Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
Vom Netzwerk:
dass er vorhat, ein Haus zu bauen, das er selber entworfen hat?“
    „Ich habe die Pläne gesehen.“
    „Dann hast du auch gesehen, dass es vier Schlafzimmer hat. Männer, die ihr Junggesellenleben lieben, bauen keine Häuser mit vier Schlafzimmern.“ Sie richtete den Bräutigam ganz oben auf der Torte richtig aus.
    Jenny hatte so eine ruhige, vernünftige Art, die es schaffte, die in Olivias Magen wirbelnden Schmetterlinge zu beruhigen. Vielleicht war es wirklich nicht so schlecht, eine Schwester zu haben.
    Sie schaute aus dem Fenster und sah eine Limousine vorfahren. Sie erkannte den schlanken, silberhaarigen Mann, der ausstieg. „Sind Senator McKnight und Police Chief McKnight irgendwie verwandt?“, fragte sie.
    „Sie sind Vater und Sohn.“
    Wow. Das war ja ein Ding. Der Senator war einer der reichsten, mächtigsten Männer des Staates. Und der Chief lebte in einer Wohnung in einem Haus im historischen Viertel von Avalon und fuhr außerhalb der Dienstzeiten einen alten El Camino, der schon bessere Tage gesehen hatte. Die beiden Männer kamen sich auf dem Weg zur Terrasse entgegen, begrüßten einander aber kaum. Olivia fiel auf, mit was für einem Ausdruck Jenny Rourke McKnight beobachtete, seine goldenen Haare, die vollen Lippen und grüblerischen Augen. Ihr schoss ein Gedanke durch den Kopf. „Seid ihr zwei …“
    „Gott, nein“, beeilte sich Jenny zu sagen. „Ich meine … Gott.“ Sie schüttelte sich.
    „Stimmt was nicht mit ihm?“ Olivia lächelte schief. „Sieht er Ryan Philippe nicht ähnlich genug?“
    „Nein, mit ihm ist alles in Ordnung. Außer dass er … Rourke ist. Er trifft sich nur mit Frauen, die aussehen wie Unterwäschemodels und den IQ einer Zucchini haben.“
    „Oh, das ist nicht schön.“
    „Nein.“ Sie grinste. „Findest du wirklich, dass er aussieht wie Ryan Philippe?“
    „Ich schätze, irgendeinen Grund muss es ja haben, dass die Hälfte der Frauen im Ort gerne falsch parkt. Sie hoffen sehr wahrscheinlich darauf, in Handschellen von ihm abgeführt zu werden.“ Als sie Jennys Blick auffing, fügte sie hinzu: „Abgesehen von seinem Frauengeschmack scheint er ein netter Kerl zu sein.“
    „Ja, schätze schon.“ Eine ganze Welt voll Schwermut lag in ihrem Seufzen.
    Sie verließen den Speisesaal und gingen gemeinsam nach draußen. „Er hat mir geholfen herauszufinden, dass du … dass wir verwandt sind“, sagte Olivia.
    „Rourke?“ Jenny sah überrascht aus.
    Als sie ins Sonnenlicht traten, hörte Olivia eine Autotür zuschlagen, und irgendetwas an dem Geräusch ließ sie sich umdrehen. Plötzlich sah sie sich einem dringlicheren Dilemma gegenüber. „Okay.“ Sie packte Jenny am Ellbogen und führte sei ein Stück zur Seite. „Nicht ausflippen.“
    „Warum?“
    „Meine Mutter Pamela ist gerade angekommen. Zusammen mit ihren Eltern, also meinen Großeltern, Gwen und Samuel Lightsey.“
    Was unangenehme Augenblicke anging, so hatte dieser das Zeug dazu, Familiengeschichte zu schreiben. „Wissen sie von mir?“, frage Jenny.
    „Ich habe Dad gesagt, dass es an ihm ist, das zu erklären. Er ist Anwalt und kann also gut mit Worten umgehen. Alles wird gut werden.“
    Jenny straffte die Schultern. „Dann lasse ich mich von ihm vorstellen.“
    Olivia verspürte ein unerwartetes Gefühl der Solidarität mit Jenny, dennoch war sie erleichtert, dass sie nicht diejenige war, die die Vorstellungen machen musste. Als Olivias Mutter und Großeltern bei ihr ankamen, war Jenny schon wieder im Haus verschwunden. „Hallo, Mom“, sagte Olivia. „Grandma, Grandpa.“ Sie küsste alle drei. Dann fiel ihr auf, dass ihre Großmutter kalkweiß im Gesicht war. „Grandma?“, fragte sie und nahm den Arm der älteren Frau.
    Gwen Lightsey fiel nahezu gegen ihren Mann. Gemeinsam halfen sie ihr auf eine Bank.
    „Ich hole einen Arzt“, sagte Olivias Mutter.
    „Nein, Pamela“, widersprach Gwen. „Es ist nichts … Es geht gleich wieder.“ Sie fächerte sich mit der Hand Luft zu. „Es ist nur eine sehr unschöne Überraschung, sie zu sehen. Sie sieht dieser Frau so unglaublich ähnlich …“
    Pamela runzelte fragend die Stirn und schaute zu Olivia und wieder zurück zu ihrer Mutter. „Du hast die Mutter des Mädchens gesehen?“
    Samuel winkte ab. „Das ist Jahre her.“
    „Du hast mir nie erzählt, dass du sie getroffen hast“, sagte Pamela.
    „Da gab es nichts zu erzählen.“ Langsam kehrte die Farbe in Gwens Gesicht zurück. „Sie war eine schreckliche Person mit loser

Weitere Kostenlose Bücher