Versprechen der Ewigkeit (German Edition)
»Warum zum Teufel haben Sie das getan? Warum? «, brüllte er und erkannte seine eigene Stimme nicht wieder. Sie hat nach mir gerufen, damit ich sie rette …
Webb antwortete mit stockender Stimme: »Nun beruhige dich erst einmal.«
Er fürchtet mich. Und das zu Recht.
»Dies ist nur eine von unzähligen Untersuchungen. Warum sollte dir ein Detrus am Herzen liegen, der danach trachtete, dich zu töten?«
Nein, sie hat mich aufgehalten, ehe ich sie küssen konnte.
»Sie hat dich verhext. Noch heute Abend bringe ich sie von dieser Insel fort, damit du diesen Zauber abschütteln kannst. Ich werde alles wieder in Ordnung bringen, so wie ich immer alles wieder in Ordnung gebracht habe.« Webb fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Er wirkte auf einmal viel älter. »Dann kannst du wieder zu deinem gewohnten Leben zurückkehren, einem Leben im Dienste eines höheren Zwecks.«
Declan fühlte mörderische Wut in sich aufsteigen, und gleich darauf entsetzliche Verwirrung. Denn mit einem Mal wollte er den Mann töten, den er seit Langem als seinen Vater ansah.
»Du würdest mir im Moment am liebsten etwas antun, nicht wahr, Sohn? Nach allem, was ich für dich getan habe? Erkennst du denn nicht, dass das alles nur ein Zauber ist?«
Aber das war es nicht. Es sei denn, Regin hätte mich schon als kleinen Jungen verzaubert. Er hatte sein ganzes Leben lang gewartet …
»Antworten Sie mir! Warum haben Sie ihr das angetan?«
»Wir müssen ihre Schwächen aufdecken. Die Walküren könnten sich für den Orden als größere Gefahr herausstellen als jede andere Faktion. Ach, zur Hölle, diese Leuchtende will dich auch jetzt immer noch tot sehen. Spiel den Teil des Überwachungsvideos ab, wo sie mit ihrer Hexenfreundin spricht.«
Auch wenn er sich vorstellen konnte, was sie gesagt hatte, tat Declan es. Als die Wachen sie an der Zelle der Hexe vorbeigezerrt hatten, war Regins Haut aschfahl gewesen, ihre Beine schleiften kraftlos hinter ihr. Er konnte die schauderhaften Klammern am Kragen ihres T-Shirts sehen, die sich auch über ihren flachen Bauch zogen.
Bittere Galle stieg seine Kehle empor.
»Carrow … bist du das?« Sie hatte Blut gehustet. »Kann nicht sehen.«
Carrow war an die Glasscheibe geeilt. »Ich bin hier.«
»Bring ihn um, Hexe. Verfluche Chase. Er hat dies befohlen. Er ist Aidan der Grimmige. Sag das meinen Schwestern.«
Declan schlug sich die Faust vor den Mund.
Regin hatte recht daran getan, ihn zu hintergehen. Es war klug von ihr gewesen, alles in ihrer Macht Stehende zu versuchen, um zu fliehen. Was hätte ich denn an ihrer Stelle getan? In aller Ruhe auf meine Folter gewartet? Sie hatte gewusst, was sie erwartete. Und ich habe sie nicht beschützt.
»Sohn?« Webb wich langsam zurück, weil Declan sich ihm drohend näherte, wie ihm plötzlich vage bewusst wurde. »Ich verstehe, was du augenblicklich durchmachst.« Webb stieg taumelnd auf die nächste Ebene in Declans Quartier. »Aber damit werden wir fertig. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, dass du endlich erfährst, wogegen du ankämpfst, damit du begreifst, warum du diese unnatürliche Anziehungskraft verspürst.«
»Wovon reden Sie?«
»Sohn, du bist … du bist ein Berserker.«
»Sie haben es also gewusst ! Wie lange schon?«
»Wir wussten von Anfang an, dass du anders bist. Du hast zwei Neoptera mit einem Schlagstock umgebracht, als du gerade mal siebzehn Jahre alt warst. Dixon hat sich erst vor Kurzem die ganze Wahrheit zusammengereimt, nachdem sie den unsterblichen Berserker untersucht hatte. Obwohl du immer noch sterblich bist, habt ihr gewisse Schlüsselcharakteristika gemeinsam.«
Ich habe mein Bestes gegeben, aber am Ende gehe ich doch unter. Declan gehörte zu ihrer Welt.
»Aber wenn Sie wussten, dass ich anders war …« Er verstummte, und seine Augen wurden schmal. »Sie waren es, der Dixon zu mir geschickt hat, damit sie mir hilft, meine Symptome zu verbergen.«
Webb leugnete es nicht.
»Haben Sie ihr auch befohlen, dafür zu sorgen, dass ich ständig high war, damit Sie mich besser beherrschen konnten, damit ich weiterhin ein guter kleiner Soldat blieb?«
»So ist es nicht, Sohn. Sie schlug eine … verbesserte medizinische Behandlung vor, und ich stimmte zu. Du schienst damit zufrieden zu sein.«
»Obwohl Sie mit angesehen haben, was ich beim ersten Entzug durchstehen musste? Warum haben Sie es mir nicht gesagt und es mir überlassen, damit fertigzuwerden?«
»Ich wollte dich beschützen. Du hattest doch sowieso schon
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