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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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zusammen, um sich vor den Schlägen zu schützen. Doch die Krätzekranken prügelten weiter auf sie ein, bis die Metallrohre über und über mit Blut besudelt und von Haaren und Gewebefetzen verklebt waren.
    Als die beiden Opfer sich nicht mehr rührten, nahmen die Angreifer uns ins Visier. Sie waren nackt und hatten totenbleiche, von aufgeplatzten Geschwüren entstellte Gesichter.
    »Nichts wie weg hier, Carl«, sagte Gremlin. »Wieso sitzen wir hier überhaupt noch herum, verdammt?«
    Während Carl den Kleinbus startete, stellten sich meine Nackenhaare auf und jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an.
    Das war der Moment, in dem die anderen Krätzekranken auftauchten. Nicht nur zwei oder drei, sondern Dutzende, die meisten unbekleidet.
    Sie kamen aus allen Richtungen. Sprangen von Wagen herunter, rannten aus zerstörten Gebäuden heraus, krochen aus den Gassen, ließen sich aus zersprungenen Fenstern auf die Straße hinunter. Und alle waren bewaffnet: mit Messern und Äxten, Metallrohren und Besenstielen, Hämmern und Fleischerbeilen. Das hier war ihr Territorium, und sie würden es verteidigen.
    Bis dahin hatte ich noch nie so gut organisierte Krätzekranke gesehen. Das verhieß nichts Gutes, aber wir konnten nicht umdrehen, wie uns allen klar war. Und das bedeutete Jagdzeit.
    Weitere bewaffnete Krätzekranke strömten auf die Straße. Als ich sie genauer musterte, fiel mir auf, dass keiner von ihnen eine Schusswaffe hatte – unser einziger Vorteil.
    Ich musste keinem im Bus sagen, was zu tun war, die Waffen waren bereits gezückt. Wir würden uns den Weg wie Cowboys im Wilden Westen freischießen müssen.
    Janie sah mich voller Panik an, aber mir blieb keine Zeit für beruhigende Worte. Carl, immer noch am Lenkrad, hatte sich seine Mossberg 500, eine Repetierflinte, über den Schoß gelegt. Das Schöne an der Mossberg war, dass sie zwar nur Armlänge, aber großes Tötungspotenzial hatte. Texas Slim hatte seine Halbautomatik-Pistole, die große Bluesteel Desert Eagle mit Kaliber 50, schussbereit gemacht, und Gremlin hatte seinen Revolver gezückt, einen verchromten Smith & Wesson .357. Ich schob ein neues Magazin in meine Beretta. Nur Janie weigerte sich, eine Waffe in die Hand zu nehmen. »Dann halt wenigstens den Kopf die ganze Zeit über unten«, wies ich sie an. »Also gut, Carl. Fahr langsam an.«
    Carl startete und ließ den Bus vorsichtig mit zehn, dann 20 Stundenkilometern anrollen. Wir kurbelten alle Fenster hoch und verriegelten die Türen.
    Derweil sammelte sich die Armee der Krätzekranken.
    »Kommt schon, ihr hässlichen Comicfiguren«, sagte Texas Slim. »Holt euch ein paar hübsche Kugeln ab.«
    Sie verfolgten unseren Hippie-Bus so, als wollten sie ein Lebewesen zur Strecke bringen. Genauer gesagt: als wäre der Wagen ein wildes Tier, das es zu erlegen galt. Wie steinzeitliche Jäger, die ein Mammut angreifen wollten, stürzten sie sich auf den Hippie-Bus. Schwangen Beile und Äxte, ließen Rohre auf das Fahrzeug niedersausen, schlugen mit Hämmern darauf ein und rammten ihre Messer in dessen Metall. Fast als Erstes brachen sie die Rückspiegel ab und warfen mit Steinen die Windschutzscheibe ein, sodass sie Risse bekam, die sich immer weiter ausbreiteten.
    Als Texas Slim die Kaliber-50-Eagle hob und durch das Fenster an der Beifahrerseite drei Schüsse auf die kreischende Meute abgab, zersprang es und fiel nach innen. Mehrere der Angreifer stürzten auf das Pflaster. Nichts spricht eine so deutliche Sprache wie eine Kaliber-50-Eagle!
    Carl wartete erst gar nicht, bis die Krätzekranken das Fahrerfenster attackierten. Als sie sich davor sammelten und sich daranmachen wollten, mit ihren langen weißen Fingern gegen die Scheibe zu hämmern oder sie zu zerkratzen, hob er die Repetierflinte und drückte ab. Die Schrotladung durchschlug das Fenster und traf zwei Angreifer mitten ins Gesicht.
    Aber es waren einfach zu viele Gegner.
    Ich nickte, als Gremlin meinen Blick suchte. Wir begannen beide gleichzeitig zu feuern, er mit seinem Revolver, dem Smith & Wesson .357, dessen Munition mühelos die Scheibe auf seiner Wagenseite durchschlug, ich mit meiner 9-Millimeter-Beretta, die nicht so durchschlagende Wirkung zeigte: Ich musste zwei, drei Schüsse abgeben, bis die Scheibe auf meiner Wagenseite zersprang.
    Gleich darauf ballerten wir alle nur noch drauflos, mähten Krätzekranke nieder, sahen zu, wie manche mit zerfetzten Gesichtern zu Boden stürzten und andere nachrückten. Während ein Angreifer

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