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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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ein offenes Buch.“
    Er schien es wirklich so zu meinen. Sie hatte ihren Vater nie als jemanden kennengelernt, der andere absichtlich täuschte. Dennoch umschwirrten ihn Geheimnisse, Geheimnisse und Lügen. Okay, feuerte sie sich an, jetzt spuck es einfach aus. „Ich habe mir so meine Gedanken gemacht, Dad. Über deine Zeiten im Camp.“
    Er grinste. „Da musst du schon etwas spezifischer werden. Ich habe verdammt viel Zeit dort verbracht.“
    Sie atmete tief durch. Die Pause fühlte sich größer und schwerer an, als sie war. „Erzähl mir vom Sommer des Jahres 1977.“
    Sein Gesichtsausdruck wurde ganz weich, als er versuchte, sich zu erinnern. „Lass mal sehen. In dem Jahr muss ich Betreuer gewesen sein. Warum fragst du?“
    „Ich habe einen alten Schnappschuss von dir aus dem August des Jahres gefunden, und der hat mich neugierig gemacht.“ Sie nahm einen Umschlag aus ihrer Handtasche und zog ein Foto hervor, das sie ihm reichte.
    Seine Hand zitterte ein wenig, als er seine Lesebrille aufsetzte und das verblasste Foto entgegennahm. „Tja, das wäre ich auch. Ich hatte es beinahe vergessen …“
    Irgendetwas – vielleicht die Weichheit in seiner Stimme oder der feuchte Schleier über seinen Augen – sagte Olivia, dass er log.
    „Was vergessen?“, hakte sie nach.
    „Dass ich diesen Pokal gewonnen habe. Ich mag Tennis immer noch. Vielleicht sollte ich wieder anfangen, zu spielen.“
    „In der Sky River Bakery hängt eine Kopie dieses Bildes. Allerdings bist du da abgeschnitten worden.“
    „Das … das wusste ich nicht.“
    „Wie nah haben du und Mariska Majesky euch gestanden?“ Olivia beobachtete sein Gesicht genau, als sie diese Frage stellte.
    Er drehte den Schnappschuss um. Sie wusste, dass auf der Rückseite lediglich das Datum vermerkt war.
    „Terry Davis hat mir erzählt, dass ihr zwei zusammen wart“, erklärte Olivia.
    „Du hast Terry Davis dieses Fotos gezeigt?“
    „Ja. Er lebt heute in Indian Wells.“ Olivia wollte nicht von Mariska ablenken. „Sie war sehr schön“, äußerte sie vorsichtig. „Seid ihr ein … Paar gewesen?“
    Er seufzte und lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Ich schätze, so könnte man es sagen.“
    „Du warst im Sommer 1977 mit ihr zusammen“, wiederholte Olivia. „Und später in dem gleichen Jahr hast du meine Mutter geheiratet.“
    Er wurde blass und wich ihrem Blick aus.
    „Oh Gott, Daddy.“ Sie wollte, dass er es leugnete, sich verteidigte.
    „Olivia, das ist doch alles ewig lange her. Das ist passiert, bevor du geboren wurdest. Ich sehe nicht, was das heute noch für eine Rolle spielt.“
    Sie holte ein weiteres Foto hervor, das sie in der Bücherei von Avalon ausgedruckt hatte. Es war ihr bei den Recherchen im Archiv des Avalon Troubadour untergekommen. Die Überschrift lautete: Die Sky River Bakery feiert ihr 50. Jubiläum. Dazu gab es ein Foto von den aktuellen Besitzern: Mrs Helen Majesky und ihre Enkeltochter Jennifer Majesky.
    Jenny war auf dem Bild hervorragend getroffen worden. Ihr dunkler Typ kam gut zur Geltung. Die Ähnlichkeit zwischen ihr und Mariska auf dem alten Foto war unübersehbar die zwischen Mutter und Tochter.
    Olivia behielt ihren Vater genau im Auge. Er wurde aschfahl und leichte Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Sie sah, dass er ehrlich schockiert war. Er hatte bis zu diesem Augenblick keine Ahnung gehabt, so viel war sicher.
    „Sie heißt Jennifer Anastasia Majesky“, erzählte Olivia ihrem Vater leise. „Sie wurde am 23. März 1978 geboren.“ Es war leicht gewesen, an diese Daten heranzukommen. Connor hatte einfach den Polizeichef Rourke McKnight gefragt, der ein Freund von ihm war. „Siehst du die Kette, die sie trägt? Man kann es auf dem Bild nicht erkennen, aber daran hängt ein Anhänger, der hierzu passt.“ Sie reichte ihrem Vater den silbernen Manschettenknopf.
    Dann zwang sie sich, ruhig sitzen zu bleiben, während er alles verdaute.
    Langsam senkte er die Hände, als wenn er alle Kraft aufbringen müsste, um sie anzuschauen. „Bist du dir sicher?“, fragte er.
    Sie wusste, was er damit meinte. Bist du dir sicher, dass sie mein Kind ist? „Nein. Das … also sicherzugehen … ist deine Aufgabe.“
    Er holte ein Taschentuch heraus und tupfte sich die Stirn ab. „Und Mariska?“, fragte er. „Ist sie wieder zurück in Avalon?“
    „Nein. Chief McKnight, dem Polizeichef, zufolge, ist sie fortgegangen, als Jenny drei oder vier Jahre alt war, und nie wiedergekommen.“
    „Mein Gott,

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