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Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Titel: Verschwoerung gegen Baron Wildenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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schließlich nach.
    Sie ritten einen Bogen, um dem sich in Richtung Burg bewegenden Tross des Grafen den Weg abzuschneiden.
    Der Graf und seine Leute hatten mit den zahlreichen Wagen, die sie mitführten, keine andere Wahl als dem breiten Hauptweg zu folgen. Die Wälder und Anhöhen zu beiden Seiten waren für sie nahezu unpassierbar.
    Wolfram trieb sein Pferd voran. Er folgte einfach seinem Freund Ansgar. Denn was das Finden von Wegen anging, war er klar der Geschicktere. Auf diesem Gebiet vertraute Wolfram ihm voll und ganz.
    Sie ließen die Pferde einen Trampelpfad entlang preschen, der quer durch einen kleinen Wald hindurchführte.
    Plötzlich fühlte Wolfram einen Ruck an der Schulter. Es war fast so, als hätte ihn plötzlich jemand von hinten gepackt und fest umklammert. Eine Seilschlinge hatte sich um seine Schultern und den Brustkorb gelegt. Er wurde aus dem Sattel gerissen und landete unsanft auf dem weichen Waldboden, während sein Pferd wiehernd weitergaloppierte.
    Ansgar erging es nicht anders. Auch er wurde mithilfe eines Wurfs zu Boden gerissen.
    Aus dem Wald tauchte fast ein Dutzend bewaffneter Männer auf. Sie trugen Schwerter, Langbögen und Hellebarden. Hin und wieder war auch eine Armbrust zu sehen. Die Helme glänzten in dem spärlichen Sonnenlicht, das durch das Blätterdach drang.
    Ein Mann mit schwarzem Bart schien das Kommando zu führen. “Los, fesselt sie!”, befahl er.
    Ansgar zog sein Schwert und wollte sich aufrappeln, aber einer der Männer schlug ihm die Klinge aus der Hand und versetzte ihm einen Fauststoß mit dem gepanzerten Handschuh. Aufstöhnend sank Ansgar wieder zu Boden.
    “Das ist ja noch ein Kind!”, stellte einer der anderen mit einem Blick auf Wolfram fest.
    Zwei andere hatten den Jungen gepackt und ihm die Hände auf den Rücken gefesselt.
    “Was soll das?”, rief Wolfram. “Wir haben niemandem etwas getan!”
    “Knebelt sie”!”, wies der Bärtige seine Männer an. “Sonst warnen sie ihre Komplizen!”
    Wolfram wollte noch etwas sagen, aber es war zu spät. Ihm wurde ein Tuch in den Mund gesteckt.
    “Vorwärts!”, rief der Bärtige. “Ich nehme an, dass dieses Gesindel nicht allein ist!
    Also, schaut euch um, ob ihr nicht noch andere Herumtreiber findet!”
    *
    Die entlaufenen Pferde der beiden Jungen wurden wieder eingefangen. Der Bärtige und seine ruppigen Gesellen waren ebenfalls beritten. Ihre Pferde hatten sie im Wald verborgen. Sie holten die Tiere und schwangen sich in die Sättel.
    Keiner von ihnen sagte ein Wort.
    Sie trieben Wolfram und Ansgar vor sich her durch den Wald. Schließlich erreichten sie den Weg, auf dem sie zwangsläufig Graf Gernot und seinem Tross begegnen würden.
    Wolfram konnte sich überhaupt keinen Reim auf die Sache machen. Wem waren sie da in die Hände gefallen? Einem Haufen Straßenräuber vielleicht, die glaubten, dass sie das Wildensteiner Land zu ihrem neuen Jagdrevier machen konnten? Es sah fast so aus.
    Wolfram glaubte auf alle Fälle nicht daran, dass ein Zufall diese üblen Gesellen genau dorthin geführt hatte, wo in Kürze der Tross des Grafen mit mehreren Kisten voller Gold vorbeikommen würde.
    Ob diese Männer es darauf abgesehen hatten? Dagegen sprach, dass sie keine Wagen dabeihatten. Aber vielleicht wollten sie sich ja mit einem Teil der Beute begnügen.
    Die Männer warteten, bis in der Ferne der Tross des Grafen auftauchte.
    Wolfram erkannte den Grafen von früheren Besuchen auf Burg Wildenstein wieder.
    Er ritt inmitten einer Schar hochgerüsteter Ritter, ihrer Knappen und Diener. Außerdem wurden sie von einer großen Menge bewaffneter Soldaten begleitet, die nicht dem Ritterstand angehörten. Manche zu Fuß, andere zu Pferd. Bogen- und Armbrustschützen sicherten die Wagen.
    An der Seite des Grafen ritt eine Dame. Es war seine Frau Margunda. Dass sie eine so anstrengende Reise auf sich nahm, war eher ungewöhnlich und hatte wohl damit zu tun, dass ihr Mann das wertvolle Evangeliar in Empfang nehmen wollte. Gerüchten zufolge hätte Graf Gernot das viele Geld nämlich liebend gern für etwas anderes ausgegeben, aber seine Frau hatte darauf bestanden, die Bibel mit den sieben Siegeln in Auftrag zu geben.
    Vor anderthalb Jahren war ihr Mann mit seinen Gefolgsleuten in den Krieg gezogen.
    Gräfin Margunda hatte dafür gebetet, dass ihr Mann lebend zurückkehrte. Im Falle der glücklichen und gesunden Heimkehr ihres Gatten wollte sie sich die Buße auferlegen, einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens für

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