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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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verkomplizierst die Sache nur. Wenn sie es über all die Jahre schaffen, nächtelang gegenseitig ihre Glocken zum Klingen zu bringen, haben sie alles, was man braucht.“
    „Das ist einfach nur dumm.“
    „Ja, so bin ich. Dumm“, sagte er. „Aber ich bin nicht derjenige, der diese Hütte für ein steinaltes Ehepaar in einen Palast der Lüste verwandeln will.“
    „Leck mich, Connor.“
    Es war schon immer leicht gewesen, sie zu necken. „Mach dir keine Sorgen, Lolly. Das hier wird genau so, wie du es dir vorstellst.“
    „Ich weiß nicht, was du mit dieser Tür machen willst“, sagte sie. Die Tür zum Ankleidezimmer sah aus, als wäre sie eingetreten worden.
    „Kein Problem“, sagte er. „Wir nehmen sie einfach raus. Wir brauchen sie nicht.“
    „Das ist verrückt.“
    „Ist es nicht.“ Es war leichter, es ihr zu zeigen als zu erklären. „Stell dir vor, deine Großmutter – also die Braut – ist hier drinnen und macht sich zurecht und was Frauen alles so tun.“ Er fasste Olivia an der Schulter und führte sie zu dem alten, dumpfen Spiegel, der über dem Waschtisch mit dem altmodischen Marmorbecken hing.
    „Und dann“, fuhr er fort, „wird ihr Kerl ganz ungeduldig, weil sie so lange braucht …“
    „Warte mal.“ Sie suchte und fand seinen Blick im Spiegel. „Was tut sie, was so lange dauert? Putzt sie sich die Zähne?“
    „Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass sie unglaublich lange braucht. Das ist bei Frauen immer so.“
    Um ihre Lippen zuckte es. „Okay.“
    „Ihr Mann überlegt also, dass er entweder anfangen kann, zu weinen und zu jammern, was nicht wirklich antörnend ist …“
    „Endlich sagst du mal was Richtiges“, sagte sie.
    „Oder er kann sie sich einfach schnappen und zum Bett tragen.“ Mit diesen Worten hob er Olivia auf seine Arme.
    Sie schnappte überrascht nach Luft und klammerte sich an seinem Hals fest.
    „Siehst du“, erklärte er, während er in Richtung Bett ging. „Mit einem breiten Durchgang wäre das ein Klacks.“ Und verdammt, dachte er, als er neben dem Bett stand. Was würde ich nicht darum geben, wenn das hier real wäre. Alleine die fehlende Matratze rettete jetzt ihre Tugend.
    In dem Moment kam Freddy ins Zimmer, ohne sie wirklich eines Blickes zu würdigen. Inzwischen schien er sich daran gewöhnt zu haben, sie immer wieder in flagranti zu erwischen, wenn die Lust dick wie Nebel zwischen ihnen im Raum hing. „Wie ich sehe, seid ihr schwer am Arbeiten. Ich muss ehrlich sagen, ich kenne niemanden, der sich so anstrengt wie ihr“, bemerkte er und schob sich an ihnen vorbei.
    Der Bann war gebrochen, und Connor ließ Olivia hinunter.
    „Kluger Kerl“, murmelte sie.

28. KAPITEL
    D ie Hitzewelle hielt weiter an, schimmerte wie Quecksilber auf den Straßen und verwandelte die Felder und Wiesen in lederbraune Graslandschaften. Rund um Avalon stellte die Feuerwehr Warnschilder auf, auf denen das Entzünden von Lagerfeuern und das Abbrennen von Feuerwerk verboten wurden. Der Eisenwarenladen hatte längst alle Ventilatoren verkauft, und Urlauber aus der Stadt überschwemmten die Gegend und suchten Erholung in der grünen Wildnis der Berge.
    Olivia stand mit ihrem Vater auf der Veranda des kleinen Holzhauses in der Maple Street in Avalon. Sie fand, dass ihr Vater blass und angespannt aussah, wusste aber nicht, ob das an der langen Fahrt hierher lag oder an dem Stress, gleich zum ersten Mal Jenny Majesky gegenüberzustehen.
    Er bemerkte, dass sie ihn betrachtete. „Du musst nicht dabei bleiben, weißt du“, sagte er. „Ich meine, wenn du lieber nicht hier wärst, kann ich das auch alleine machen.“
    „Natürlich will ich hier sein.“ Auch wenn sie nicht der Verursacher dieser Situation war, hatte Olivia das Ganze dennoch ins Rollen gebracht. Auf dem Weg hierher hatte ihr Vater darauf bestanden, dass es sein Fehler war und nicht ihrer. Dennoch war sie ein Teil dessen, und wenn sie sich auf eines verstand, dann darauf, Fehler zu machen. Sie unterstrich ihre Aussage, indem sie leicht an die Tür klopfte.
    „Eine Sekunde!“, rief eine Stimme. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und Jenny stand vor ihnen.
    Da war dieser Moment, nur einen Herzschlag lang, in dem Olivia sah, wie die sanften, braunen Augen der Frau den Blick ihres Vaters auffingen. Ihres gemeinsamen Vaters. Jetzt, wo sie die beiden zusammen sah, war es so offensichtlich. Auch wenn Jenny das Ebenbild ihrer Mutter war, war die Ähnlichkeit zu Philip Bellamy unverkennbar. Sie lag in dem

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