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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Familientreffen vorkommen.«
    »Klappe!«, sagte Janie.
    Als ich die defekte Laufschrift über dem Theater und die Halloween-Dekorationen sah, überwältigten mich Erinnerungen. Großer Gott, Halloween. Ich hatte völlig vergessen, dass es so was mal gegeben hatte. Jetzt hatten wir jeden Tag Halloween. Die Bomben waren etwa eine Woche vor Halloween gefallen, und das war jetzt fast ein Jahr her, verdammt.
    Wir zogen weiter, stets darauf gefasst, dass irgendetwas sein hässliches Haupt heben würde. Janie ging unmittelbar hinter mir, gefolgt von Texas Slim, während Carl uns mit gezogener Waffe nach hinten absicherte.
    So viele Schatten ... Sie strebten auseinander, sammelten sich an einigen Stellen, erstreckten sich wie teerartige Sümpfe über die nächtlichen Straßen. Der leichte Wind trieb Blätter vor sich her und wirbelte Sand auf, der gegen die Fenster schlug und an ihnen herabrieselte. Ich führte meine Leute um einen auf dem Gehweg abgestellten Wagen herum, einen Chevy. Es sah so aus, als wäre er auf den Bordstein geprallt und dann einfach zurückgelassen worden. Zwei Türen standen immer noch offen. Als Mondlicht in den Innenraum fiel, sah ich dort Sand und Blätter. Und das bräunliche, fast unter Sand begrabene Skelett eines Kindes, das sich auf dem Rücksitz zusammengerollt hatte. Die blonden Locken waren unversehrt. Ein Mädchen. Vielleicht war die Kleine eingeschlafen und friedlich gestorben, während sie auf die Rückkehr ihrer Mutter gewartet hatte.
    War sie an der Strahlung gestorben? Oder an der Pest? Wer konnte das schon sagen.
    Wir umrundeten weitere Autowracks, vermieden es dabei, ins Innere zu sehen, achteten aber darauf, ob sich drinnen etwas bewegte. Doch es blieb alles ruhig. Bis wir zu einem gestrandeten Kleinbus gelangten, in dem Menschen saßen.
    »Bleibt, wo ihr seid!«, befahl ich ihnen mit gezogener Waffe. »Dann gibt’s keine Probleme.«
    Aber diese Menschen würden uns keine Probleme machen, wie wir sofort merkten. Es waren vier oder fünf ... Ein Mann, eine Frau und zwei oder drei Kinder. Vielleicht eine Familie. Sie kauerten dort, voller Angst. Der Gestank, der von ihnen ausging, drehte mir den Magen um. Es roch nach Wundbrand und alten medizinischen Verbänden, aus denen Blut und Eiter sickerte.
    Kein Wunder: Ihre Gesichter wiesen aufgequollene Wunden auf – Pestbeulen, die aufgeplatzt waren und bluteten. Einem der Kinder schien ein Gewächs aus dem Auge zu sprießen. Alle machten beim Luftholen so rasselnde Geräusche, als wären ihre Atemorgane völlig verschleimt. Der Mann streckte eine Hand nach uns aus, bekam einen Hustenanfall und spuckte einen Schwall dunklen Blutes auf den Gehweg.
    Der Gestank war unglaublich.
    »Fieber«, sagte Janie. »Die haben das Fieber.«
    Während wir alle zurückwichen, kroch die Familie mit ekelhaften Geräuschen auf uns zu, aber keiner von uns schoss auf sie. Blut und sonstige Körperflüssigkeiten in der Luft zu verteilen, war das Letzte, worauf wir aus waren. Viele der Krankheitskeime, die aufgrund des radioaktiven Niederschlags mutiert waren, wurden durch die Luft übertragen. Inzwischen benutzte man für sie die Sammelbezeichnung »das Fieber«. Es war ein zoologischer Garten voller Krankheitserreger, den die militärischen Seuchenexperten früher »tödliche Überträger« genannt hatten. Und nun standen die Käfige dieses Zoos zu unserem Unglück weit offen, und diese winzigen Bestien hatten sich hinausgeschlichen, sodass sie sich jetzt in der Luft, im Wasser oder sonst wo tummeln konnten.
    Ich flüchtete, gefolgt von meinem Trupp. Abgesehen von den radioaktiven Kindern gab es nichts, das uns solche Angst einjagte wie von Pest befallene Körper.
    Als ich die Straße überquerte, musste ich mir den Weg durch Treibsand bahnen. Kurz darauf umrundete ich einen verrosteten Möbelwagen und wäre fast in mein Unglück gerannt: In Mondlicht getaucht, lauerte dort ein Hund, dazu noch ein recht großer. Sah so aus, als wäre er mal ein Schäferhund gewesen, aber das war nicht mehr klar zu erkennen. Er hatte ein räudiges Fell mit zahlreichen offenen Wunden und kahlen Stellen, aus denen bizarre rosafarbene Geschwülste wie Hefeteig quollen. Aus diesen Tumoren tropfte eine zähe dunkle Flüssigkeit.
    Um mit dem Hund nicht zusammenzuprallen, ließ ich mich auf den Hintern fallen und rutschte auf dem Hosenboden nach hinten, bis die anderen mich eingeholt hatten. Aus der Kehle des Hundes drang leises Jaulen. Das, was von seinem Fell noch übrig war,

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