Verschwörung auf dem Weihnachtsmarkt - Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln
ist Schluss. Jetzt werden wir den Weihnachtsgauner fangen. Und zwar wir sechs!«
Das hatte Maxi gesagt und alle hatten sie mit großen Augen angeschaut.
Eine solche lange Rede hatten sie noch nie von ihr gehört. Und – vor allem – Milla hatte in der ganzen Zeit nichts gesagt. Kein Sterbenswörtchen!
»Ha, was ist denn mit dir los?«, fragte da Peter. »Du redest ja wie ein nasser Wasserfall. Und …«, er schaute Milla an, »… und du, du sagst null Komma garnix?!«
Milla antwortete nicht. Sie grinste ihn nur breit an. Maxi tat es ihr nach.
»Sie haben keine Spangen mehr!«, rief da Julian. »Die Zahnspangen sind weg!«
»Deswegen habt ihr immer …«, begann Kevin, »… so wenig geredet«, beendete sein Bruder Julian schnell den Satz, und alle mussten kichern.
Maxi und Milla nickten. »Zahnspangen sind was Schreckliches! Nützlich, aber schrecklich«, meinte Milla und schaute ihre Schwester an. Die nickte nur. Und sagte dann: »Jetzt aber zu dem Weihnachtsgauner. Wir müssen ja wohl davon ausgehen, dass er jeden Tag zuschlägt. Warum? Keine Ahnung.«
»Ha, aber wer?«, fragte Peter, »wer, wer, wer, das fragt der Peheteer.«
»Habt ihr euch schon mal überlegt, wie die kleinen Spieluhren in unser Klassenzimmer gekommen sind?«, fragte Maxi die anderen und rieb sich dabei heftig die Nase. »Wie kam der Weihnachtsgauner da rein, ohne aufzufallen?«
Julian riss die Agen auf. »Du meinst doch nicht … der Waxi?! Ich glaub’s nicht.«
»Aber wer kann sonst ins Klassenzimmer rein, ohne dass sich jemand wundert?« Maxis Nase war jetzt ganz rot vom Reiben.
»Nee, nee«, sagte Julian. »Nicht Waxi. Nicht unser Käptn. Der ist doch immer so nett und hilfsbereit. Und überlegt mal, am Freitag, als wir nach der Pause in die Klassenzimmer zurückgingen, wen haben wir da gesehen?« Er schaute die anderen an. »Da kam doch Waxi raus mit dem Winterfeld und der Frau Odulski.«
»Genau«, stimmte Kevin zu. »Und der Poponski vom Riesenrad und die Glühwein-Krammel waren auch noch dabei. Die ganze Mannschaft war im Schulhaus. Jeder von denen hätte uns das in die Klassenzimmer gelegt haben können.«
Julian zog ein nachdenkliches Gesicht. »Sagt mal, als wir alle gefragt wurden, wer denn ein Interesse hat, mitzumachen, da haben sich doch Jan und Cornelia ziemlich lustig gemacht über uns. Könnten die nicht die Gauner sein?«
Nuss-Hannes zog seinen Schal fester um den Hals. Es war kalt, und sie standen vor dem Haus, in dem Maxi und Milla wohnten.
»Also, da macht euch keine Gedanken. Ich bin gut mit denen befreundet. So was würden die nie machen. Außerdem wohnen wir im selben Haus und da hätte ich was mitbekommen. Aber wenn ihr wollt, kann ich drauf achten, ob mir was bei denen auffällt. Okay?« Er schaute sich um. Die anderen nickten.
»Wir werden alle Verdächtigen beobachten«, meinte Maxi. »Und vor allem werden wir uns genau überlegen, wenn eine neue Ankündigung kommt, was die bedeuten könnte. Dann sind wir schneller als der Weihnachtsgauner. Los, schlagt ein!«
Sie hielt die Hand hoch und alle klatschten ab.
»Also noch mehr aufpassen als bisher«, sagte Maxi zu den anderen auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt.
Ein paar Minuten vor drei Uhr kamen sie am Markt an. Die Standbesitzer waren gerade dabei, ihre Buden aufzumachen und alles für die Besucher vorzubereiten. Schon am Eingang fiel ihnen ein roter Zettel auf, mit dem Pfarrer Dallmann darauf hinwies, dass heute das Weihnachtssingen mit dem Kinderchor stattfände. Sofort griff Maxi zum Handy und rief den Pfarrer an. Aber der bestätigte, dass alles so sei, wie auf dem Plakat angekündigt stehe. Und außerdem sei er schon in der Kirche und passe auf, dass nichts geschähe. Aber er bedankte sich für die Aufmerksamkeit der Hilfssheriffs.
Maxi hatte gerade aufgelegt, als Polizeimeister Winterfeld zu ihnen stieß.
»Alles ruhig?«, fragte er durch seinen mächtigen Schnauzbart hindurch.
»Aye aye, Käptn«, antwortete Kevin. Winterfeld lachte.
»Na, dann hoffen wir mal, dass es so bleibt. Und danke für den musikalischen Handy-Gruß!«, meinte er und ging weiter seine Runde drehen.
Auch die Hilfssheriffs gingen weiter. Den ganzen Nachmittag passierte nichts. Der Gauner hatte wohl aufgegeben.
Es wurde gerade dunkel, als sie bei Frau Odulski eine kleine Pause einlegten und ihr zuschauten, wie sie die Zuckerwatte und die gebrannten Mandeln zubereitete. Und sie schauten auf das große Schild, auf dem es hieß: »Odulskis Mandeln sind das Beste für
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