Vertrag ohne Extras
Mutter von ihrem Besuch bei Dr. Spencer.
»Umso wichtiger ist es, dass ihr miteinander redet«, betonte Chiara, nachdem Kim geendet hatte.
»Wenn Ryan das erfährt, ist es sowieso vorbei«, sagte Kim düster, »Er braucht ein Kind, und das bald, und wenn ich ihm das nicht geben kann, wird er diese Ehe sowieso beenden.«
Kopfschüttelnd stand ihre Mutter wieder auf.
»Woher willst du das wissen? Vielleicht ist es ihm egal. Vielleicht liebt er dich genug, um auf sein Erbe zu verzichten – aber das wirst du nicht herausfinden, wenn du dich jetzt hier vergräbst, anstatt mit ihm zu sprechen.« Ärgerlich sah sie Kim an. »Hör zu Kim, ich gebe dir ein paar Tage Zeit, um in Ruhe über alles nachzudenken, aber wenn du dann nicht zu Ryan gehst, werde ich dich ins Auto packen und persönlich bei ihm vorbeibringen.«
Kapitel 36
R yan saß am Freitagnachmittag in seinem Büro und starrte trübsinnig vor sich hin. Die Woche war vergangen, ohne dass er ein Lebenszeichen von Kim gehört hatte. Sie war nicht im Büro erschienen, hatte sich krankgemeldet, und er fragte sich, wie es nun weitergehen sollte. Mehrmals hatte er das Telefon in der Hand gehabt um sie anzurufen, hatte ein paar Mal überlegt, ob er einfach zu ihr fahren sollte. Doch dann hatte er sich anders entschieden, er musste ihr Zeit lassen, durfte sie nicht drängen. Es fiel ihm schwer, er vermisste sie, ihr Lachen, ihre Zärtlichkeit, ihre Nähe, all das fehlte ihm, und er wünschte sich mehr als alles andere auf der Welt, dass sie wieder zu ihm zurückkehren würde.
Nach außen hin bemühte er sich, den Anschein aufrechtzuerhalten, seiner Familie hatte er erzählt, Kim sei geschäftlich verreist. Der Einzige, der Bescheid wusste, war John, er hätte von Betsy sowieso erfahren, dass Kim bei ihrer Mutter zu Hause war. Natürlich hatte John ihm eine Standpauke gehalten, und er musste ihm recht geben, er hatte viel zu lange damit gewartet, Kim die Wahrheit zu sagen, und bereute es jetzt zutiefst.
Während er seinen Gedanken nachhing, klingelte das Telefon, und seufzend nahm er den Anruf an, versuchte sich auf das Gespräch zu konzentrieren.
»Auch das noch«, dachte er genervt, nachdem er wieder aufgelegt hatte.
Sie hatten in der letzten Zeit ihre geschäftlichen Aktivitäten auch aufs Ausland ausgeweitet, und jetzt gab es einen potentiellen Auftraggeber in Paris, der darauf bestand, sich am Anfang der nächsten Woche zu weiteren Verhandlungen dort zu treffen.
Ryan seufzte, ihm gefiel es überhaupt nicht, gerade zum jetzigen Zeitpunkt verreisen zu müssen, aber es würde nur für zwei Tage sein, und wenn er sonst schon nichts tun konnte, würde er sich wenigstens vernünftig um die Firma kümmern.
Resigniert drückte er den Knopf der Sprechanlage.
»Ginger, bitte buchen Sie mir für Montag früh einen Flug nach Paris und lassen Sie mir für eine Nacht ein Zimmer im ‚Sheraton‘ reservieren.«
Lustlos blätterte er noch eine Weile in ein paar Unterlagen herum, dann griff er nach seiner Tasche und machte sich auf den Heimweg.
Kim hatte sich die ganze Woche in ihrem Zimmer vergraben, die meiste Zeit lag sie auf ihrem Bett, hilflos, grübelnd und weinend.
Lediglich zu den Mahlzeiten ging sie nach unten, zwang sich mühsam ein paar Bissen hinein und versuchte den kritischen Blicken ihrer Mutter auszuweichen. Chiara ließ sie völlig in Ruhe, hielt sich zurück und drängte sie nicht, ihr war klar, dass Kim sich alleine entscheiden musste.
Selbst Betsy, die sonst immer redselig und anhänglich war, beschränkte sich auf wenige Sätze, die sie mit ihrer Schwester wechselte.
Chiara hatte Betsy nicht die ganze Wahrheit erzählt, hatte ihr nur erklärt, dass Kim und Ryan einen größeren Streit gehabt hätten, und Kim war ihr dankbar dafür.
Es war Montagmorgen, und nach langem Hin und Her hatte Kim sich dazu durchgerungen, in die Firma zu fahren. Obwohl sie Angst davor hatte, Ryan zu begegnen, und sich immer noch nicht sicher war, wie es weiter gehen sollte, so musste sie sich zumindest wieder um die Firma kümmern, sie konnte sich nicht ewig zu Hause verstecken.
Nachdem sie geduscht und sich angezogen hatte, ging sie nach unten zum Frühstück. Betsy war bereits unterwegs, und so saß sie mit ihrer Mutter allein am Tisch.
Aufmunternd nickte Chiara ihrer Tochter zu.
»Es freut mich, dass du dich entschieden hast«, sagte sie zufrieden.
»Mom, ich fahre in die Firma, ich muss mich ums Geschäft kümmern, ob ich mit Ryan sprechen werde, weiß ich noch
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