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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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waren.
    Die Raumfahrer atmeten erleichtert auf.
    „Heiliger Komet“, schimpfte Glenn Stark lauthals los.
    „Falls ich jemals noch mal damit anfange, diesen verflixten Planeten als ‘Paradies’ zu bezeichnen, dann dürft ihr auf mich einschlagen, bis ich besinnungslos am Boden liege!“
    Seine Freunde und Kollegen erwiderten nichts auf diesen heftigen Ausbruch, aber ihre Gesichter sprachen dafür Bände.
    Nacheinander hockten sich die TESECO-Spezialisten auf den Boden, um sich etwas von den Strapazen der letzten Minuten zu erholen, und um die nervliche Anspannung wieder etwas abzubauen. Schließlich hätte das Zusammentreffen mit den fliegenden Ungetümen leicht mit dem Tod eines Besatzungsmitgliedes enden können.
    Etwa eine dreiviertel Stunde später setzten sie schließlich ihren Weg durch das Dickicht des Urwaldes wieder fort.
    Nur wenige Minuten später kamen die von Nomo, Tom, Harriet und Karin Tags zuvor entdeckten Bauwerke in Sicht.
    „Da wären wir“, rief der Commander aus, während er mit dem rechten Arm eine weit ausholende Geste machte.
    „Tja, da wären wir wieder...“, wiederholte Karin Schroeder die Worte ihres Chefs mit einem Unterton in der Stimme, der die anderen aufhorchen ließ.
    Auf ihre fragenden Mienen hin, versuchte die Technikspezialistin eine Erklärung abzugeben.
    „Ich kann es mir nicht recht erklären...“, begann sie zögernd, „...aber diese Bauwerke strahlen etwas aus, was mir einen Schauer über den Rücken jagt. Das Verrückte dabei ist, dass ich gar nicht weiß, was mir an diesen Gebäuden überhaupt so unheimlich ist.“
    Sie zuckte hilflos mit ihren Schultern.
    „Vielleicht könnt ihr mir ja sagen, was mit mir los ist, wenn ihr alles ein wenig genauer betrachtet habt.“
    Harriet, die ebenfalls schon einmal Gelegenheit gehabt hatte, diese Zeugnisse einer unbekannten Kultur zu betrachten, nickte zu den Worten der Technikerin.
    „Ich habe das gleiche Gefühl wie Karin. Diese Bauwerke strahlen irgendetwas Unheimliches aus.“
    Hanne Arminos stieß einen erleichterten Seufzer aus.
    „Na, dann bin ich aber froh“, sagte sie, mit deutlicher Erleichterung in ihrer Stimme.
    „Seit wir diese Ruinen zu sehen bekommen hatten, überkam mich ein Gefühl der Beklemmung, das ich mir nicht erklären konnte. Ich bin froh, dass ich nicht die Einzige bin, der es so ergeht. Sonst hätte ich nämlich an meinem Verstand zu zweifeln begonnen!“
    Das Seltsamste an dieser Situation war, dass keiner der vier männlichen Crewmitglieder ähnliche Empfindungen zu spüren vermochte. Waren Frauen für diese besondere Ausstrahlung einfach sensibler als Männer? Wahrscheinlich würden sie auf diese Frage erst eine Antwort bekommen, nachdem sich ein Heer von Wissenschaftlern und Forschern mit diesen Relikten einer untergegangenen Kultur beschäftigt hatten.
    Nur eines stand jetzt schon fest: Die unbekannten Erbauer hatten schon eine seltsame Art, ihre Gebäude zu errichten.
    Von Ruinen im herkömmlichen, terranischen Sinne, konnte schon gar nicht die Rede sein. Die menschliche Psyche neigte ja im Allgemeinen dazu, mit dem Begriff ‘Ruine’ etwas verklärt- nostalgisches, zuweilen auch romantisches Gedankengut zu verbinden.
    Doch die Gemäuer, die sie hier auf Flashfire erblickten, ließen derartige Überlegungen gar nicht erst aufkommen.
    Alles wirkte geradezu fremdartig. Die Außenabmessungen der Bauwerke waren auf die unglaublichste Weise unsymmetrisch. Irgendwie schien es keinen rechten Winkel und kein gerades Dach zu geben.
    Der Anblick der Gebäudefronten hinterließ beim Betrachter den Eindruck von Unruhe. Auf den einen oder anderen mochte sich dieser Baustil regelrecht als bedrohlich auswirken, was eine Erklärung für die seltsamen Empfindungen der Frauen sein mochte.
    Die einzelnen Bauwerke waren um einen kreisrunden Platz angeordnet. Diesen Platz hatten die sieben Menschen mittlerweile betreten, nachdem sie einen schmalen Pfad zwischen zwei Gebäuden hinter sich gelassen hatten.
    An einer Stelle des Platzes befand sich kein Bauwerk. Dafür war zu erkennen, dass so etwas wie eine gepflasterte Straße in das dichte, dunkle Grün des fremdartigen Urwaldes hineinführte. Interessanterweise war dieser Weg – zumindest vom jetzigen Standort der Raumfahrer – genau auf das Zentrum des Kontinents hin ausgerichtet. Doch mit dieser Tatsache beschäftigten sich die TESECO-Spezialisten jetzt nicht weiter.
    Dafür näherten sie sich nun rasch einem der Gebäude, in dessen Vorderfront sich

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