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Verschwunden

Verschwunden

Titel: Verschwunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
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durch ihren Körper fuhr.
„Du hast mir so weh getan, Michael.“
„Und ich habe schwer dafür gebüßt, oder? Ich habe den wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren.“
„Das ist dir aber erst aufgefallen, nachdem Maggie Schluss mit dir gemacht hat.“
„Maggie? Weißt du nicht, warum Maggie Schluss gemacht hat? Weil ich immer noch dich liebe. Und das werde ich immer tun, egal, ob du mich zurücknimmst oder nicht.“
    Er sah sie lange an. Dann streichelte er ihr übers Haar und küsste ihre Lippen.
„Denke einmal darüber nach, wie schön es wieder zwischen uns sein könnte, ja? Nimm diese Woche als eine Chance für uns. Wie es danach weitergeht, entscheidest allein du.“
    Lane nickte. Der Kuss hatte sich schön angefühlt, zart und liebevoll. Es war schön, wieder ein wenig Geborgenheit zu fühlen. Okay, sie würde darüber nachdenken, das war nicht zu viel verlangt.
    ***
    Kurz bevor sie in Liberty, einer Kleinstadt mit weniger als 10 000 Einwohnern, eintrafen, lächelte Michael und sagte: „Weißt du eigentlich, wie sehr meine Eltern sich freuen, dich wiederzusehen? Alle waren ganz aus dem Häuschen, als ich erzählt habe, ich bringe dich mit.“
    Lane hatte Michaels Eltern immer gemocht, vor allem seine Mutter, Beth, war ihr eine Vertraute gewesen. Sie hatte leider den Kontakt zu ihr nicht gehalten, zu sehr hätte es sie verletzt, Neuigkeiten von Michael zu hören.
Jetzt freute sie sich aber sehr, Beth wiederzusehen. Sie hatte ihr ihre Lieblingspralinen und einen Pashmina-Schal mitgebracht, den sie unter den Christbaum legen wollte.
    Michael hatte recht gehabt, seine gesamte Familie war überglücklich, sie zu sehen und umarmte sie herzlich. Sie nahmen sie in Empfang, als wäre nie etwas zwischen Michael und ihr vorgefallen, als wären sie nicht ein dreiviertel Jahr getrennt gewesen.
Wer weiß, was Michael ihnen erzählt hat, dachte sie. Doch darüber wollte sie sich jetzt keine Gedanken machen. Sie war einfach nur froh, eine Familie um sich zu haben.

14
    Lane verbrachte wundervolle Tage inmitten von fröhlichen Menschen, die sie ihre Sorgen fast vergessen ließen.
Sie aß Truthahn, bis sie fast platzte und trank Eierpunsch, bis ihr schlecht wurde. Doch es war ein gutes Gefühl von Übelkeit. Sie quoll über vor Glück.
    Dann jedoch, eines Abends, kam Michael zu ihr ins Zimmer. Sie hatte darauf bestanden, im Gästezimmer zu schlafen, allein. Michael hatte es sofort respektiert und war zu seinem jüngeren Bruder Steve ins Zimmer gezogen.
Ihr war aufgefallen, dass Michael sehr ruhig war, als ob er mit etwas rang. Und genau das war auch der Fall, wie er ihr sogleich mitteilen würde.
    „ Laney, kann ich kurz mit dir sprechen.“
„Ich wollte eigentlich schlafen gehen. Aber für dich habe ich eine Minute, komm rein.“ Sie lächelte ihn an.
Er trat ein. In der Ecke stand bereits ihre gepackte Reisetasche. Am nächsten Tag wollten sie wieder zurück nach Brooklyn fahren.
    „ Ich muss dir etwas sagen, es ist wichtig.“
Oh, dachte sie, was mag das wohl sein? Wollte er ihr wieder seine ewige Liebe gestehen? Oder Schlimmeres, etwa, dass er sie außer mit Maggie damals noch mit anderen Frauen betrogen hatte?
„Schieß los!“, sagte sie.
    „ Du hast mir doch von diesen anonymen Anrufen erzählt. Dass du denkst, sie kämen von Kyle Reed.“
„Ja?“ Ein mulmiges Gefühl stieg in ihr auf.
„Das war nicht Kyle Reed. Das war ich.“
    „ Was?“, schrie sie etwas zu laut und sprang vom Bett auf. „Das ist doch nicht dein Ernst!“
„Ich bin nicht gerade stolz drauf, okay?“
„Wieso machst du denn sowas? Weißt du eigentlich was für eine Angst du mir mit diesen Anrufen eingejagt hast?“
Sie konnte nicht fassen, dass die von Michael gekommen waren. Daran hätte sie im Leben nicht gedacht.
    „ Da wusste ich doch noch nicht, dass du bedroht wirst. Ich wollte dir bestimmt keine Angst machen, das musst du mir glauben.“
„Aber warum zum Teufel hast du mich denn überhaupt ständig angerufen? Und dann nichts gesagt? Wer tut denn sowas?“
„Na, du wolltest ja nicht mit mir reden. Und ich habe dich so vermisst, ich wollte einfach deine Stimme hören.“
    Lane wusste nicht, ob sie das jetzt als romantisch oder einfach nur als krank einstufen sollte.
Sie schüttelte sich. Das war doch Irrsinn! Und das von Michael, der nie um ein Wort verlegen war, der immer den Obermacker spielte … er rief sie feige an und traute sich nicht, etwas zu sagen?
    Dann dachte sie weiter und Schrecken überkam sie. „Warst du

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