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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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hereinbrachte. Dicke Stücke Pfirsichkuchen mit Vanilleeis. Der Kuchen war so gut, dass Julian hätte weinen können. Er sah sich am Tisch um und merkte, dass es allen anderen genauso ging. Sie hatten die Augen geschlossen und den ekstatischen Gesichtsausdruck von Leuten, die gerade eine religiöse Erfahrung machen.
    „Der Kuchen ist aus der Sky River Bakery“, sagte Dare.
    „Nein, er kommt aus dem Himmel“, widersprach Greg.
    Der einzige Makel an dem perfekten Abendessen war, dass Julian und Daisy den Abwasch machen mussten. Aber selbst das war nicht so schlimm. Die große, industrielle Küche hatte einen begehbaren Kühlraum, hohe Edelstahlregale und ein kommerzielles Geschirrspülsystem. Die Arbeit ging ihnen leicht von der Hand, und sie lachten und zogen sich gegenseitig auf, während sie die Essensreste von den Tellern kratzten, das Geschirr einseiften, spülten und abtrockneten. Als sie fertig waren, war es draußen bereits dunkel. Freddy ging mit Max und dem kleinen Hund namens Barkis in den Gemeinschaftsraum für eine Runde Tischtennis. Connor und die anderen saßen beisammen, tranken Kaffee und besprachen die Pläne und Zeichnungen. Es war alles so verdammt harmonisch, dass Julian am liebsten gekotzt hätte.
    „Können wir ein Lagerfeuer am Strand machen?“, fragte Daisy ihren Vater.
    „Du und Julian?“, wollte der wissen.
    „Ja, Dad. Ich und Julian.“ Sie verdrehte die Augen.
    Interessant, dachte Julian. Hier schien es einen Machtkampf zwischen Daisy und Greg Bellamy zu geben. Er entschied sich, auch etwas zu sagen. „Ich verspreche, mich tadellos zu benehmen, Sir.“
    Väter von Mädchen mochten es, wenn man sie „Sir“ nannte. Eine kleine Silbe, und sie taten so, als wenn ihre Tochter sich mit dem Märchenprinzen verabreden würde.
    „Das wird er“, sagte Connor. Weiter sagte er nichts, aber das musste er auch nicht, denn die Botschaft kam klar und deutlich bei Julian an. Bau keinen Scheiß.
    „Ich schätze, das geht in Ordnung“, sagte Greg. „Ich komme vielleicht später mal vorbei.“
    „Sicher, Dad“, sagte Daisy mit gezwungener Fröhlichkeit. „Das wäre super.“
    Olivia reichte ihr eine Packung Streichhölzer. „Macht das Feuer bitte auf der dafür vorgesehenen Stelle, ja?“
    Ein Feuer zu entzünden war eindeutig schwerer, als es im Fernsehen immer aussah. Sie verbrauchten die ganzen Streichhölzer, bevor ihr Haufen Zweige endlich Feuer fing und mehr Rauch als Flammen produzierte. In dem Versuch, der dichten Qualmwolke auszuweichen, fand Julian sich plötzlich direkt neben Daisy sitzend wieder. Strike .
    „Also, was ist deine Geschichte?“, fragte sie.
    Julian dachte daran, irgendein hochtrabend klingendes Internat zu erfinden, nur um sie zu beeindrucken. Aber er war zu müde, um sich eine Geschichte auszudenken und den Rest des Sommers über dabei zu bleiben.
    „Meine Mutter ist eine arbeitslose Künstlerin – sie singt, tanzt, schauspielert“, sagte er und entschied dann, nichts über seinen Vater zu sagen. Wenn die Leute erfuhren, was passiert ist, wurden sie immer ganz mitleidig und weich, und das hasste er.
    „Im Mai bin ich mit dem Gesetz in Konflikt geraten“, gestand er.
    Die Wahrheit wirkte wie ein Aphrodisiakum. Er meinte sogar, Daisys Brüste gegen seinen Arm drücken zu fühlen, als sie sich zu ihm beugte und flüsterte: „Was hast du gemacht? Ein Auto geklaut? Mit Drogen gedealt?“
    Natürlich. Das war es, was die Leute dachten, wenn sie Julian Gastineaux anschauten. Ein großer schwarzer Junge mit Dreadlocks und entsprechendem Verhalten. Was sollte er sonst sein als ein Möchtegern-Krimineller?
    „Ich habe ein Mädchen vergewaltigt“, sagte er. „Vielleicht sogar drei.“
    Daisy versuchte, nicht zu offensichtlich von ihm wegzurutschen, aber er bemerkte es trotzdem daran, dass der warme Druck an seinem Arm auf einmal fehlte.
    „Du lügst.“ Sie schlang ihre Arme um die angezogenen Knie.
    Verdammt, sie war aber auch ein nervtötendes Mädchen. Sie wusste nicht nur, dass er log, sie wusste auch, dass er es bereits bereute, sich als Vergewaltiger dargestellt zu haben. Es war aber auch wirklich blöd gewesen, so etwas zu behaupten. „Ich bin erwischt worden, wie ich an einem Bungeeseil von einer Highway-Brücke gesprungen bin.“
    „Wow. Warum machst du so was?“, fragte sie entsetzt.
    „Warum nicht?“
    „Hm, lass mich überlegen. Weil man sich jeden Knochen im Leib brechen, querschnittsgelähmt oder gehirntot enden kann. Oder einfach nur

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