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Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Titel: Verschwoerung gegen Baron Wildenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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den Erwerb einer Bibelabschrift auszugeben, die bei den Mönchen von St. Ingbert in Auftrag gegeben werden sollte.
    Schließlich waren die Ordensbrüder von St. Ingbert dafür bekannt, zu den geschicktesten Schreibern zu gehören, die es außerdem hervorragend verstanden, eine Abschrift mit passenden Bildern zu verzieren.
    Der Graf hob seine Hand. Daraufhin gab einer der Soldaten den Befehl zum Halt.
    Der gesamte Tross stoppte.
    Der Bärtige ritt dem Grafen entgegen. “Graf, wir haben ein paar Strauchdiebe gefangen nehmen können! Der Rest der Bande ist leider entkommen!” Graf Gernot runzelte die Stirn und blickte auf Wolfram und Ansgar. “Das sind ja noch halbe Kinder!”
    “Ja, diese Bande scheint verdorben genug zu sein, um selbst so junge Menschen schon zum Bösen zu verleiten!”, stimmte der Bärtige in die Empörung des Grafen ein.
    Gräfin Margunda ergriff das Wort. “Man soll den Gefangenen sofort die Knebel aus dem Mund nehmen!”, rief sie.
    Gernot nickte. “Tut, was eure Herrin befiehlt!”, ermahnte er die Männer.
    Den beiden Jungen wurden die Knebel aus dem Mund genommen. Endlich konnten sie reden!
    “Wir sind keineswegs Strauchdiebe!”, rief Wolfram. “Vielmehr kommen wir von Burg Wildenstein und waren in der Nähe als Laufburschen unterwegs …” In der Nähe war zwar etwas übertrieben, aber im Großen und Ganzen trafen Wolframs Worte zu.
    “Wir hatten nicht vor, Euch zu überfallen”, ergänzte Ansgar. “Wie auch! Wir beide gegen eine derartige Übermacht hochgerüsteter Ritter?”
    “Vermutlich handelt es sich um Kundschafter”, meinte der Bärtige. “Jetzt versuchen sie sich herauszureden. Aber vielleicht können wir aus den beiden Nichtsnutzen herausbekommen, wo sich die anderen verstecken!”
    “Graf Gernot! Ihr kennt mich!”, rief Wolfram. “Ich habe Euch den Wein eingeschenkt, als Ihr das letzte Mal auf Burg Wildenstein weiltet!” Graf Gernot runzelte die Stirn. Er beugte sich im Sattel etwas vor. “Wie ist dein Name?”, erkundigte er sich.
    “Wolfram von Hauenfels.”
    “Ist Ludwig dein Vater?”
    “So ist es.”
    “Ich kann mich ehrlich gesagt nur flüchtig an die Pagen erinnern, die uns damals bedienten”, erklärte Graf Gernot.
    “Und sich mit einem falschen adeligen Namen zu schmücken ist auch nicht gerade ein Kunststück!”, warf der Bärtige ein.
    “Bindet sie trotzdem los!”, befahl Graf Gernot.
    “Das kann nicht Euer Ernst sein, Graf!”
    “Warum nicht? Habt Ihr etwa Angst davor, dass Euch diese Kinder entwischen können?”
    Die Haltung des Bärtigen straffte sich. Eine dunkle Röte überzog sein Gesicht.
    “Natürlich nicht, mein Herr!”, erklärte er mit leicht beleidigtem Unterton.
    Der Bärtige machte seinen Männern ein Zeichen und sie lösten die Fesseln.
    Wolframs Handgelenke schmerzten. Das Seil, mit dem er gefesselt gewesen war, hatte ziemlich stramm gesessen.
    In diesem Moment war aus der Ferne der Hufschlag mehrerer Pferde zu vernehmen.
    Die Männer horchten ebenso auf wie Wolfram und Ansgar.
    Fünf Reiter näherten sich. An ihrer Spitze ritt niemand anderes als Ferdinand von Walden, dicht gefolgt von Bernhard von Terne. Die Ritter kamen in wildem Galopp auf den Tross des Grafen zu und zügelten kurz vor ihm ihre Pferde.
    “Seid gegrüßt, Graf Gernot!”, rief Ferdinand von Walden.
    Der Graf erwiderte die Begrüßung.
    Ferdinands Blick wanderte zu Wolfram und Ansgar. “Was macht ihr denn hier, Jungs? Ich kann mir vieles vorstellen, aber nicht, dass Baron Norbert euch beide als Eskorte für den Graf abgeordnet hat!”
    “Wir … wir …”, stotterte Ansgar und Wolfram konnte nur schlucken.
    Ein Lächeln glitt über Graf Gernots Gesicht. “Wie es scheint, habe ich euch beiden Unrecht getan”, sagte er an Ansgar und Wolfram gerichtet. Er drehte sich im Sattel herum und rief: “Bringt ihnen ihre Pferde!”
    Die Männer des Grafen gehorchten. Wolfram schwang sich hinauf in den Sattel.
    Ansgar bekam zunächst noch sein Schwert ausgehändigt.
    “Es tut mir aufrichtig Leid, was geschehen ist”, erklärte der Graf in einem fast feierlichen Ton. “Ich hoffe, ihr könnt mir vergeben, dass wir euch beide beinahe wie Stauchdiebe behandelt haben.”
    “Der Irrtum scheint ja noch früh genug entdeckt worden zu sein”, mischte sich Ferdinand von Walden in das Gespräch ein.
    “Wozu Euer Auftauchen, Ferdinand, sicher beigetragen hat”, gestand Graf Gernot zu. Er wandte sich direkt an die Jungen und fuhr fort: “Ich bin euch beiden einen

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