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Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Titel: Verschwoerung gegen Baron Wildenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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vergewissern, dass der Müller seine Ware auch pünktlich liefern würde. Außerdem hatte der Küchenmeister die benötigte Menge inzwischen höher veranschlagt. Beinahe die doppelte Menge an Mehl wollte der Küchenmeister jetzt haben.
    Die beiden richteten diese Botschaft so aus, wie sie ihnen gesagt worden war.
    Der Müller machte ein ziemlich ratloses Gesicht. “Die hohen Herrschaften ändern ihre Pläne, wie es ihnen beliebt!”, schimpfte er. “Und unsereins muss den Buckel krumm machen. Meine Gesellen und ich haben schon seit Tagen kaum geschlafen.
    Mehr als uns anstrengen können wir nicht. Das könnt ihr ruhig ausrichten”, meinte er.
    Ansgar und Wolfram hatten ihren Streit nach dem Boxkampf längst vollständig beigelegt. Keiner von ihnen sprach mehr davon.
    Ansgar trug nun ein kurzes Breitschwert an seiner Seite. Es gehörte nicht ihm, sondern sein Ritter stellte es ihm zur Verfügung. Aber Ansgar trug es mit demselben Stolz, mit dem er eines Tages ein richtiges Ritterschwert tragen würde. Angeblich hatte Ansgar sogar schon mit der Waffe trainieren dürfen.
    “Die Zeit der Holzschwerter ist für mich vorbei!”, sagte er großspurig. “Jetzt trage ich eine echte Waffe, wie ein Ritter!”
    “Bis dahin ist es noch ein weiter Weg für dich!”
    “Ich werde mir meine Sporen schon verdienen”, war Ansgar zuversichtlich. Mit dem Tag des Ritterschlags bekam ein Ritter neben einem eigenen Schwert auch seine eigenen Sporen.
    Wolfram warf einen verächtlichen Blick auf das Kurzschwert. “Das ist ja kaum länger als ein Fleischermesser”, spottete er.
    “Ja, mach dich nur lustig darüber”, erwiderte Ansgar, der sich seine gute Laune einfach nicht nehmen lassen wollte. “Du bist ja nur neidisch, dass ich bereits mit einem Schwert daherstolziere, während du noch mehrere Jahre lang bei Tisch bedienen musst wie ein Weib!”
    “Sag bloß, bei den Pferden deines Ritters den Mist fortzuschaffen, ist eine Tätigkeit, die dich mit Glück erfüllt, Ansgar?”
    Ansgars Gesicht lief dunkelrot an. Er war seinem Freund zwar an Alter und Körperkraft überlegen, aber wenn es um ein Duell der Worte ging, trug der Kleinere meistens den Sieg davon. Und das wurmte den Knappen ganz gehörig.
    “Wir können es ja wieder in einem Boxkampf austragen!”, schlug er vor.
    Aber dazu hatte Wolfram diesmal keine Lust.
    Sie stiegen auf ihre Pferde und ließen die Mühle hinter sich.
    Allerdings ritten sie nicht auf direktem Weg zur Burg zurück, sondern machten einen weiten Bogen. Auf diese Weise hatten sie etwas Zeit für sich. Denn sobald sie die Burg wieder erreicht hatten, das beiden klar, würde man ihnen nur neue Aufgaben zuteilen.
    Wann genau Graf Gernot und sein Gefolge eintreffen würden, war nicht bekannt, aber man rechnete auf Wildenstein nun täglich mit dem Eintreffen eines Herolds, der das baldige Auftauchen des Lehnsherrn vermelden würde.
    Als sie auf eine Anhöhe ritten, sahen sie in der Ferne einen langen Tross von Rittern und ihrem Gefolge herannahen. Schon an den Wappen war zu erkennen, dass es sich um niemand anderes als Graf Gernot von der Tann und sein Gefolge handeln konnte.
    Zahlreiche Wagen folgten dem Zug. Bewaffnete flankierten diese zu beiden Seiten.
    Manche gingen zu Fuß, andere ritten hoch zu Ross.
    “Das sieht doch schon ein Blinder, dass da eine wertvolle Fracht transportiert wird”, meinte Wolfram. “Wie können die so leichtsinnig sein?”
    “Du sprichst von dem Gold, mit dem das Evangeliar bezahlt werden soll?”, stellte Ansgar fest.
    Wolfram nickte. “Natürlich, was denn sonst?”
    “Gegen die vielen Bewaffneten hätten Räuber wohl kaum eine Chance”, war Ansgar überzeugt.
    “Na, wollen wir es hoffen.”
    “Was sollen wir tun? Zurückreiten und Bescheid geben, dass sich der Graf mit seinen Mannen im Anmarsch befindet?”, fragte Ansgar.
    Wolfram schüttelte den Kopf. “Das hat sicher schon ein Herold getan.”
    “Dann reiten wir den hohen Herren entgegen und heißen sie willkommen!”
    “Der hohe Herr wird es sicher sehr zu schätzen wissen, von einem Knappen und einem Pagen empfangen zu werden!”, spottete Wolfram. “Ich halte das für keine gute Idee. Wahrscheinlich sind bereits einige unserer Ritter unterwegs, um den Tross zu empfangen.”
    “Ich finde die Idee gut! Komm, sei keine Memme und mach mit! Der Ärger darüber, dass wir nicht umgehend zur Burg zurückgeritten sind, wird sich schon in Grenzen halten, Kleiner!”
    “Dein Wort in Gottes Ohr!” Wolfram gab

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