Verschwörung auf dem Weihnachtsmarkt - Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln
Lagebesprechung. Julian war an diesem Tag der Ober-Sheriff.
Die Freunde saßen abseits der anderen Schüler auf der Mauer. Julian wandte sich an die anderen: »Hat jemand eine Idee, was das gestern sollte und wer der falsche Weihnachtsmann sein könnte?«
»Also ich war’s nicht«, meinte Nuss-Hannes und bot den anderen Nüsse an. »Schließlich war Kevin die ganze Zeit bei mir.«
»Hat ja auch keiner gesagt, dass du es warst«, grunzte Julian und pulte sich im Ohr herum. »Hat denn jemand den Kerl im Weihnachtskostüm erkannt?«
Alle schauten sich betreten an. Keiner wusste was zu sagen. Bis sich Maxi und Milla meldeten. »Seid ihr sicher …«, begann Maxi, »… dass es ein Mann war?«, endete Milla.
»Ahaaa«, sagte da Kevin. »Das ist natürlich eine gute Idee. Könnte natürlich auch eine Frau gewesen sein.«
»Also Oma Luzie war’s nicht«, meinte Nuss-Hannes grinsend, und die anderen kicherten.
»Ha, also ran an den Mann, der so was kann«, meinte Peter. »Wer hat denn eigentlich den Krach dann beendet?«, wollte er noch wissen.
»Ich«, sagte Julian. »Irgendwer hat die Lautsprecheranlage geentert, eine CD mit dem Weihnachtslied eingelegt und dann auf maximale Lautstärke gestellt.«
»Kann da jeder ran an die Anlage?«, wollte Peter wissen.
»Keine Ahnung«, antwortete Julian. »Müssen wir mal den Waxi fragen.« Waxi war natürlich Herr Waxberger.
Als sie beim Klingeln wieder ins Schulgebäude gingen, kam ihnen genau der entgegen, wieder einmal bunt wie ein Papagei angezogen, in Begleitung von Herrn Winterfeld, dem Polizisten, der durch seinen Riesenschnauzbart pustete, Frau Odulski vom Zuckerwattestand, Herrn Poponski vom Riesenrad und Frau Krammel vom Glühweinstand.
»He, da kommt ja …«, sagte Maxi, »… der ganze Weihnachtsmarkt«, beendete Milla den Satz, als sie das Klassenzimmer betraten.
Dort lag für jeden von den Hilfssheriffs eine Überraschung bereit. Es war ein kleines Kästchen, etwa so groß wie eine Streichholzschachtel. Seltsamerweise war eine kleine Kurbel dran. Da ihr Lehrer noch nicht im Klassenzimmer war, probierte Kevin sie sofort aus,. Es war eine Spieluhr, die das Lied »Kommet ihr Hirten« spielte. Mal langsam, mal schnell, je nachdem wie viel Kevin kurbelte.
Aber erst nach der Schule erfuhren sie, dass nur sie dieses Geschenk erhalten hatten. Und wunderten sich.
»Also nur wir sechs haben das Geschenk bekommen, oder?«, fragte Julian die anderen. Die nickten.
»Vielleicht ist es ja eine Anerkennung für unsere Arbeit«, meinte Nuss-Hannes.
»Aber von wem?«, wunderte sich Kevin. »Ich hab den Waxi gefragt, und der sagte, er weiß von nix.«
»Die Standbesitzer vom Weihnachtsmarkt?«, schlug Julian vor.
»Nee, nee«, schüttelte Nuss-Hannes den Kopf, »kann ich mir nicht denken, dann wüsste doch der Waxi davon. Die können ja nicht so einfach in die Klassenzimmer marschieren und was hinlegen. So wie ein Phantom der Schule!«
»Ha, ich weiß, was wir jetzt tun«, meinte da Peter. Auf die fragenden Blicke der anderen hin sagte er: »Wir gehen nach Hause essen.« Und weg war er.
Die fünf schauten sich grinsend an, und Nuss-Hannes verkündete abschließend: »Um drei am Stand von meinem Vater. Der gibt uns eine Bratwurst aus.«
Maxi schaute Milla an. »Ganz so doof …«, sagte die eine, »… ist er doch nicht«, meinte die andere.
Nachmittags beim Wurstessen teilte Chef Julian die Gruppen ein.
»Maxi und Milla bleiben zusammen, die dürfen wir nicht trennen. Oder wollt ihr mal mit jemand anderem …« Aber schon hier schüttelten die beiden ihre Köpfe so stark, dass ihre Wollmützen verrutschten.
»Ich geh mit Nuss-Hannes und Kevin mit Peter. Wir machen das heute so, dass Maxi und Milla mehr im Inneren des Marktes herumlaufen, Kevin und Peter schauen sich mehr bei den Karussells um und Nuss-Hannes und ich kontrollieren eher den Rand vom Markt. Alles klar?«
Die Hilfssheriff-Truppe nickte Julian, ihrem heutigen Chef, zu. »Also dann, Leinen los!«, kommandierte der. »Hisst die Segel!«
Maxi und Milla hüpften fröhlich in Richtung Marktmitte. Kevin und Peter marschierten in Richtung Karussells.
Kevin kurbelte dabei die kleine Spieluhr und sang vor sich hin: »Kommet ihr Hirten, ihr Männer und Frau’n, kommet, das liebliche Kindlein zu schauen.« Diese Zeile wiederholte er mehrmals. Nicht weil er den weiteren Text nicht kannte, sondern weil die Spieluhr immer nur die Melodie der ersten zwei Zeilen spielte. Nachdem er diese Zeilen fünfmal
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