Vertrag ohne Extras
glaube wir müssen nicht mit vier Leuten einkaufen fahren, oder?«
»Dann fahren John und ich«, platzte Betsy sofort heraus, und obwohl Kim ihre Schwester über alles liebte, hätte sie ihr in diesem Moment am liebsten eine Ohrfeige gegeben.
Ryan warf John einen kurzen Blick zu.
»In Ordnung, dann erledigt ihr das, und das nächste Mal sind wir dran.«
»Irgendwelche besonderen Wünsche?«, fragte John und zog sich seine Jacke an.
Kim zuckte gleichgültig mit den Schultern, Ryan schüttelte den Kopf, und so waren Betsy und John kurz darauf verschwunden.
Kaum war die Tür hinter den beiden zugefallen, drehte Kim sich auf dem Absatz um und steuerte auf die Treppe zu.
»Kim?«
»Ich gehe nach oben«, erklärte sie kurz angebunden und stieg die Treppe hinauf, ohne zu bemerken, wie Ryan ihr mit einem nachdenklichen Lächeln hinterher schaute.
Kapitel 8
D ie ersten Tage des Urlaubs vergingen wie im Flug. So oft es möglich war, zog sich Kim nach oben ins Zimmer zurück, sie tat alles, um Ryan aus dem Weg zu gehen. Die übrige Zeit und zu den Mahlzeiten gelang es ihr, halbwegs ruhig zu bleiben, wobei sie jedoch stets darauf achtete, nicht mit Ryan alleine zu sein.
Tagsüber unternahmen sie kleinere Ausflüge in die Umgebung, abends saßen sie zusammen vor dem Kamin und spielten Karten oder ein Brettspiel.
Ryan benahm sich äußerst zurückhaltend, war höflich und ließ sie völlig in Ruhe, sodass sie langsam begann, sich ein wenig zu entspannen. Betsy sorgte mit ihrer unkomplizierten Art dafür, dass keinerlei Verlegenheit aufkam, und mehr als einmal war Kim so gelöst, dass sie tatsächlich für einen kurzen Moment ihre Probleme vergessen und lachen konnte.
Auch an diesem Abend saßen sie zu viert unten im Wohnzimmer und beratschlagten, womit sie sich die Zeit vertreiben sollten. John kramte im Schrank herum und zog dann irgendwann eine Kiste heraus.
»Wie wär‘s mit Trivial Pursuit?«, schlug er vor.
Betsy nickte begeistert, Kim und Ryan stimmten ebenfalls zu, also bauten sie rasch das Brett auf.
»Ich würde sagen wir bilden zwei Teams, dann dauern die Runden nicht so lange«, sagte John und warf Ryan einen raschen Seitenblick zu.
»Oh ja, ich spiele dann mit dir zusammen«, erklärte Betsy freudig, und scheuchte Kim, die neben ihr auf dem Sofa gesessen hatte, hoch.
»Auf, da rüber mit dir«, kommandierte sie lächelnd und machte eine Handbewegung in Ryans Richtung, der auf dem anderen Sofa saß.
Kim gefiel das Ganze überhaupt nicht, doch es blieb ihr nichts anderes übrig, also setzte sie sich genervt neben ihn. Sie begannen zu spielen, John und Betsy gaben ein gutes Team ab, und nach und nach erwachte Kims sportlicher Ehrgeiz. Völlig ihre Abneigung gegen Ryan vergessend beriet sie sich mit ihm eifrig über die Antworten, und sie ergänzten sich so perfekt, dass sie fast immer richtig lagen.
Dadurch, dass sie ab und zu die Köpfe über den Karten zusammenstecken mussten, blieb es nicht aus, dass sie unbewusst näher aneinander heranrutschten, doch Kim war zu sehr auf das Spiel konzentriert, um darauf zu achten.
Als sie irgendwann eine ziemlich knifflige Frage erfolgreich beantwortet hatten, und sich über einen weiteren Punkt freuten, legte Ryan wie zufällig seinen Arm um ihre Schultern.
Kim bemerkte es zunächst gar nicht und las Betsy und John die nächste Frage vor, doch dann schaute sie von der Karte auf und stellte fest, dass ihre Schwester ihr ein vielsagendes Grinsen zuwarf. Im selben Augenblick wurde sie sich der Wärme von Ryans Hand bewusst, die sie durch den dünnen Stoff ihrer Bluse deutlich spüren konnte, und abrupt stand sie auf.
»Ich hole uns noch etwas zu trinken«, murmelte sie und verschwand hastig in der Küche.
Kurz lehnte sie ihren Kopf gegen das kalte Metall des Kühlschranks und atmete ein paar Mal tief durch, während sie versuchte, sich zu beruhigen.
Einigermaßen gefasst erschien sie wenige Minuten später wieder im Wohnzimmer.
Als sie auf die Couch zuging, warf Ryan ihr einen kurzen Blick zu, erneut registrierte sie das amüsierte Funkeln in seinen Augen. Sie setzte sich wieder neben ihn, achtete jedoch darauf, dass sich zwischen ihnen genügend Abstand befand.
Am liebsten hätte sie aufgehört zu spielen und wäre nach oben gegangen, ihre bisher gute Stimmung war wie weggefegt. Doch sie versuchte, sich zusammenzureißen und quälte sich mühsam und unkonzentriert durch den restlichen Abend.
Irgendwann war die Runde zu Ende, John und Betsy hatten
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