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Verschollen im Taunus

Verschollen im Taunus

Titel: Verschollen im Taunus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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du … äh … schön, deine Stimme zu hören … warte … ich muß mich setzen.“
    Als sie saß: „Wo bist du?“
    „In der Nähe von Oberreifenberg. Weißt du, das ist im Taunus …“
    „Ich weiß.“
    „Woher?“ Eine saudumme Frage von Herrn Schweitzer.
    „Wie woher? Das gehört zur Allgemeinbildung. Oberreifenberg, höchstgelegene Gemeinde im Hochtaunuskreis. Außerdem hat die Kripo dort dein Handy zuletzt geortet.“
    „Ups.“
    „Sag mal, bist du verletzt?“
    „Die Kripo?“
    „Natürlich die Kripo. Wer denn sonst? Was glaubst du eigentlich, was hier los war seit deinem Verschwinden?“
    Herr Schweitzer konnte es sich vorstellen. Aber: „Nicht soviel wie im Taunus. Hier ist zum Beispiel eine Hütte explodiert. Und außerdem …“
    „Explodiert?“
    „Und außerdem liegt hier noch ein Toter ohne Kopf rum. Das heißt, der Kopf ist noch da, aber ein bißchen …“
    „Ohne Kopf?“
    „Nein, das wollte ich doch gerade erklären. Der Kopf ist nicht ganz weg. Nur vom Hals. Ich meine, der Typ ist kopflos, sozusagen. Geköpft, hörst du?“
    Maria fragte sich, wer hier wohl kopflos war. Gut, seinen Humor hatte Simon nicht verloren. Aber ansonsten? „Und du? Bist du auch verletzt?“
    Herr Schweitzer schwieg. Er wußte, Frauen machen sich immer mehr Sorgen, als es die Umstände erforderten.
    „Hallo! Bist du verletzt?“
    „Nur ein klitzekleines bißchen, kaum der Rede wert. Na ja, ich humple, aber die Frau hat mir einen Stock geliehen. Der ist vom Spät … äh, Sperrmüll. Damit geht’s.“
    „Welche Frau?“
    Ach, dachte Herr Schweitzer, diese Leier schon wieder. „Och, die ist schon uralt.“
    „Simon!“
    „Ja, Schatz.“ Es war nicht die Zeit, nun auch noch zu erwähnen, daß er lediglich in Unterhose und Bademantel telefonierte. Das hätte zu noch größeren Mißverständnissen geführt. Viel dringlicher war, die Kripo zu Hütte und Leiche zu führen.
    „Ja, du auch Schatz. Können wir nun vernünftig miteinander reden oder hast du was getrunken?“ So langsam wurde Maria ungeduldig.
    „Miau.“ Das war Pepsi, die sich auf ihre Hinterpfoten gestellt hatte und sich am Saum des Bademantels festkrallte.
    „Wer miaut da?“
    „Pepsi.“
    „Aha.“
    „Das ist die Katze, die ich im Wald getroffen habe. Ganz schwarz bis auf die weißen Pfötchen und einem weißen Lätzchen. Du weißt schon, so ein Schlabberlätzchen, wie die, die Babys umgehängt bekommen, wenn sie gefüttert werden. Ich hab sie Pepsi getauft, weil …“
    Eine ganze Weile herrschte Stille. Offensichtlich dämmerte es nun auch Herrn Schweitzer, welchen Unfug er verzapfte: „Äh, ich glaube, das können wir auch später klären.“
    „Das glaube ich auch.“
    „Hör ich da etwa Sarkasmus aus deiner Stimme?“
    „Du merkst aber auch alles.“
    Oh, dachte nun der Detektiv und hörte die Alarmsirenen schrillen, wenn Maria schon so drauf ist, sollte ich vielleicht die Taktik ändern. Immerhin war er ja ein Sensibelchen, dem Stimmungsschwankungen anderer nicht verborgen blieben. „Ich liebe dich.“
    „Das ist doch mal was Erfreuliches. Ich dich auch. Das hätten wir also geklärt. Und wenn der Herr mir jetzt seinen exakten Aufenthaltsort durchgeben könnte, würde ich es mir nicht nehmen lassen, den Meisterdetektiv persönlich vor Ort abzuholen. Was hältst du davon?“
    „Prima. Und … nun … ich habe doch noch frische Klamotten bei dir oben …“
    „Hast du.“
    „Yeap. Ich bräuchte eine Hose, ein paar Strümpfe, ein frisches Hemd, am besten das rote … und …“
    „Und?“
    Was blieb Herrn Schweitzer schon großartig übrig? Er mußte die Sprache darauf bringen: „Und eine frische Unterhose. Die, die ich jetzt anhabe, ist ein bißchen aus der Mode. Aber nicht, was du jetzt denkst …“
    „Ich denke gar nichts. Wieso willst du plötzlich eine modische Unterhose? Ich habe dich fast noch nie in einer modischen, ganz zu schweigen von einer erotisierenden, gesehen.“
    „Was soll denn das jetzt wieder heißen? Findest du mich etwa nicht erotisch?“
    „Doch, doch.“ Maria verdrehte die Augen nach oben und strich sich nervös eine Locke von der Schläfe. Zu Weihnachten hatte sie Herrn Schweitzer einen schwarzen String-Tanga geschenkt, den er aber so gut wie nie trug. Bestenfalls, wenn alles andere in der Dreckwäsche war. Versuch fehlgeschlagen, hatte sie in ihrem geistigen Kalender notiert. „Und jetzt gibst du mir ganz fein die Adresse durch. Ich komme dann zu dir.“
    „Du hast doch gar keinen

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