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Verschwoerung der Frauen

Verschwoerung der Frauen

Titel: Verschwoerung der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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wieder einfällt, in welchem Stück er sich befindet. Wann Simon Pearlstine wohl zur Sache käme, fragte sich Kate, und ob es die überhaupt gäbe?
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte er jetzt, »und eingedenk meines Anliegens an Sie finde ich Ihre Meinung hochinteressant.«
    An diesem Punkt wurden sie von dem Kellner mit dem Lunch und dem zeremoniellen Offnen von Kates Weinflasche unterbrochen. Der 9

    Kellner ließ sie probieren, was sie mit unverhohlenem Vergnügen tat.
    »Sollten Sie ihm nicht lieber etwas Zeit gönnen, damit er seine Blume entfalten kann?«
    »Der Rest der Flasche kann sich in aller Ruhe mit mir zusammen entfalten«, sagte Kate lächelnd. »Sollten Sie mir jetzt nicht lieber erzählen, was Sie von mir wollen und womit ich diesen exzellenten Wein verdiene?«
    »Ich möchte, daß Sie die Biographie von Gabrielle Foxx schreiben.«
    Kate verschluckte sich an ihrem Wein, was ein Sakrileg und eine schreckliche Verschwendung war. Sie konnte nicht aufhören zu husten.
    »Soll ich Ihnen auf den Rücken klopfen?« fragte Pearlstine. Der Kellner und der Maître d’hôtel waren auch herbeigeeilt.
    »Es ist gleich vorbei«, sagte Kate prustend. »Ignorieren Sie mich einfach, wenn Sie können.« Sie trank Wasser und begann allmählich wieder ruhig zu atmen.
    »Tut mir leid«, sagte Pearlstine, als der Anfall vorüber war. »Ich hoffe, Ihre Antwort wird nicht so heftig sein, es sei denn, sie ist positiv.«
    »Ich habe noch nie eine Biographie geschrieben.«
    »Ich weiß. Aber in Ihrem Buch über James und Hardy haben Sie das biographische Material mit geradezu beneidenswertem Feinge-fühl eingearbeitet. Und ich dachte, Sie hätten vielleicht Lust, einmal eine ganz anders geartete Herausforderung anzunehmen.« Er hielt inne, wollte aber offenbar noch nicht, daß Kate antwortete. »Alle Bücher über Foxx behandeln Gabrielle als Teil von ihm – zwar als wichtige Konstante in seinem Leben, aber eben doch als Anhängsel des großen Literaten. Ich finde, es ist an der Zeit, daß sie zum Gegenstand ihrer eigenen Biographie wird. Wenn Sie dann noch beden-ken, daß die Hauptfigur von Foxx’ berühmtem Roman eine Frau ist, so ist das meiner Meinung nach Grund genug für eine Biographie seiner Frau. Wir sind bereit«, fügte er fast beiläufig hinzu, während er sich wieder seinem Salat zuwandte, »einen hübschen Vorschuß zu zahlen. Einen sehr hübschen.«
    Kate wollte etwas sagen, aber wieder hielt er sie zurück. »Noch nicht. Genießen Sie die wärmstens empfohlene Spezialität des Hauses und trinken Sie Ihren Wein. Lassen Sie uns über Gott und die Welt sprechen, und in genau zwei Wochen treffen wir uns wieder –
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    gleiche Zeit, gleicher Ort. Dann reden wir weiter. Nur eine Bitte habe ich: Beschließen Sie kein definitives Nein vor unserem zweiten Treffen. Den Gefallen müssen Sie mir tun.«
    Zum ersten Mal sah Kate Pearlstine interessiert an. Sie hatte ihn bisher in eine Schublade gesteckt: Lektor, Überredungskünstler und, wie heutzutage alle im Verlagswesen, meisterhafter Verkäufer. Aber irgend etwas an ihm deutete auf mehr hin. Kates Ansicht nach waren intelligente Verleger fast so rar wie geduldige Ärzte. Auf solch rare Exemplare zu stoßen, war sehr erfreulich, im Augenblick brauchte sie allerdings keinen von beiden.
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte sie. »Aber ist in den vielen Foxx-Biographien nicht auch schon alles biographische Material über Gabrielle verwendet? Ich weiß, Biographien müssen ständig neu geschrieben werden, aber ich kann mir keinen Biographen vorstellen, der vorhandene Dokumente nicht verwertet oder lieber etwas erfindet, statt darauf zurückzugreifen.«
    »Richtig. Nach Mark Hansfords Biographie über Foxx ist keine mehr geschrieben worden. Und die von Hansford ist hauptsächlich wegen ihres neuen Bildteils interessant. Er hat die Fotos offenbar bei der Familie Goddard ausgegraben. Wenn eine Frau Gabrielles Biographie schriebe, würde sie zu ganz neuen Einsichten kommen, dessen bin ich sicher. Wie dem auch sei, ich bewundere Ihre Arbeit und würde gern etwas von Ihnen veröffentlichen. Denken Sie darüber nach. Das ist alles, worum ich Sie bitte.«
    »Das kann ich Ihnen versprechen«, sagte Kate. Pearlstine griff unter den Tisch und zauberte ein Exemplar der Hansford-Biographie hervor. Kate nahm es, legte es dann neben sich auf den Tisch und trank einen Schluck von ihrem Beaune, um ihr Versprechen, das Hansford-Buch noch einmal zu lesen und über die

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