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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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wieder auf die Beine. Ehe du dich versiehst, gehen wir beide wieder Trogs jagen.«
    Specs bemühte sich zu lächeln, doch seine Augen füllten sich mit Tränen.
    Die folgenden Tage waren wirklich schlimm. Nach und nach nahm Specs’ Haut eine giftig-blaue Färbung an, die uns alle beunruhigte. Ständig keuchte er, weil er kaum noch Luft bekam. Sein Körper fühlte sich glühend heiß an und über sein Gesicht rann säuerlich riechender Schweiß. Manchmal hatte er Erstickungsanfälle, die zehn Minuten lang anhielten. Sean machte einen letzten verzweifelten Versuch, Specs zu helfen: Aus Armeebeständen besorgte er Antibiotika. Wir pumpten Specs damit voll, doch auch das half ihm nicht mehr, es war einfach zu spät. Die meiste Zeit über war er verwirrt. Im Schlaf schlug er um sich und hatte Krämpfe. Wir konnten kaum noch etwas für ihn tun. Janie bemutterte ihn, so gut sie konnte. Hin und wieder wachte er auf, sah mich an und redete davon, wie wir in Youngstown Leichen auf den Müllwagen geworfen, in Autos übernachtet und andere seltsame Dinge getrieben hatten.
    Da wusste ich, dass Specs sterben würde, und der Gedanke zerriss mir das Herz. So vieles hatten wir zusammen durchgemacht. Specs war für mich wie ein naiver kleiner Bruder, der einen zwar nervt, weil er ständig um einen herumwuselt und einen nie in Ruhe lässt, den man aber trotzdem sehr liebt und auf keinen Fall missen möchte.
    Irgendwann bat er mich: »Nash ... lass mich nicht auf diese Weise sterben ... Es tut so weh ... Alles tut mir so verdammt weh ... Ich kann nicht mal mehr atmen. Erlöse mich aus diesem Elend.«
    Ich schüttelte den Kopf. Daran wollte ich nicht mal denken.
    Aber Specs ließ nicht locker. »Bitte, Nash, lass mich nicht leiden. Übergib mich ... dem Schattengebilde.«
    Ich sagte, das sei heller Wahnsinn, aber er bedrängte mich weiterhin damit und zwang auch Sean und Janie dazu, ihm zuzuhören. Er glaubte nämlich, das Schattengebilde sei böse auf ihn, weil er den alten Mann als Brandopfer vorgeschlagen hatte. Das Schattengebilde habe sich jedoch etwas völlig anderes gewünscht und ihn deshalb mit irgendeiner Krankheit bestraft, meinte er.
    Vielleicht war etwas an der Sache dran, vielleicht auch nicht, wer weiß.
    »Versteht doch: Das ist die ideale Lösung«, wiederholte er. »Ich werde dem Schattengebilde als Opfer dienen. Und wenn ich mich diesem Monster überlasse und es bei Laune halte, damit es sich auch weiterhin um euch kümmert und euch beschützt, bewahrt mich das zugleich vor einem quälend langsamen Tod.«
    Ich war strikt dagegen. Allerdings wünschte sich das Schattengebilde tatsächlich ein weiteres Opfer. Ich wusste es, spürte es, hörte das Flüstern in meinem Kopf. Dass ich Specs davon erzählt hatte, war ein großer Fehler gewesen, aber es war nun mal geschehen.
    »Bitte, Nash, bitte!«, flehte er immer wieder.
    Wir alle waren dagegen ... aber dieser mitleiderregende, flehentliche Blick machte uns fertig.
    Sean gab als Erster nach. Er meinte, es sei das Einzige, das wir jetzt noch für Specs tun könnten. Danach brach auch Janies Widerstand.
    »Specs ist unser Freund«, sagte sie zu mir. »Eigentlich bin ich grundsätzlich dagegen, Leben zu vernichten, aber wir dürfen ihn nicht so leiden lassen. Wenn er es unbedingt will, sollte man es ihm wohl zugestehen.«
    Wir gerieten darüber zwar in Streit, doch letztendlich setzte Specs seinen Willen durch.
    Wir beschlossen, ihn zu opfern.
    Wir beschlossen, ihn dem Schattengebilde zu übergeben.
    15
    Sean besorgte uns eine Trage. Als die Sonne unterging, transportierten wir Specs zu einem Lagerhaus. Wir wollten ihn weder verbrennen noch irgendein blödes heidnisches Ritual veranstalten, sondern ihn einfach dem Schattengebilde überlassen. Die Trage stellten wir auf ein paar Kisten. Danach zündeten wir auf Janies Vorschlag hin Kerzen an – schließlich liebte Specs den ganzen esoterischen Zirkus.
    Dann war es so weit.
    Niemals wird es mir gelingen, diese Nacht zu vergessen. Die flackernden Kerzen. Die tiefe Stille. Die unheimliche Kühle, die vom Fluss zu uns herüberkroch. Das Lagerhaus kam mir wie eine Grabstätte vor.
    Ich hielt Specs’ Hand und wir unterhielten uns leise miteinander. »Erinnerst du dich an den Tag, als wir zusammen auf jener Bank gesessen haben, Nash?«, murmelte er. »Wir haben Rindfleischeintopf aus der Dose gegessen und dazu Sprudel getrunken. An diesem Tag ist mir klar geworden, dass du der beste Freund auf der ganzen Welt bist.«
    Ich konnte

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