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Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Titel: Verschwiegen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Landay
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seine üblichen Klamotten an: Jeans, Turnschuhe. Es war nirgendwo Blut zu sehen, wenn Sie mich danach fragen.«
    »Und an seinen Händen?«
    »Der Fleck war weg.«
    »Also hatte er seine Hände gewaschen?«
    »Ich nehme es an.«
    »Gab es an seinen Händen Kratzer oder Schrammen, aus denen er hätte bluten können?«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern. Aber ich habe auch nicht darauf geachtet. Es spielte für mich keine Rolle.«
    »Und dann?«
    »Der Englischunterricht dauerte ungefähr eine Viertelstunde, und dann gab es eine Ankündigung, dass die Schule geschlossen würde.«
    »Was bedeutet das?«
    »Alle müssen in ihre Klassenzimmer, dort wird die Anwesenheit überprüft, und dann werden alle Türen abgesperrt.«
    »Weißt du, warum das gemacht wird?«
    »Weil Gefahr droht.«
    »Woran hast du gedacht, als du das gehört hast?«
    »An das Columbine-Massaker von Littleton.«
    »Du dachtest, in der Schule würde sich jemand mit einem Gewehr befinden?«
    »Ja.«
    »Hattest du eine Idee, wer?«
    »Nein.«
    »Hattest du Angst?«
    »Ja, klar. Alle hatten Angst.«
    »Kannst du dich erinnern, wie der Angeklagte auf die Ankündigung reagierte, dass man die Schule schließen würde?«
    »Er hat nichts gesagt, sondern nur irgendwie gelächelt. Die Zeit war knapp, wir hörten die Durchsage und rannten in die Klassenzimmer.«
    »Machte der Angeklagte einen nervösen oder verängstigten Eindruck?«
    »Nein.«
    »Wusste zu diesem Zeitpunkt jemand von euch, warum die Schule geschlossen wurde?«
    »Nein.«
    »Hat jemand das mit Ben Rifkin in Zusammenhang gebracht?«
    »Nein. Später am Morgen hat man es uns gesagt, aber am Anfang nicht.«
    »Und dann?«
    »Wir blieben einfach mit abgeschlossenen Türen in unseren Klassenzimmern. Dann kam eine Durchsage, und man sagte uns, wir seien nicht in Gefahr, und es gebe keine Waffen oder so was. Die Lehrer sperrten die Türen daraufhin wieder auf, und wir warteten einfach weiter. Es war so etwas wie eine Übung für den Notfall.«
    »Hattet ihr so etwas vorher schon einmal gemacht?«
    »Ja.«
    »Und was geschah dann?«
    »Wir blieben in unseren Klassenzimmern. Wir sollten unsere Bücher herausnehmen und uns mit unseren Hausaufgaben beschäftigen. Dann wurde der Unterricht für den Rest des Tages abgesagt, und wir gingen gegen elf nach Hause.«
    »Niemand hat eure Klasse oder die anderen Schüler vernommen?«
    »Nicht an dem Tag.«
    »Niemand durchsuchte eure Schulfächer?«
    »Davon habe ich nichts bemerkt.«
    »Was hast du bemerkt, als du die Schule verlassen hast?«
    »Draußen vor der Schule waren die Eltern, um ihre Kinder abzuholen. Die waren alle gekommen.«
    »Wann hast du den Angeklagten das nächste Mal gesehen?«
    »Ich glaube, wir haben uns am Nachmittag Textmessages geschickt.«
    »Per Mobiltelefon?«
    »Ja.«
    »Worum ging es?«
    »Nun, da wussten wir alle, dass Ben umgebracht worden war. Aber nicht, wie und warum. Also haben wir die anderen nach Einzelheiten gefragt.«
    »Und was hat dir der Angeklagte mitgeteilt?«
    »Ich meinte zu ihm: Liegt das nicht auf deinem Schulweg? Hast du irgendwas gesehen? Und Jake sagte einfach nur Nein.«
    »Er antwortete mit einem Nein?«
    »Genau.«
    »Er hat nichts davon gesagt, dass er Ben auf der Erde liegend vorgefunden und versucht hatte, Erste Hilfe zu leisten oder nach ihm zu schauen?«
    »Nein.«
    »Was hat er in seinen Messages noch gesagt?«
    »Wir machten Witze, weil Ben Jacob immer geärgert hatte. Wir meinten: ›Da hat es den Richtigen erwischt‹, oder: ›Deine Wünsche sind in Erfüllung gegangen.‹ Ich weiß, das hört sich jetzt schlimm an, aber so war es einfach, wir machten ein paar Witze.«
    »Du sagst, Ben habe Jacob geärgert. Was meinst du damit? Wie war das zwischen den beiden?«
    »Ben war einfach in einer anderen Gruppe. Er war – nach dem, was passiert ist, fällt es mir schwer, Dinge über ihn zu sagen, die nicht nett sind –, aber er hat Jacob nicht gut behandelt und auch nicht die anderen in unserer Gruppe.«
    »Wer war noch in eurer Gruppe?«
    »Eigentlich nur Jake und ich und Dylan.«
    »Und wie war eure Gruppe? Wie war euer Ruf an der Schule?«
    »Wir galten als Freaks«, antwortete Derek ohne eine Spur von Verlegenheit oder Bitterkeit. Es machte ihm nichts aus, so war das eben.
    »Und wie war Ben?«
    »Keine Ahnung. Der sah gut aus.«
    »Der sah gut aus?«
    Derek errötete. »Ich weiß auch nicht, er war einfach in einer anderen Gruppe.«
    »Warst du mit Ben Rifkin befreundet?«
    »Nein, ich kannte ihn

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