlage ich vor, dass wir uns erst einmal noch einen Tag hier in diesem Lager aufhalten, um uns noch ein wenig zu erholen. Es kann uns nicht schaden, wenn wir für den bevorstehenden Marsch ein paar Kräfte tanken. Außerdem haben wir dann die Gelegenheit, uns ein bisschen in der Umgebung umzuschauen. Einwände?“
    Wieder meldete sich niemand. Realistisch gesehen gab es ja auch kaum andere Alternativen.
    Schweigend und müde saßen sie noch eine Zeitlang vor ihren kleinen Notzelten zusammen. Während sie in die Flammen starrten und ihren Gedanken nachhingen, nahmen sie eine kleine Mahlzeit ein, die vorwiegend aus Konzentratriegel und Wasser bestand.
    Schließlich krochen sie in die Zelte hinein. Bald darauf war nur noch das gleichmäßige Atemgeräusch der Schlafenden zu hören. Auf das Aufstellen einer Wache hatte man in dieser ersten Nacht auf Flashfire verzichtet. Jeder der sieben Menschen brauchte dringend eine volle Portion Schlaf.
    Lediglich einige Annäherungssensoren sicherten das Lager der Raumfahrer notdürftig ab. Aber nach dem, was sie zuvor alles durchgemacht hatten, nahmen sie das in Kauf.
    Am frühen Morgen des nächsten Tages teilten sie sich in zwei Gruppen auf. Sie wollten, wie schon am Abend zuvor besprochen, die nähere Umgebung des Lagers ein wenig auskundschaften. Gegen Mittag würden sich beide Gruppen dann wieder im Lager einfinden.
    Die Gruppe, die zuerst das Lager erreichte, war gebildet worden aus Roy Anthony, Glenn Stark und Hanne Arminos.
    Sie mussten nicht lange auf ihre Kameraden und Kameradinnen warten. Nur wenige Minuten später konnten sie Tom Carna, Nomo Teniate, Harriet James und Karin Schroeder berichten, dass es eigentlich nichts zu berichten gab. Ihre Erkundung hatte nichts Besonderes ergeben.
    Dafür wusste die zweite Gruppe um Crewmaster Carna um so mehr zu berichten.
    „Wir haben da ein paar ganz interessante Dinge gefunden“, platze es aus Nomo heraus. Er konnte sich offensichtlich nicht mehr zurückhalten und wollte die Neuigkeiten rasch loswerden.
    „Wir sind ganz in der Nähe auf einige Ruinen gestoßen!“
    „Ruinen?“, fragte Hanne mit großen Augen überrascht nach.
    „Sagtest du tatsächlich ‘Ruinen’?“
    „Genau das habe ich gesagt!“, bestätigte der Afrikaner kopfnickend.
    „Die müssen von ausgestorbenen Ureinwohnern des Planeten abstammen. Und nach all dem, was wir sahen, hatten die eine beachtliche Zivilisationsstufe erreicht.“
    „Sogar Reste von Straßenanlagen haben wir entdeckt“, ergänzte Karin den Bericht des Defensers.
    „Allem Anschein nach gab es früher eine feste Verbindung mit dem Inneren des Kontinents. Denn darauf deutet die Art und Richtung, wie diese Straßen angelegt wurden, eindeutig hin.“
    Der Commander nickte zu den Worten seiner Technikspezialistin.
    „Es wäre wahrscheinlich kein Fehler, wenn wir unseren Aufenthalt hier noch um einen Tag verlängern“, schlug er vor.
    „Dann könnten wir den Ruinen noch einmal einen Besuch abstatten und uns in aller Ruhe umsehen!“
    „Guter Vorschlag!“, stimmte Roy zu.
    Auch die anderen Crewmitglieder gaben ihre Zustimmung durch verschiedene Gesten zu erkennen.
    „Für heute habe ich allerdings schon genug“, fügte der Engländer dann noch hinzu, während er sich ausgiebig reckte.
    „Mir steckt unser gestriges Abenteuer noch in allen Knochen. Entschuldigt, wenn ich mich jetzt zurückziehe und versuche, ein wenig zu schlafen. Ich habe nachher die erste Nachtwache.“
    Während er sich in sein Notzelt verkroch, saßen die anderen Crewmitglieder noch bis zum Sonnenuntergang beieinander.

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