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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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an ihren Armen hinunter und trafen sich auf ihrem Rücken. Sie klammerte sich mit einem körperlichen Verlangen an ihn, das sie noch nie gefühlt hatte. Was war es an diesem Mann, das sie sich so verzweifelt nach seiner Berührung sehnen ließ? Das hier, dachte sie, halb verängstigt, halb erstaunt, das hier ist das, was bei viel zu vielen meiner Dates und allen meinen Verlobungen gefehlt hat. Dieses Gefühl, dass ein Mann die ganze Welt auslöschen könnte. Sein Kuss, die Berührung seiner Hände, entführte sie an einen anderen Ort, an den Platz ihrer Träume.
    Er drängte sie vorsichtig durch den schmalen Flur, ohne den Kuss zu unterbrechen. Das Zimmer war dunkel, durch die leicht geöffneten Fenster strömte der Duft von Pinien hinein. Sie ließ sich rückwärts auf das Bett fallen und zog ihn in ihren Armen mit sich.
    „Verdammt“, flüsterte er. „Du bist so unglaublich sexy, Lolly.“
    Oh, sie wollte ihn, sie wollte so sexy sein, wie er sie fand. Ihr wurde bewusst, dass sie bei ihm nicht mehr Olivia, die dreimalige Verliererin, Olivia, die in der Liebe Pech hatte, war. In ihr brannte ein Feuer, das seinen Ursprung tief in ihrem Inneren hatte. Sie spürte seine Hand auf ihrem nackten Bein, warm und suchend, und spürte zu ihrer Überraschung, dass sie kurz davor war, sich zu verlieren. Und er hatte noch nicht einmal … es bräuchte nicht mehr als … Sie fing an, sich zu bewegen, sich gegen die zärtliche, forschende Hand zu drängen und sich zu wünschen, er würde sich beeilen.
    „Connor“, hauchte sie seinen Namen. „Bitte …“
    Er zog sich zurück, stand auf und schaltete eine kleine Wandleuchte an. „Ja“, sagte er mit Bedauern in der Stimme. „Es tut mir leid.“
    Oh Gott, er hatte sie missverstanden. Doch sie konnte keinen Muskel rühren. Sie war immer noch in seinem Bann, paralysiert von ihrem Verlangen. Sie sah bestimmt aus wie ein Flittchen, wie sie so dalag mit hochgeschobenem Rock. „Es tut dir leid?“, flüsterte sie.
    „Ich habe mich mitreißen lassen“, sagte er. „Ich habe irgendwie vergessen …“ Er schüttelte den Kopf und schenkte ihr ein schuldbewusstes Grinsen. Dann nahm er ihre Hand und half Olivia, aufzustehen. „Das ist nicht richtig. Ich will dich nicht überrumpeln. Es tut mir leid“, wiederholte er.
    Ihre Knie schmolzen, das spürte sie ganz eindeutig. Sie ließ sich gegen ihn sinken, immer noch ganz benommen von seinen Küssen. Es tut ihm leid? Leid? Sie war diejenige, die sich hatte mitreißen lassen, und sie hätte am liebsten frustriert aufgeschrien.
    Ihr Kopf, den er mit einer Hand umfangen hielt, lehnte an seiner Brust. Sein Herz raste. Sie wünschte, er würde sie noch ein wenig weiterküssen, denn der Effekt der ersten Küsse ließ langsam nach, und sie wollte sich wieder komplett unter seinen Bann begeben.
    Gerade als sie versuchte, herauszufinden, wie sie es ihm sagen sollte, ließ er sie los und drehte sich von ihr fort. Warte, wollte sie sagen. Das Bett ist hier, und ich bin hier, und – guter Gott. Stattdessen saß sie da wie benebelt und überlegte, was genau falsch gelaufen war, warum er sie von sich geschoben hatte. Vielleicht, dachte sie, vielleicht hat Connor, während wir uns küssten, vergessen, wen er da in den Armen hielt. Vielleicht hatte er vergessen, dass sie Lolly Bellamy war, das Mädchen, über das alle lachten. Das Mädchen, das er selber zu einem Witz gemacht hatte. Vielleicht war da etwas an der Art, wie sie schmeckte oder sich bewegte oder wie ihr Atem sich an seiner Haut anfühlte, das ihn an die Vergangenheit erinnert und abgeschreckt hatte. Und ein Teil von ihr – ein großer Teil – steckte ja auch immer noch in der Vergangenheit, an einem Ort, von dem sie sich nie fortbewegt hatte.
    „Hey“, flüsterte sie. „Ich bekomme ziemlich widerstreitende Signale von dir.“
    „Ja, tut mir leid, Olivia. Das wird nicht wieder vorkommen.“
    Sie wollte ihn fragen, warum er seine Meinung geändert hatte, warum er von null auf sechzig und wieder zurück auf null gefahren war, und das alles innerhalb einer Minute. Dann gestand sie sich ein, dass sie es nicht wirklich wissen wollte. Dank ihrer drei geplatzten Verlobungen hatte sie alles schon gehört. Du bist ein nettes Mädchen, Olivia, aber … sie fanden immer wieder kreative Wege, die Pause nach dem „aber“ zu füllen. Denn wenn es darum ging, Ausreden zu finden, waren Männer immer am kreativsten.

26. KAPITEL
    D ie Hitzewelle im August traf Camp Kioga wie eine Feuerwand. Daisy,

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