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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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für ein Kind, sich das zu wünschen, aber wenn man sich von diesem Wunsch vollkommen vereinnahmen lässt, gibt es keinen Platz mehr in deinem Leben für irgendetwas anderes. Dann bleibt es nicht aus, dass man enttäuscht wird. Ich habe mir nicht erlaubt zu sehen, dass sich einiges nach der Scheidung sogar besser angefühlt hat.“
    „Was zum Beispiel?“ Daisy spielte mit einem ausgerupften Grashalm. Sie hätte jetzt gerne geraucht, aber sie wusste, dass Olivia das hasste.
    „Du weißt, wie sich die Energie im Haus anfühlt, wenn deine Mom und dein Dad zusammen sind und versuchen, euretwegen miteinander klarzukommen?“
    Das traf den Nagel auf den Kopf. Die Energie in einem unglücklichen Haus. Für Daisy fühlte sie sich an wie ein Knoten im Magen. Sie nickte. Sie kannte das kalte, schwere Gefühl, die unerträgliche Furcht, dass ein Fehltritt das Gleichgewicht zum Schwanken bringen könnte und alles in Scherben zerbarst, die nicht wieder zu kitten waren.
    „Ich bin teilweise auf Zehenspitzen durchs Haus gegangen“, sagte Olivia. „Kennst du den Ausdruck, wie auf rohen Eiern zu gehen? Genau so bin ich herumgeschlichen und habe gehofft, nichts kaputt zu machen. Aber das war genau das Problem. Unsere Familie war bereits kaputt. Es war nicht mein Fehler, aber ich musste mich dennoch mit den Scherben beschäftigen. Und das habe ich eine ganze Weile ziemlich schlecht gemeistert.“
    „Wieso?“
    „Ich habe mich mit Essen getröstet und bin wirklich fett geworden.“
    „Du? Das kann nicht sein.“
    „Seit ich zwölf war bis zum Ende meines ersten College-Jahres war ich ein Dickerchen.“
    „Daran kann ich mich gar nicht erinnern. Ich fand dich immer wunderschön“, sagte Daisy. „Und das bist du auch.“
    „Und du bist süß“, erwiderte Olivia. „Aber ich war wirklich stark übergewichtig. Das war ziemlich ungesund, aber niemand hat mir Einhalt geboten. Es wurde erst besser, als ich merkte, dass ich mich selber bestrafe und versuche, mir eine Schutzwand aufzubauen, um nichts mehr fühlen zu müssen.“
    Das ist wie bei mir mit dem Rauchen, dachte Daisy. Wie die Zigaretten und das Gras.
    „Auf dem College fing ich an, mich zu mögen. Ich bin zu einer Ernährungsberatung gegangen und habe angefangen zu schwimmen. Da wurde es dann besser.“ Sie schwieg einen Moment. „Das hilft dir nicht wirklich, oder?“
    „Ich weiß nicht.“ Daisy zuckte mit den Schultern.
    Olivia strich ihr mit der Hand über das Haar. „Du und Max, ihr steht erst am Anfang dieser Reise. Ich wünschte, ich könnte euch den Schmerz und die Verwirrung ersparen, die ihr fühlt. Aber so funktionieren Scheidungen nicht. Jede Familie muss ihren eigenen Weg gehen, und es gibt keine Abkürzungen. Ich kann dir jedoch eines versprechen: Du wirst Überraschungen erleben. Gute. Deine Eltern geben sich eine zweite Chance, glücklich zu werden, und das ist nicht schlecht.“ Olivia ließ ihre Hand sinken und tätschelte Daisys Knie. „Ich hoffe nur, dass Max und du nicht so lange braucht wie ich, um euch an die ganzen Veränderungen zu gewöhnen.“
    „Ich werde das immer, immer hassen, und ich weiß, dass es Max genauso geht.“
    „Das ist in Ordnung. Aber, Daisy, versuche nicht, dich abzuschotten oder dir die Schuld zu geben. Gib niemandem die Schuld. Das hat keinen Sinn. Heute Abend geht es dir schrecklich, und Max ebenfalls, aber euch bietet sich hier eine neue Gelegenheit. Ihr habt die Chance, eure Familie und euer Leben noch einmal mit ganz anderen Augen zu betrachten, einen neuen Weg zu finden, glücklich zu werden. Und ihr habt Eltern, die euch lieben. Das ist mehr, als die meisten Kinder von sich behaupten können. Und glaub mir, es ist alles, was ihr braucht.“

27. KAPITEL
    W ährend er die nächsten Tage über schwer beschäftigt war, hielt Connor ab und zu inne und sagte sich, dass er in Ordnung war. Er hatte in der Nacht, in der er mit Olivia in seinem Wohnwagen gewesen war, rechtzeitig die Notbremse gezogen. Er hatte aufgehört, bevor sie den Punkt erreicht hatten, an dem es kein Zurück mehr gegeben hätte.
    Aber es war verdammt knapp gewesen, so viel stand fest. Wenn er sie nur zehn Sekunden länger geküsst hätte, hätte er nicht mehr an sich halten können. Er hatte nicht aufgehört, weil er sie nicht länger in seinen Armen spüren wollte. Ganz im Gegenteil. Er wollte sie für immer halten. Aber angesichts ihrer Verfassung an dem Abend wäre das auf zu vielen Ebenen verkehrt gewesen. Olivia dachte darüber vermutlich

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