Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
Vom Netzwerk:
blutunterlaufen.
    Ich duschte ausgiebig und wusch meine Haare. Als ich aus dem
Schlafzimmer in den Flur trat, hörte ich lautes Klopfen an der Wohnungstür. Auf
leisen Sohlen eilte ich zum Spion um nachzuschauen, wer mich so früh am Morgen
sehen wollte. Mein Herz klopfte plötzlich wieder bis zum Hals und unendlich
viele Möglichkeiten gingen mir durch den Kopf. Von Mr. Burton bis zu einem
Auftragskiller konnte ich mir so ziemlich jeden vorstellen. Als ich aber eine ältere,
leicht übergewichtige Frau mit einem Tablett davor stehen sah, öffnete ich verwirrt.
    »Guten Morgen, Miss Walles. Ich bin Theresa Herzog, die Haushälterin von
Mr. Stone. Der hat mich gebeten, Ihnen heute das Frühstück zuzubereiten«, begrüßte
sie mich mit einem Lächeln.
    Zögernd trat ich zur Seite und ließ sie eintreten, folgte ihr in meine
Küche.
    Das konnte Daniel doch nicht ernst meinen? Welcher Mann schickte sein
Personal vor, anstatt sich selbst zu entschuldigen?
    Ich beobachtete, wie Mrs. Herzog die Abdeckung vom Tablett entfernte,
darunter kamen frische Croissants, Honig, Marmelade, Obst und ein Becher
Tiramisu zum Vorschein. Beim Anblick der Köstlichkeiten zog sich mein Magen
zusammen und erst jetzt erinnerte ich mich, wie lange es schon seit meiner
letzten vernünftigen Mahlzeit war. Das versprochene Abendessen war ja gestern
ausgefallen und danach hatte ich weder Hunger noch Energie gehabt, mir selbst
etwas zuzubereiten.
    Eine einzelne blassrote Rose lag auf dem Tablett, dazu eine kleine Karte
mit dem Aufdruck Bitte verzeih mir . Ich nahm die Karte und drehte sie
um, Daniel hatte tatsächlich eine lange Nachricht in seiner schnörkellosen,
feinen Handschrift hinterlassen.
    Liebste Juliet,
    Es tut mir leid, was gestern Abend passiert ist. Ich
verstehe nicht, warum du so aufgebracht und abweisend warst, aber das ist natürlich
keine Entschuldigung für mein Verhalten. Wir beide haben gestern unseren
Vertrag gebrochen. Ich möchte dich trotzdem nicht verlieren und ich würde gern meine
Verfehlung wieder gutmachen, soweit es möglich ist.
    Aber dazu braucht es zwei Menschen und ich muss wissen,
was dich bewegt und warum du mir plötzlich nicht mehr vertraust. Es macht mich
sehr traurig zu sehen, wie wir unaufhaltsam auseinanderdriften. Sprich mit mir!
Sag mir, was dich bedrückt und gib mir wenigstens die Gelegenheit, darauf zu
antworten.
    Ich habe dringende Geschäfte und komme am Dienstagabend
zurück nach Boston. Wenn du einerstanden bist, können wir uns dann treffen und
unser gemeinsames Abendessen nachholen?
    Falls du bis dahin etwas brauchst, wende dich an Mrs.
Herzog oder sende mir eine Nachricht. Ich wünsche Dir einen erholsamen Sonntag
und einen guten Start in eine neue Arbeitswoche.
    Daniel
     
    Oh Gott, der Mann hatte ja einen halben Roman geschrieben! Wie sollte
ich ihm jetzt noch böse sein, wenn er so etwas tat? Die Schmetterlinge in
meinem Bauch flogen Pirouetten bei dem Gedanken daran, dass er unseren Vertrag noch
immer fortsetzen wollte. Also lag ihm anscheinend etwas an mir.
    Wieder ertappte ich mich bei dem Gedanken an die mysteriösen Anrufe.
Wenn es sich dabei wirklich um Daniels Stimme handelte, dann war er ein verdammt
guter Schauspieler. Aber wie sonst waren die Nachrichten zu verstehen?
    Gedankenversunken legte ich die Karte aufs Fensterbrett und wandte mich
der Kaffeemaschine zu. So gut mir der Kaffee daraus auch schmeckte, langsam
gingen mir die ständigen Spülvorgänge mächtig auf die Nerven.
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie von Ihrer Arbeit abhalte, Mrs. Herzog. Falls
Sie es eilig haben, schaffe ich das schon allein.«  Meine Familie hatte seit
meiner Kindheit Personal, doch es war für mich immer noch ungewohnt, selbst so
umsorgt zu werden.
    »Ach, ich habe heute und morgen etwas mehr Zeit. Mr. Stone ist schon
sehr früh zu seiner Dienstreise aufgebrochen, da kann ich mir mit dem
Saubermachen mehr Zeit lassen. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen beim Essen
Gesellschaft leisten. Allein schmeckt es doch gar nicht, oder?«
    Wir saßen fast eine ganze Stunde in meiner Küche und plauderten locker über
das Wetter, die Stadt Boston und am Ende versprach Mrs. Herzog sogar, mir das
Kochen von ein oder zwei einfachen Gerichten beizubringen, falls wir morgen
Zeit dazu haben würden.
    Sorgfältig vermieden wir es, über Daniel zu sprechen.
    Um halb elf klingelte es an meiner Tür, Mr. Burton stand davor, um mich
wie besprochen abzuholen. Heute musste ich mich endlich auf meine neue
Solorolle

Weitere Kostenlose Bücher