Verschwörung auf dem Weihnachtsmarkt - Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln
wollte Nuss-Hannes wissen.
»Du, du bist eben der Hilfs-Hilfssheriff!«, sagte ihr Lehrer grinsend.
Nachmittags um drei Uhr trafen sich die sechs am Eingangstor des Weihnachtsmarktes. Es war ziemlich kalt, ein leichter Wind ging und auch ein paar Schneeflocken trieben durch die Luft.
»Also, wir machen das so«, ordnete Kevin an. »Maxi und Milla, ihr bleibt zusammen und geht nach Steuerbord, also rechts rum. Peter und Julian nach Backbord, links rum und Nuss-Hannes und ich geradeaus. Alle Handys bereit?« Die anderen – sogar Nuss-Hannes, der wieder seine rote Weihnachtsmütze trug – nickten. »Also los!«
Maxi und Milla trugen gegen die Kälte heute weiße Wollmützen mit einer roten Bommel obendrauf. Außerdem dicke Stiefel mit Fell innen drin und schöne warme, von ihrer Mama gestrickte Handschuhe. Maxi schaute nach rechts und Milla nach links. Es waren noch nicht ganz so viele Leute da. Drum war alles ruhig. Na ja, wenn man mal davon absieht, dass die kleine Rosie ihrer Mutter davonlaufen wollte. Beide lieferten sich eine kleine Verfolgungsjagd. Aber dieser »Fall« löste sich von selbst. Da brauchten die Hilfssheriffs nicht einzugreifen.
Anschließend kamen die beiden am Riesenrad vorbei, das allerdings nicht sehr riesig war. Aber oben hatte man einen schönen Überblick über den Markt. Herr Poponski, der Besitzer, lud sie zu einer Freifahrt ein.
»Nein, danke«, antwortete Milla ganz pflichtbewusst. »Wir müssen erst unseren Rundgang machen«, ergänzte Maxi. »Ein andermal.« Und weil die Leute, die am Riesenrad vorbeikamen, sich alle einen roten Zettel von einem Stapel, der am Kassenhäuschen lag, mitnahmen, holte sie sich auch einen.
»Was steht denn drauf?«, wollte Maxi wissen.
»Nur der Titel von einem Weihnachtslied: Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will «, erklärte Milla.
Als sie weitergingen, merkten sie zu ihrer Verwunderung, dass inzwischen fast jeder der Weihnachtsmarktbesucher einen solchen roten Zettel in der Hand hielt. Die meisten betrachteten verwundert den Text und schauten sich dann nach dem nächsten Papierkorb um. Maxi und Milla gingen zu Frau Odulski am Zuckerwattestand. Auch bei ihr lag ein dicker Packen mit den roten Zetteln.
»Wissen Sie«, begann Maxi, »woher die Zettel stammen?«, beendete Milla.
»Ja, vom Weihnachtsmann«, antwortete Frau Odulski. »Vorhin kam ein Mann im Weihnachtsmannkostüm vorbei und verteilte die Zettel. Mehr weiß ich nicht.«
Maxi kam das komisch vor. Sie nahm ihr Handy und rief Kevin an. Auch ihm und Nuss-Hannes waren die roten Zettel aufgefallen. Er konnte sich aber keinen Reim drauf machen.
»Heute soll doch gar nicht mehr gesungen werden«, sagte er erstaunt. »Und keiner weiß, woher die Zettel stammen. Geht weiter, haltet die Augen auf.«
Plötzlich segelten von überall her diese roten Zettel herab. Inzwischen begannen sich die Besucher und die Standbetreiber darüber aufzuregen. Herr Schoberle, der Vater von Hannes, der einen Bratwurst-Stand betrieb, bekam fast einen Tobsuchtsanfall, als er zwischen den Bratwürsten auf dem Grill einen roten Zettel entdeckte. Und Frau Krammel, die Glühwein ausschenkte, ärgerte sich fürchterlich, als einer der roten Zettel in einem Glas mit Glühwein landete und langsam unterging.
»So geht das nicht weiter. Hallo, ihr beiden«, rief sie Maxi und Milla zu, »tut mal was dagegen!«
Und da kamen auch schon Kevin, Hannes, Peter und Julian um die Ecke.
Die Sheriffs wollten gerade beraten, was zu tun sei, als plötzlich ein ohrenbetäubender Lärm einsetzte. Über die Lautsprecher, die auf dem ganzen Weihnachtsmarkt aufgestellt waren, ertönte das Weihnachtslied »Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will«. Nur dass es leider überhaupt nicht still war. Es war so scheppernd laut, dass man das Lied kaum erkennen konnte. Es war ein schrecklicher Krach.
»Mir platzt gleich das Trommelfell!«, rief ihnen Frau Krammel zu. »Macht was!«, brüllten die Umstehenden.
Plötzlich schrie Julian auf. »Da! Schaut mal! Land voraus! Da läuft er!«
Im jetzt dichten Schneetreiben hatte er einen Mann im Kostüm eines Weihnachtsmannes entdeckt, der einen großen Packen roter Zettel in die Luft warf und davonrannte.
»Das ist er!«, rief Kevin und deutete auf den flüchtenden Weihnachtsmann, der den nächsten Schwung roter Zettel hoch in die Luft schleuderte. Die fünf Hilfspolizisten nahmen die Verfolgung auf.
G roße Pause, großes Zusammentreffen der sechs, große
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