Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
Vom Netzwerk:
begegneten.
    In Anbetracht der Tatsache, dass die Folgegeneration aus scheußlichen menschenähnlichen Monstern bestehen würde, sah es für die Zukunft der Menschheit keineswegs gut aus.
    Ihr Aussterben war nur noch eine Frage der Zeit.
    3
    Als wir mindestens einen Straßenblock hinter uns gebracht hatten, eilten wir auf eine alte Eiche zu, stellten uns in ihren Schatten und nahmen uns Zeit, unsere Waffen nachzuladen. Atmeten tief durch, tranken Wasser aus den mitgebrachten Flaschen. Der Geigerzähler zeigte vierzig Mikroröntgen an, was in diesen Zeiten auf nichts anderes als eine recht normale Hintergrundstrahlung hindeutete. Vor dem Krieg hatte die Hintergrundstrahlung in den amerikanischen Städten durchschnittlich zehn bis 15 Mikroröntgen betragen, doch jetzt galten 20 als niedriger Wert und 50 bis 60 als hoch. Und selbstverständlich wurden dabei gewisse Städte gar nicht berücksichtigt, die wie Los Angeles unmittelbare Opfer der Bombardierungen gewesen waren und nach wie vor als gefährlich heißes Pflaster galten.
    »Wir müssen einen Unterschlupf zum Übernachten finden«, bemerkte Carl.
    Texas Slim kicherte. »Ist echt verblüffend, Carl, wie du jedes Mal direkt zur Wurzel des Problems vorstößt.«
    »Ich komm dir gleich mit meiner Wurzel, Arschloch.«
    »Wenn das deine Wurzel sein soll, Söhnchen, dann muss die Saison für Wurzeln aber wirklich schlecht gewesen sein.«
    »Ach fick dich doch.«
    Ich seufzte. »Haltet die Klappe. Alle beide.«
    »Sollen wir uns wieder ein Haus suchen?«, fragte Janie.
    Der Gedanke gefiel mir ganz und gar nicht. Die Kinder da draußen würden uns erneut finden. Ich hatte gehofft, in dieser Stadt auf keine mutierten Kinder zu stoßen, aber natürlich waren sie hier so zahlreich vertreten wie in jeder anderen Stadt. Nein, ein Haus kam nicht infrage, wir mussten uns irgendwas anderes suchen.
    »Hört ihr das?«, fragte Texas Slim. » Kojoten sind das nicht.«
    Ich hörte es: das verräterische Kläffen von Hunden, das von den Mauern der düsteren Stadt widerhallte. Mutierte Kinder, Rudel wilder Hunde: Mein Gott, South Bend war genauso schlimm wie mittlerweile jeder andere Ort, allerdings mochte es noch schlimmere geben.
    Wir mussten ins Stadtzentrum. Aber das hieß, sich noch weiter von dem Bronco mit dem geplatzten Reifen zu entfernen.
    »Gehen wir«, sagte ich.
    »In welche Richtung?«, wollte Texas Slim wissen. »Obwohl das wohl kaum noch ’ne Rolle spielt.«
    »Zum Stadtzentrum. Bei Tagesanbruch kehren wir zum Bronco zurück. Aber jetzt müssen wir von den Straßen runter.«
    Mit gezückter Waffe führte ich den Trupp vorwärts.
    Die Nacht war zwar warm, aber nicht unangenehm schwül. Früher hätte man eine solche Nacht wohl gern mit einem kalten Bier vor sich auf der Veranda verbracht.
    Durch ein wahres Labyrinth von Gassen, Nebenstraßen und breiteren Straßen gelangten wir, nachdem wir ein kahles Feld überquert hatten, bis zur Innenstadt.
    Die Hauptstraße war, wie jede andere Hauptstraße in dieser neuen Welt, ein einziger Friedhof. Eingeschlagene Fenster, halb niedergebrannte Gebäude, Wracks von Personen- und Lastwagen, die die Straße verstopften, Sandverwehungen vor den Hauseingängen. Ein Bild der Trostlosigkeit.
    Die Gehwege waren mit den Blättern des vergangenen Herbstes übersät. War ja niemand mehr da, der sie zusammengefegt hätte. Unter den Blättern zeichneten sich Dinge ab, die nach menschlichen Gebeinen aussahen, aber keiner von uns schenkte ihnen auch nur einen Blick.
    In allen Gebäuden waren die Fenster wegen der Sandstürme völlig verdreckt. Schließlich passierten wir in Schatten getauchte Geschäftsfassaden. Einen Videoladen. Ein Versicherungsbüro. Ein Café. Mehrere Boutiquen mit ausgeräumten Schaufenstern und stark verwitterten GESCHLOSSEN-Schildern. Ein Kaufhaus mit staubigen, von Spinnenweben überzogenen Halloween-Kostümen hinter den schmutzigen Scheiben. In anderen Schaufenstern entdeckten wir vergilbte, sich wellende Halloween-Dekorationen. Ein Theater mit dem hochtrabenden Namen »Großer Ballsaal« warb mit einem Schriftdisplay über dem Eingang immer noch für eine »Horror-Show bis zum frühen Morgen«. Mittlerweile fehlten zwar viele Buchstaben, aber es war noch zu erkennen, dass hier eine Allerheiligen-Party mit vier Spielfilmen und zwei Bühnenauftritten hätte stattfinden sollen.
    »Siehst du das, Texas?«, fragte Carl. »Eine Halloween-Horror-Show. Muss einem Freak wie dir doch wie die Einladung zu einem großen

Weitere Kostenlose Bücher