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Vertrag ohne Extras

Vertrag ohne Extras

Titel: Vertrag ohne Extras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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es, wenn du dir ein Brot schmierst und heute ausnahmsweise einmal unterwegs isst?«, sagte ihre Mutter rasch und warf ihr einen eindringlichen Blick zu.
    »Was?« Verständnislos starrte Betsy ihre Mutter an, dann schaute sie zu Kim, stellte fest, dass sie scheinbar über Nacht hier gewesen war, und begriff. »Ach so, ja, ich bin sowieso schon zu spät dran, ich lasse jetzt das Brot und hole mir unterwegs was.«
    Rasch drückte sie beiden einen Kuss auf die Wange, warf noch ein »Tschüss« hin, nahm ihre Tasche und verschwand.
    Dankbar lächelte Kim ihre Mutter an, so lieb sie ihre Schwester hatte, ihr fröhliches Geschnatter hätte sie jetzt nicht ertragen können.
    »Möchtest du frühstücken?«, fragte Chiara, und Kim schüttelte den Kopf.
    »Nein danke, ich nehme nur eine Tasse Kaffee, wenn es dir recht ist.«
    Wenig später saßen sie im Wohnzimmer, schweigend und besorgt betrachtete Chiara ihre Tochter und wartete darauf, dass sie etwas sagen würde.
    Kim hielt sich an ihrer Tasse fest, nur zu gerne hätte sie sich bei ihrer Mutter ausgeweint und sich trösten lassen, aber dann hätte sie ihr auch von ihren ganzen Lügen berichten müssen, und das brachte sie nach wie vor nicht übers Herz.
    »Mom, mach dir keine Sorgen, es ist nicht so schlimm, wie es aussieht«, sagte sie nach einer Weile zaghaft, »Wir hatten nur einen kleinen Streit.«
    »Soso, einen kleinen Streit. Und deswegen tauchst du mitten in der Nacht hier auf, und deswegen bist du auch nicht in der Firma.«
    »Okay, gut, es war ein großer Streit«, fügte Kim resigniert hinzu, »Wir haben uns gestritten, und ich brauche mal ein paar Tage Auszeit.«
    Aufmerksam betrachtete Chiara ihre Tochter.
    »Gleich ein paar Tage, aha. Muss ja wirklich ein sehr großer Streit gewesen sein. Magst du mir erzählen, worum es ging?«
    »Mom, was soll das? Du hast gesagt, ich kann jederzeit hierher kommen, wenn etwas ist, und jetzt ist etwas, und ich bin hier, und du verhörst mich«, sagte Kim abwehrend.
    »Ich verhöre dich nicht«, erklärte ihre Mutter ernst. »Ich sehe, dass es dir nicht gutgeht, und ich mache mir Sorgen, und ich frage mich, was so Schlimmes passiert sein kann, dass du mit mir darüber nicht reden kannst.«
    Unglücklich schüttelte Kim den Kopf.
    »Bitte, hör auf zu bohren. Es kommt doch in jeder Beziehung vor, dass man sich mal streitet, das ist völlig normal und nicht schlimm. Wir hatten eine Auseinandersetzung, und wir werden uns bestimmt auch irgendwann wieder versöhnen.«
    »Es wäre gut, wenn ihr euch wieder versöhnt, immerhin habt ihr ja beide einen Vertrag zu erfüllen«, sagte Chiara gedehnt.
    »Das hat doch gar nichts mit der Firma zu tun«, winkte Kim genervt ab und wollte einen Schluck Kaffee trinken.
    Noch in der gleichen Sekunde ließ sie die Tasse fallen, eine braune Pfütze bildete sich auf dem Boden, doch Kim bemerkte es nicht, entsetzt starrte sie ihre Mutter an.
    »Mom?«, fragte sie ängstlich, »Wovon redest du da?«
    Chiara sah sie ernst an.
    »Kimberly Mills, ich glaube du weißt sehr genau, wovon ich rede.«

Kapitel 35
    K im wurde kreidebleich, ihre Hände zitterten, ihr Puls raste, verstört schaute sie ihre Mutter an.
    »Mom … ich … wieso …«, stotterte sie hilflos.
    »Kim, du kannst aufhören mit dem Theater, ich weiß Bescheid.«
    Fassungslos schüttelte Kim den Kopf.
    »Aber woher?«, flüsterte sie entsetzt, während ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    »Denkst du, ich bin blind? Ich habe von Anfang an gewusst, dass da irgendetwas nicht stimmt. Seit dem Tod deines Vaters hast du dich in deiner Arbeit vergraben, hattest nur die Firma im Kopf.
    Dann verbringst du ein paar Tage Urlaub mit deiner Schwester, plötzlich taucht Ryan auf und drei Wochen später bist du verheiratet – hast du ernsthaft erwartet, dass ich dir diese Geschichte glaube?
    Sechsundzwanzig Jahre habe ich dich großzogen, lange genug um zu wissen, dass du einen solchen Schritt nicht so übereilt tun würdest, nur weil du dich verliebt hast.«
    Kim öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch sie brachte keinen Ton heraus.
    Chiara fuhr fort: »Also bin ich der Sache auf den Grund gegangen, und es hat mich nur ein paar Anrufe gekostet, um herauszufinden, wie es um die Firma steht, und wie es um unsere privaten Finanzen bestellt ist. Da ich von Steward Summer von der Fusion erfahren hatte, die du mir ja geflissentlich verschwiegen hattest, habe ich zwei und zwei zusammengezählt, und mir war klar, dass eure Heirat irgendetwas mit den

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