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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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wir?«
    »In der Rivercenter Mall«, antwortete McCracken.
    »Na toll«, stöhnte Sal. »Wenn du mich fragst, dann haben wir im Moment Wichtigeres zu tun, als auf Shopping-Tour zu gehen.«
    »Keine Bange, alter Freund, das habe ich ganz bestimmt nicht vor.«
    Der San Antonio River fließt in einem unterhalb des Straßenniveaus liegenden Kanals von sechs Metern Breite durch das gesamte Geschäftsviertel der Stadt. Eine Promenade, die den Namen Riverside trägt, verläuft längs des fünf Meilen langen Flußbodens, und an ihrem Rande findet man Hotels, Souvenir-Shops, Boutiquen und vor allem Restaurants und Bars. Riverboats, auf denen sich Touristen drängeln, fahren von morgens bis abends den Kanal auf und ab, auf einigen kann man sogar dinieren oder sich die gesamte Passage über an der Bar aufhalten. So wirkt San Antonio ein wenig wie die kommerzialisierte und modernere Version von Venedig, auch wenn der Kanal hier tiefer liegt als in der Lagunenstadt und eher etwas von einem Tunnel an sich hat.
    Eine der Neuerwerbungen San Antonios, die viergeschossige Riverside Shopping Mall, wurde binnen kürzester Zeit zum Herzstück und zu einer der Hauptattraktionen der Promenade. Das Einkaufscenter besteht zu achtzig Prozent aus Glas und beherbergt auf seinen Stockwerken über hundert Geschäfte und Restaurants. Allein daß es sich am Anfang der Promenade erhebt, ist schon symbolisch genug.
    McCracken, Belamo, Wareagle und Karen liefen in den zweiten Stock hinunter. Blaine und Sal verbargen ihre Sturmgewehre nur notdürftig. Die Kunden, in den Gängen machten dem Quartett sofort und bereitwillig Platz. Endlich erreichter, sie das Zentrum der Mall und blickten hinab auf den Beginn des Riverwalks, der hinter den blauen Streben, die die vielen Glasscheiben zusammenhielten, lag.
    »Der nächste Aufzug ist rechts von uns, Blainey«, bemerkte Johnny, der wieder einmal erraten zu haben schien, was sein Freund vorhatte.
    McCracken machte sich gerade auf den Weg dorthin, als plötzlich die Menschen, die sich in einem großen Restaurant zur Mittagspause niedergelassen hatten, von den Tischen aufsprangen und davonliefen. Einen Augenblick später tauchte draußen vor den Scheiben der OH-47 auf. Blaine riß Karen am Arm zu Boden, und schon spuckten die Bordkanonen ihr tödliches Feuer. Das Getöse der platzenden Glasfront fuhr ihnen schmerzlich in die Ohren, undrings um sie herum ging ein Scherbenregen nieder. Chaos brach auf der dritten Etage aus, und überall versuchten schreiende Kunden und Verkäufer, sich in Sicherheit zu bringen. In einer Boutique mit Designerkleidern flog alles durcheinander. Der Hubschrauber bewegte sich ein Stück zur Seite und gab wieder Feuer.
    »Los!« rief Blaine, als der Kopter sich von ihnen entfernte.
    Er sprang auf und stürmte durch das allgemeine Durcheinander. Belamo und Karen folgten ihm, Wareagle bildete den Schlußmann. Karen hatte Angst, der Plastikbehälter könne durch einen Stoß beschädigt werden. Fryes Toxin würde dann unrettbar im Schaumstoff versickern.
    Der OH-47 schien bemerkt zu haben, daß er sich von den Gesuchten entfernte, und flog zurück. Weitere Scheiben gingen zu Bruch, und das gesamte Stahlgerüst des Einkaufscenters schien unter dem Beschuß zu ächzen und zu beben. Blaine führte die kleine Truppe durch die Trauben der in Panik geratenen Menschen, aber er kam nicht zu dem Fahrstuhl durch, weil sich dort alles drängte. Plötzlich entdeckte er einen anderen Aufzug, vor dem nicht soviel Betrieb herrschte und der direkt zum Riverwalk hinabzuführen schien.
    Die Maschinenkanonen des Hubschraubers fuhren damit fort, Zerstörung und Verheerung in die Mall zu tragen, und hinter McCracken und seinen Begleitern regnete es unentwegt Scherben. Sie sprangen in den Fahrstuhl und gelangten direkt auf die Flußpromenade vor Tony Roma's Place, dessen Spezialität Spare Ribs waren. Der OH-47 feuerte nicht mehr und schien sie verloren zu haben. Er stieg ein Stück höher und blieb wie ein beutegieriges Rieseninsekt in der Luft hängen, um bei nächster Gelegenheit auf seine Opfer hinabzustürzen.
    McCrackens Blick wanderte über das Wasser jenseits des Riverwalks und entdeckte ein Speedboat, das zwischen zwei Touristendampfern vor Anker lag. RIVERWALK RANGERS stand in großen Buchstaben auf der Seite.
    »Indianer?«
    »Ich habe es auch schon gesehen, Blainey.«
    Die beiden Männer warfen sich einen kurzen Blick zu.
    »Das Steuer gehört dir«, erklärte McCracken.
    »Ihr seid wohl nicht mehr

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