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Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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können Sie mir das verraten?«
    Nielsen sah ihn an und zuckte mit den Schultern.
    »Ich dachte, gerade das wollten Sie«, sagte er. »Dass jemand erfährt, wie gescheit und tüchtig Sie waren.«
    Bernt Larsson lachte auf.
    »Pfui Teufel, können Sie boshaft sein, Nielsen! Glauben Sie, dass ich davon bessere Laune bekomme, redseliger werde, wenn Sie so sind?«
    Er beugte sich nach vorne und verengte die Augen zu Schlitzen
    »Aber ein bisschen neugierig sind Sie schon, nicht wahr? Sie behaupten ja, dass ich Bengt Andersson war. Zumindest in den letzten dreißig Jahren. Und Kaj Härlin auch, wenn ich Sie recht verstehe. Wer war es dann, der vor ein paar Wochen bei Ihnen aufgetaucht ist? Wie passt das zusammen?«
    Nielsen sah ihn ausdruckslos an, spürte aber, wie eine Gänsehaut seinen Rücken hinaufkroch. »Sie waren das. Die ganze Zeit«, sagte er und versuchte, seine Stimme fest klingen zu lassen.
    Bernt Larsson schnalzte mit der Zunge.
    »Das können Sie aber doch nicht ernst meinen! Haben Sie das vielleicht geträumt? Vielleicht haben wir beide geträumt? Nein, darin sind Sie bestimmt besser.«
    Er wartete eine Weile.
    »Sie hätten ihn eigentlich wiedererkennen müssen, finde ich. Den Finnen. Harri Rajamäki, hieß er nicht so? Klingt das bekannt?«
    John Nielson stand abrupt auf. »Was zum Teufel...«
    »Setzen Sie sich hin, verdammt noch mal!«, zischte Bernt Larsson. »Wenn Sie etwas erfahren wollen, müssen Sie sich schon ordentlich benehmen!«
    Nielsen sank langsam wieder auf den Stuhl zurück.
    »So ist es gut, ja!«
    Bernt Larsson lehnte sich wieder nach hinten, lächelte und schüttelte den Kopf. »Sie müssten mir eigentlich danken! Auf jeden Fall würde das jeder normale Mensch tun. Er hätte Sie totgeschlagen, wenn er nicht gestoppt worden wäre. Es sah nicht so aus, als hätte er Sie besonders gerne gemocht, was?« Er schüttelte wieder den Kopf und lachte unvermittelt auf. »Glaubten Sie ernsthaft, dass ich das nicht merken würde, wenn er anfängt herumzuschnüffeln? Dass ich darauf nicht vorbereitet war? Ich wusste im Prinzip doch über jeden einzelnen Ihrer Schritte Bescheid und konnte mich vorbereiten. Und außerdem haben Sie ihn extrem schlecht bezahlt. Zumindest fand das Rajamäki. Ich habe ihm gesagt, dass Sie gerade eine Reihe von Artikeln schreiben, die mir schaden könnten. Und dass ich ihm gerne seinen Aufwand entschädigen würde, um herauszubekommen, was Sie wüssten. Es war keine große Kunst, ihn dazu zu bringen, die Seite zu wechseln. Ich habe einfach eine Null mehr geschrieben. Ich habe nie einen Dienstwilligeren gesehen! Der hätte auch Ihre Dreckwäsche durchwühlt, wenn ich es gewollt hätte. Und er war offenbar auch bereit, Ihren Schädel zu spalten. Vermutlich hat er gedacht, dass Sie ihn wiedererkannt haben. Hätte ich ihn nicht gestoppt, dann... Ja, wie gesagt, jetzt wäre ein kleiner Dank angebracht, finden Sie nicht?«
    Nielsen war blass geworden. Er ließ sich gegen die Rückenlehne fallen.
    »Harri«, sagte er und starrte auf die Tischplatte. Dann hob er seinen Blick und sah Bernt Larsson fest an. »Er wusste von meinem Unfall, wusste, was damals passiert war«, sagte er mit leiser Stimme. »Darum hat er auf mein Bein gezielt, er wollte nur, dass ich für einen Moment außer Gefecht war. Und dann wollte er nur noch raus, so schnell wie möglich.«
    Er schwieg einen Augenblick.
    »Sie haben ihn erschossen. Sie waren die ganze Zeit im Haus. Ich habe Sie nicht hereinkommen sehen. Sie haben beide im Haus auf mich gewartet.«
    Bernt Larsson lachte und schnalzte mit der Zunge. »Ich sag es ja. Man glaubt, Ihnen einen Gefallen zu tun, aber Sie sind einfach nie zufrieden!«
    »Warum?«, fragte Nielsen. »Er hatte doch nichts mit der Sache zu tun.«
    Bernt Larsson warf ihm einen flüchtigen Blick zu, sein Lächeln war verschwunden. »Er wusste für meinen Geschmack zu viel. Ich konnte ihn nicht einfach laufen lassen. Dass es bei Ihnen passierte, ist purer Zufall gewesen. Ich hatte Rajamäki kommen lassen und hatte vor, ihn irgendwie einzusetzen. Ich wollte Sie überraschen, obwohl ich nicht so richtig wusste, wie. Wir haben beobachtet, wie Sie das Haus verließen. Und, wir waren gerade ins Haus gegangen, da kam der Köter angelaufen. Er hat wohl die Witterung von mir aufgenommen. Er konnte mich nie wirklich leiden, das haben Sie ja gesehen, nicht? Da wusste ich, wie die Überraschung aussehen sollte. Aber Sie kamen ein bisschen zu früh zurück. Ich sagte Harri, dass er Sie

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