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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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hatten die Absonderungen aus Wunden und Tumoren zu stacheligen Büscheln verklebt. Er hatte nur noch ein gesundes Auge; das andere hatte ein aus seinem Schädel sprießendes, rötlich pulsierendes Gewächs überlagert. Der ganze Körper wirkte schlaff und schwabbelig.
    Schließlich riss er die Schnauze auf und knurrte, wobei er Schleim absonderte.
    »Na komm schon«, forderte ich ihn auf.
    Und das tat er. Als er sich anspannte und zum Sprung ansetzte, schoss ich zweimal. Eine Patrone durchschlug seinen Brustkorb, die andere seinen Kopf, halbierte ihn fast. Am ganzen Körper zuckend, fiel er auf das Pflaster, blieb dort leise jaulend liegen und warf den lädierten Kopf so hin und her, dass jede Menge Blut auf den Gehweg spritzte.
    Nichts wie weg hier! In der Ferne hörte ich weitere Hunde heulen. Ich hatte zwar keine Ahnung, nach was ich Ausschau hielt, wusste aber, dass ich mein Ziel auf den ersten Blick erkennen würde. Und schließlich entdeckte ich unseren Unterschlupf für die Nacht: ein Geschäft für militärischen Bedarf, dessen Tür offen stand.
    Nachdem wir unsere Taschenlampen eingeschaltet hatten, gingen wir hinein. Drinnen hatten sich Blätter und Sand angesammelt. Die Regale mit den Auslagen waren umgekippt, und irgendjemand hatte eine Vitrine mit Kriegsmedaillen zertrümmert, doch ansonsten wirkte der Laden ziemlich unversehrt, was in diesen Zeiten wirklich ungewöhnlich war. Ich schloss daraus, dass Krankheiten und Seuchen in South Bend schwer gewütet haben mussten.
    »Carl? Schließ die Tür, sperr sie ab und verbarrikadier sie mit irgendwas«, sagte ich. »Hilf ihm dabei, Texas.«
    »Jemand muss es wohl tun.«
    Ich kehrte den beiden den Rücken. »Und du, Janie, siehst dich am besten nach einem Schlafplatz für uns um. Es wird erst in sechs Stunden hell.«
    Nachdem jeder seine Aufgabe erledigt hatte, bereiteten wir uns auf eine lange Nacht vor.
    4
    Das Gute an dieser Nacht war, dass uns, mal abgesehen von Hundegebell und dem gelegentlichen Scharren und Trippeln der Ratten, die jetzt die Straßen heimsuchten, nichts und niemand belästigte. Im hinteren Teil des Ladens hatte Janie einen Abstellraum gefunden, in dem wir schlafen konnten – während jeweils einer von uns Wache schob.
    Als schließlich der Morgen anbrach und sich die Schrecken der Nacht in ihre Löcher verzogen, stellte sich heraus, dass dieser Laden eine wahre Goldgrube war, denn im Keller stießen wir auf einen Lagerraum voller Kostbarkeiten. Nachdem wir die abgesperrte Tür mit einem Brecheisen aufgestemmt hatten, entdeckten wir zahlreiche Kartons mit gefriergetrockneter Fertignahrung und Konserven jeder Art, Kisten mit Wasserflaschen und jede Menge Tabletten zur Wasseraufbereitung. Darüber hinaus auch solche nützlichen Dinge wie Schlafsäcke, Taschenlampen, wasserdichte Regenkleidung, Parkas, Decken, Verbandskästen und Reiseapotheken. Das Erdgeschoss bot uns Tarnkleidung in allen Größen, die aus amerikanischen und britischen Armeebeständen stammte.
    Während Janie und ich Inventur machten, gingen Texas Slim und Carl auf die Suche nach einem fahrtüchtigen Wagen. Sie waren noch nicht mal aus der Tür, als sie darüber zu streiten begannen, wessen Mutter pro Nacht mehr Rocker »bedient« hatte. Ich war froh, die beiden vorübergehend los zu sein, denn diese ständigen Frotzeleien, Beleidigungen und Streitereien konnten einem schwer auf den Wecker gehen, auch wenn solche Spielchen den beiden offensichtlich Spaß machten.
    »Hier liegt tonnenweise nützliches Zeug herum«, meinte Janie, die zwischen Stapeln von Decken, Klamotten und grünen Erste-Hilfe-Kästen stehen geblieben war.
    »Wir nehmen nur mit, was wir wirklich brauchen.«
    Das war mittlerweile ein ungeschriebenes Gesetz. Es war Unsinn, sich wie ein Vielfraß oder Nimmersatt zu verhalten und mit allzu viel Gepäck zu belasten. Man nahm nur das Nötige mit und überließ alles andere irgendeinem anderen Unglücksraben. Ich wusste, dass wir bei Weitem nicht die Einzigen waren, die sich an diese Regel hielten. Selbstverständlich gab es auch jede Menge Leute, die das nicht taten, aber ich war fest davon überzeugt, dass das Schicksal sie letztendlich dafür bestrafen würde.
    »Meinst du, die beiden schaffen es, einen intakten Wagen aufzutreiben?«, fragte ich Janie. »Wie stehen die Chancen deiner Meinung nach?«
    Sie lachte. »Ganz gut, sofern sie sich nicht vorher gegenseitig umbringen.«
    »Ach was, die hängen doch irgendwie aneinander. Nur drücken sie ihre Gefühle

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