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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Enthüllungen des Tages ungeschützt und roh. Das war nicht die ideale Voraussetzung, um mit einem Mann zu schlafen. Wenn er das an diesem Abend ausgenutzt hätte, würde sie sich vermutlich immer fragen, ob sie aus den richtigen Gründen mit ihm geschlafen hatte, oder einfach nur, weil sie jemanden gebraucht hatte, an dem sie sich festhalten konnte. In ihrer geistigen Verfassung hätte sie ihn auf immer mit Trauma und Krisen in Verbindung gebracht, mit Geheimnissen und Verrat.
    Das war aber nicht die Basis, auf der er eine Beziehung mit ihr aufbauen wollte.
    Da. Jetzt hatte er es vor sich zugegeben – er wollte eine Beziehung mit Olivia Bellamy.
    Vielleicht wollte er sich sogar in sie verlieben. Erneut. Aber dieses Mal nicht als verwirrter, verängstigter Junge, sondern als Mann, der wusste, was er im Leben wollte.
    Dieser Gedanke reichte, um seiner Erektion so viel Angst einzuflößen, dass sie in sich zusammenfiel.
    Das kam auch keine Sekunde zu früh, denn schon kamen sein Vorarbeiter und das Team in Sicht. Sie kletterten aus dem Truck und nahmen ihre Sachen von der Ladefläche: das Radio, den Wasserkasten, die Werkzeuge und Ausrüstung, die sie benötigten. Connor winkte ihnen zur Begrüßung zu und zeigte dann auf die To-do-Liste, die an der Eingangstür hing.
    „Entschuldige mich bitte“, sagte er zu Olivia und ging zu seinem Team, um sich kurz mit ihnen zu besprechen. Er verbrachte mehr Zeit als nötig, um mit seinem Vormann die Reihenfolge der Arbeiten zu besprechen. Sie kannten ihren jeweiligen Arbeitsrhythmus, und die erfahrene Crew brauchte nur wenig Anleitung. Connor blieb dennoch in der Nähe und half einem der Arbeiter, den Motor der Motorsäge zu reparieren. Er spürte, dass Olivia ihn die ganze Zeit über beobachtete, und irgendwann fiel ihm dann auch nichts mehr ein, was er noch hätte tun können, um ihr aus dem Weg zu gehen.
    Während er sich mit einem Tuch das Öl von den Fingern wischte, verengte sie ihre Augen zu Schlitzen und hakte ihre Daumen wieder in die Hosentaschen. „Wirklich beeindruckend, wie du den Motor repariert hast. Du hast eine Menge versteckter Talente.“ Er musterte sie noch einmal. Sie machte kein Geheimnis aus ihren Talenten. „Findest du?“
    „Ja. Finde ich.“
    „Wo das herkommt, gibt es noch eine Menge mehr.“ Zum Beispiel wette ich, dachte er, dass ich dich zum Schreien bringen kann, wenn du kommst. Er warf das Tuch zur Seite. „Ich bin froh, sie zu haben.“ Er zeigte auf die von ihr mitgebrachte Kiste. „Was hast du da?“
    Sie tat ganz geschäftsmäßig, als sie ihm eine Reihe von Zeichnungen und das, was Freddy Design-Sheets nannte, reichte. „Wir haben die geflochtenen Weidenmöbel und das Hängebett für die Veranda“, sagte sie und stieß mit dem Fuß gegen die Kiste. „Freddy bringt gleich noch mehr von den Sachen, die wir in Phoenicia gekauft haben, vorbei.“ Sie betrat das Haus. Die Küche war zum Wohnzimmer hin offen, in dem auf der einen Seite ein riesiger Kamin und auf der anderen ein Holzofen stand. Licht flutete durch die Panoramafenster mit Blick auf den See und durch die halbrunden Fenster, die das Schlafzimmer auf der Empore erhellten.
    Im Hauptbadezimmer gab es eine auf Klauen stehende Badewanne, die im Moment voller Spinnenweben und Sägespänen war. Das angrenzende Schlafzimmer war bis auf das aus geschälten Baumstämmen gebaute Doppelbett leer. Ein neuer Lattenrost und eine Matratze lehnten an der Wand. „Ich will, dass das hier wirklich gut wird“, sagte Olivia. „Es muss für sie richtig luxuriös werden.“
    „Die Hochzeitssuite“, sagte er.
    Sie gab ihm einen Klaps mit ihrem Notizblock. „So etwas möchte ich mir nicht vorstellen.“
    „Komm schon“, zog er sie auf. „Sie sind seit fünfzig Jahren verliebt. Meinst du, ein Paar kann es so lange miteinander aushalten, ohne noch immer scharf aufeinander zu sein?“
    „Ich schätze, es ist viel komplizierter als das.“
    „Sicher? Woher weißt du, dass es mehr braucht als sexuelle Anziehungskraft, um eine lange Ehe zu führen?“
    „Sei nicht lächerlich. Jedes Pärchen kann ein leichtes sexuelles Kribbeln hervorzaubern.“
    Ja, dachte er. So wie in der Nacht in seinem Wohnwagen. Er hätte sich nehmen sollen, was sie ihm angeboten hatte, anstatt den Netten zu spielen. Sie hätte mit ihm geschlafen.
    „Es braucht eine ganze Menge mehr, um eine Ehe ein halbes Jahrhundert lang zu halten“, beharrte sie.
    „Nein“, widersprach er. „Da liegst du falsch. Du

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