Versehentlich verliebt (German Edition)
die meisten ihnen Recht geben. Ich kann ja nicht mal alleine eine Flasche öffnen, ohne mir dabei in den Finger zu schneiden. Und das mit stolzen 29 Jahren.
„Willst du die Cola auch noch mal trinken oder hebst du sie auf?“
Diesmal erkenne ich seine Stimme sofort. Ich habe sie praktisch gespeichert, weil ich fest damit rechne, eines Tages seine Stimme im Radio zu hören. In meiner Vorstellung heißt er Tobias und ist natürlich stinkreich. Ich höre also Radio, ein Lied welches mir besonders gut gefällt: irgendwas von Robbie Williams. Sie würgen die letzten paar Takte ab – – Wie ich das hasse! Ich singe dann immer noch laut mit und plötzlich ist die Musik weg! Sie würgen also die letzten paar Takte ab, und der Moderator sagt mit seiner TKKG-Erzählerstimme: „Wir haben jetzt den Gewinner der Weltreise am Telefon. Hallo Tobias … “ Es trifft immer die Reichen. Die, die Australien schon zweimal gesehen haben. Vermutlich haben sie dort auch schon eine Stammkneipe. Ich habe Australien noch nicht gesehen. Werde ich auch nie. Dann drehe ich mich zu ihm rüber und lächele überlegen.
„Danke der Nachfrage. Ich hebe sie auf.“
Er grinst mich breit an und rückt seine Nerdbrille auf seiner Nase hin und her. Entweder das ist ein verrückter Tick oder er ist nervös.
„Ach ja, für einen bestimmten Moment oder so?“
„Für den nuklearen Winter!“
Wow, das war schlagfertig. Ich bin überrascht. So etwas kann ich eigentlich nicht besonders gut. Ich stottere dann immer und meine Gesichtsfarbe färbt sich rot. Und wenn ich sage rot, dann meine ich knallrot. Ich bekomme dann nicht einfach ein bisschen Farbe auf die Wangen – oh nein! Ich leuchte dann wie eine Glühlampe im Puff. Und meine Ohren erst – ich habe ziemlich große Ohren, die manchmal zwischen meinen Haaren aussehen wie Satellitenschüsseln, die auf dem Waldmond Endor rumstehen – meine Ohren werden dunkelrot. Heute nicht! Nicht vor diesem Kerl!!
„Das war witzig. Soll ich dir trotzdem die Flasche öffnen?“
Das wäre natürlich die beste Lösung. Ich gebe ihm die Flasche. Er macht sie auf und ich habe meine Ruhe. So lange, bis er in der Zukunft seine Reise gewinnt und ich dann mein Radio aus dem Fenster werfe. „Hass ist der Weg zur dunklen Seite der Macht, junger Jedi.“ Meister Yoda hat vollkommen Recht. Während mir noch zehn weitere Star Wars -Zitate durch den Kopf schießen, frage ich mich, mit welchem Recht ich ihn überhaupt einen Nerd nenne? Ich versuche zu lächeln. Das fällt mir eigentlich sehr schwer. Ich kann nicht besonders gut lächeln, während ich tiefe und ernste Mordgelüste gegen ihn hege. Eine spontane Verbrennung vielleicht?
„Das wäre wirklich sehr nett.“
Ich reiche sie ihm und hoffe, dass er sein Handwerk versteht. Noch eine kaputte Glasflasche kann ich nicht verkraften. Er greift in die Innentasche seiner Jacke und zückt ein blaues Feuerzeug. Aha, Blau. Sexy. Es gibt doch nichts Peinlicheres, als einen süßen Kerl in einer Kneipe anzusprechen. Er lächelt sexy, du machst dir Hoffnungen – und dann ein pinkfarbenes Feuerzeug. Entweder es gehört seiner Freundin oder er ist schwul. Beides ruiniert die Chance auf einen netten Abend zu zweit. Blau. Ja, das passt zu ihm. Peinlich finde ich übrigens auch diese Feuerzeuge mit einer halbnackten Frau drauf. Ein totaler Flop.
Der Deckel fliegt auf den Boden, die Flasche bleibt heil und er lächelt.
„Wow, nicht schlecht für einen Sheldon Cooper.“
Ich bin mir nicht sicher, ob er die Anspielung auf eine der Hauptfiguren aus The Big Bang Theory versteht. Aber es ist mir egal, ich will nur diese Cola.
„Habe ich gerne gemacht, Penny.“
Touché. Er kontert geschickt und scheint die Serie ebenfalls gut zu kennen. Ich spüre ein Lächeln auf meinem Gesicht. Nein, nicht lächeln. Hass! Ich suche den Weg zur dunklen Seite der Macht! Folge den Worten von Darth Vader und herrsche mit ihm über die Galaxie. Aber woher soll ich ahnen, dass der Han Solo in meiner Galaxie so süß lächeln kann? Ich will nach der Flasche greifen, aber er schüttelt kurz den Kopf.
„Ich nehme an, dein Name ist nicht wirklich Penny. Oder?“
„Nein.“
„Darf ich erfahren wie dein Name ist? Wenn ich dir schon die Flasche geöffnet habe?“
Was? Stellt er jetzt Ansprüche? Ich habe ihm noch nicht mal den Platz neben mir angeboten. Und jetzt will er wissen wie ich heiße? Soll ich lügen? Daniela? Soll ich Blödsinn reden?
„Pippa. Und du?“
Er reicht mir die Flasche,
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