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Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Titel: Verschwiegen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Landay
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mir erzählt hat.«
    »Hat er auch mal bei dir die Beherrschung verloren?«
    »Nein.«
    »Bist du schon einmal dabei gewesen, wenn das passierte?«
    »Ja, manchmal konnte er schon ein bisschen unheimlich sein.«
    »Einspruch.«
    »Stattgegeben. Die Jury hat diesen letzten Kommentar zu ignorieren.«
    »Derek, könntest du uns beschreiben, was passierte, wenn der Angeklagte die Beherrschung verlor?«
    »Einspruch wegen mangelnder Relevanz.«
    »Stattgegeben. Machen Sie weiter, Mister Logiudice.«
    Logiudice verzog den Mund. Er blätterte eine Seite von seinem Notizblock um, diesen Fragen würde er sich später zuwenden. Er begann, wie aufgeschreckt im Saal herumzulaufen, und stellte seine Fragen. Schließlich ging er wieder an seinen alten Platz am Geschworenenstand zurück.
    »Warum kam dir in den Tagen nach dem Mord an Ben Rifkin der Gedanke, dass Ben etwas damit zu tun haben könnte?«
    »Einspruch.«
    »Nicht stattgegeben.«
    »Derek, du darfst die Frage beantworten.«
    »Ja.«
    »Gab es außer seinem Jähzorn noch etwas, das ihn dir verdächtig erscheinen ließ?«
    »Ja. Er hatte ein Messer. Es war ein Armeemesser, ein Kampfmesser. Es hatte eine scharfe Klinge mit Zacken.«
    »Hast du dieses Messer mit eigenen Augen gesehen?«
    »Ja. Jake hat es mir gezeigt. Er hat es sogar mal in die Schule mitgebracht.«
    »Und warum?«
    »Einspruch.«
    »Stattgegeben.«
    »Hat er dir das Messer in der Schule gezeigt?«
    »Ja.«
    »Hat er dir einen Grund dafür genannt?«
    »Nein.«
    »Hat er dir erzählt, warum er überhaupt ein Messer haben wollte?«
    »Ich glaube, er dachte einfach, es wäre cool.«
    »Und wie hast du reagiert, als du das Messer sahst?«
    »›Mann, das ist cool‹, habe ich zu ihm gesagt.«
    »Du hast dir nichts dabei gedacht?«
    »Nein.«
    »Warst du besorgt?«
    »Nein, damals nicht.«
    »War Ben Rifkin in der Nähe, als Jacob dir an jenem Tag das Messer zeigte?«
    »Nein. Niemand wusste von dem Messer. Das ist es ja, er ist einfach so damit herumgelaufen. Es war sein Geheimnis.«
    »Wo hatte er das Messer?«
    »In seinem Rucksack oder in seiner Hosentasche.«
    »Hast er es irgendwann noch jemand anderem gezeigt oder jemanden damit bedroht?«
    »Nein.«
    »Gut. Jacob hatte also ein Messer. Und was machte dich nach dem Mord an Ben Rifkin außerdem noch auf Jacob aufmerksam?«
    »Wie ich eben schon sagte, wusste am Anfang niemand, was passiert war. Dann kam raus, dass Ben im Cold Spring Park mit einem Messer umgebracht worden war, und da wusste ich alles.«
    »Was denn?«
    »Ich wusste … ich hatte das Gefühl, dass er es war.«
    »Einspruch.«
    »Stattgegeben. Die Jury hat diese letzte Antwort zu ignorieren.«
    »Woher hast du gewusst, dass Jacob …«
    »Einspruch.«
    »Stattgegeben. Fahren Sie fort, Mister Logiudice.«
    Logiudice verzog den Mund und begann von einer anderen Seite. »Hat Jacob jemals etwas von einer Webseite mit dem Namen The Cutting Room erzählt?«
    »Ja.«
    »Könntest du den Geschworenen beschreiben, worum es sich dabei handelt?«
    »Es ist eine Pornowebseite mit Geschichten. Man kann einfach eine Geschichte schreiben und dann dort veröffentlichen.«
    »Was für Geschichten?«
    »Sado-Maso, keine Ahnung, was noch. Auf jeden Fall geht es um Sex und Gewalt.«
    »Hat Jacob diese Webseite oft erwähnt?«
    »Ja, sie gefiel ihm, nehme ich an. Er hat sie oft angeklickt.«
    »Und du?«
    Verlegenheit, Erröten. »Nein, ich mochte sie nicht.«
    »Machte es dir etwas aus, dass Jacob sie sich anschaute?«
    »Nein, das ist seine Sache.«
    »Hat Jacob dir die Geschichte auf der Webseite von The Cutting Room gezeigt, die den Mord an Ben Rifkin beschreibt?«
    »Ja.«
    »Und wann?«
    »Gegen Ende April.«
    »Nach dem Mord.«
    »Ja, einige Tage danach.«
    »Und was hat er dir erzählt?«
    »Nur, dass er diese Geschichte geschrieben und dort veröffentlicht habe.«
    »Damit andere Leute sie lesen konnten?«
    »Ja.«
    »Hast du die Geschichte gelesen?«
    »Ja.
    »Wie hast du sie gefunden?«
    »Jacob hat mir den Link geschickt.«
    »Wie? Per E-Mail oder Facebook?«
    »Facebook? Nein! Dann hätte ja jeder das lesen können. Ich glaube, per E-Mail. Also habe ich sie mir angeschaut.«
    »Und welchen Eindruck machte sie auf dich?«
    »Keine Ahnung. Ich fand es schon seltsam, dass er sie geschrieben hatte, aber auch irgendwie interessant. Jacob konnte immer ganz gut Geschichten schreiben.«
    »Hat er noch andere Geschichten dieser Art geschrieben?«
    »Nein, nicht wirklich. Er hat ein paar geschrieben, die

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