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Vertrag ohne Extras

Vertrag ohne Extras

Titel: Vertrag ohne Extras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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ausmalen, wie das glückliche Lächeln aus den Gesichtern der beiden von einer Sekunde auf die andere verschwinden würde, der Gedanke daran schmerzte sie zu sehr.
    Zwei spöttische graue Augen bohrten sich stattdessen in ihren Kopf und verwandelten den langsam einsetzenden Schlaf in einen quälenden Albtraum.
    Vollkommen übernächtigt und zermürbt betrat Kim am nächsten Morgen ihr Büro. Ihr erster Blick fiel auf die Blätter aus Ryans Mappe, die immer noch verstreut auf dem Boden lagen.
    Sie bückte sich, hob alles auf, brachte die Seiten anschließend in die richtige Reihenfolge und griff dann entschlossen zum Telefon.
    »Ginger, bitte verbinden Sie mich mit Matthew Carlisle.«
    Kurz darauf summte es, und sie hob ab.
    »Matthew? Ich hoffe, ich störe Sie nicht, aber ich müsste einen Vertragsentwurf überprüft haben, und es ist dringend.«
    »Natürlich, für Sie mache ich das doch immer gerne«, erklärte der alte Familienanwalt charmant. »Faxen Sie mir das Ganze einfach zu, und ich melde mich dann bei Ihnen.«
    »Ich benötige Ihr Urteil so schnell wie möglich, und ich hätte noch eine Bitte«, sagte Kim zögernd. »Der Inhalt des Vertrages ist vertraulich, ich möchte nicht, dass meine Mutter oder meine Schwester etwas davon erfahren.«
    Matthew Carlisle versprach es, und erleichtert legte Kim den Hörer auf, nachdem sie sich bedankt und verabschiedet hatte.
    Nachdenklich stand sie auf und ging zum Fenster, starrte hinaus auf die Dächer der Stadt.
    Sie hatte die ganze Nacht mit sich gekämpft, hatte immer wieder alle Konsequenzen gegeneinander abgewogen. Schließlich war sie zu dem Entschluss gekommen, dass eine Ehe mit Ryan Summer das kleinere Übel sein würde im Vergleich dazu, ihre Mutter und ihre Schwester unglücklich zu sehen. Lieber würde sie es auf sich nehmen, einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte; sie würde einen Weg finden, mit der Situation umzugehen. Mehr als eine Unterschrift auf einem Stück Papier würde Ryan sowieso nicht bekommen, damit würde er sich abfinden müssen.
    Wenn der Anwalt den Vertrag für den Firmenzusammenschluss geprüft und für in Ordnung befunden hatte, würde sie bereit sein, Ryans Angebot anzunehmen.
    Kim hatte keine Ahnung, was ihn überhaupt zu diesem Vorschlag bewogen hatte. Vielleicht war es sein gekränkter Stolz, nachdem sie ihn hatte abblitzen lassen, und er dachte nun, er könne sich auf diesem Weg holen, was er anders nicht bekommen hatte. Doch letztendlich waren ihr seine Gründe auch egal, sobald ihre finanzielle Lage sich wieder gebessert hatte, könnte sie sich scheiden lassen, und bis dahin würde sie sich ihn schon irgendwie vom Hals halten.
    Energisch setzte sie sich an ihren Tisch und wandte sich ihrer Arbeit zu. Sie wollte nicht mehr über Ryan Summer nachdenken, das würde sie noch früh genug tun müssen, wenn der Anwalt ihr grünes Licht gäbe.

Kapitel 5
    W ie jeden Morgen saß Ryan in seinem Büro am PC und ging seine Mails durch, als ihm plötzlich der Name »Kimberly Mills« ins Auge sprang. Es war kein Betreff angegeben, und gespannt klickte er darauf.
    »
Nach einer gründlichen Überprüfung durch meinen Anwalt halte ich den Vertrag für annehmbar und bin bereit, auf Ihr Angebot einzugehen. Vereinbaren Sie mit meiner Sekretärin einen Termin für die Vertragsunterzeichnung und zur Besprechung der übrigen Formalitäten.«
    Es gab weder eine Anrede noch eine Unterschrift, doch der Inhalt allein sprach für sich, und Ryan atmete erleichtert auf. So wie Kim ihn beschimpft und hinausgeworfen hatte, hatte er nicht damit gerechnet, dass sie auf seinen Vorschlag eingehen würde, aber anscheinend hatte sie sich besonnen.
    Gut gelaunt griff er zum Telefon.
    »Hi John«, meldete er sich Sekunden später. »Wie sieht es aus, lassen wir die Arbeit heute sausen und gehen stattdessen zusammen essen?«
    »Ryan – sag mal, was ist denn mit dir los?«, fragte John erstaunt, der es überhaupt nicht gewohnt war, dass sein Freund freiwillig vor Feierabend sein Büro verließ, zumindest nicht für private Unternehmungen.
    »Hm, ich habe eine etwas ungewöhnliche Neuigkeit für dich, und ich brauche jemanden mit dem ich reden kann«, erklärte Ryan zögernd.
    »Meinetwegen, treffen wir uns in einer halben Stunde im ‚Roma‘«, stimmte John zu.
    »Bis dann«, verabschiedete Ryan sich und machte sich nur wenige Minuten später auf den Weg.
    Kurz darauf saßen die beiden Männer in ihrem Stammlokal.
    »Also, schieß los«, forderte John seinen Freund

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