Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
verschwunden. Es wäre
immerhin möglich, dass er sich versteckte weil ihn ebenfalls jemand bedrohte?
Meine Freunde waren heute ruhiger als sonst, vermutlich, um Konstantin
nicht aufzuregen. »Wollen wir noch was trinken gehen nach der Vorstellung?«,
fragte mich Erik leise.
Doch ich schüttelte den Kopf, Daniel wartete schon auf mich.
Während des Auftritts beobachtete ich Konstantin. Er schien äußerlich
vollkommen gelassen. Seine Sprünge saßen wie immer perfekt, die Gesangseinlagen
ließen keinerlei Unsicherheit erkennen. Ich bewunderte ihn dafür, denn meine
eigene Konzentration hatte stark gelitten und ich konnte mich nur mit Mühe an
meine Einsätze erinnern.
Endlich war das Stück vorbei, der letzte Vorhang fiel und wir konnten
nach Hause. Als wir uns verabschiedeten, kam Konstantin plötzlich auf mich zu. »Du,
Juliet. Du hast schon gehört, dass Peter mein Onkel war?«
»Ja, Katie hat es mir vorhin gesagt. Es tut mir so leid für dich.«
»Was hat die Polizei euch heute zum Stand der Ermittlungen gesagt?«,
fragte er mich geradeheraus.
Ich überlegte. »Eigentlich nicht viel. Dass es definitiv ein Mord war,
aber sie wollten uns nicht sagen, wie und wann genau dein Onkel getötet wurde. Den
Tatort haben sie noch nicht freigegeben und die Suche nach dem Täter ist noch
völlig offen. So habe ich das jedenfalls verstanden.«
Mehr wollte ich ihm eigentlich nicht sagen, schließlich arbeitete ich in
dem Hotel und konnte ihm nicht einfach interne Informationen geben.
»Haben sie dich verhört?«, fragte mich Konstantin gespannt.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, heute war nicht genug Zeit, aber ich
soll mich morgen bereit halten.«
»Wirst du ihnen von den Anrufen berichten?« Seine Stimme war jetzt
bedrohlich leise und mit einem Mal fürchtete ich mich vor ihm, obwohl ich überhaupt
keinen Grund dazu hatte. Ich schwieg und hoffte, Konstantin würde es dabei
belassen.
»Juliet, das sind wichtige Beweismittel in diesem Mordfall. Die kannst
du nicht einfach verheimlichen, damit machst du dich mitverdächtig. Wenn du das
nicht selbst zur Sprache bringst, dann mache ich das für dich. Und ich kann dir
versichern, das wird dann richtig unangenehm für dich und für deine Freund
Stone.«
Ich schnappte erschrocken nach Luft. War das etwa eine Drohung?
»Konstantin«, begann ich stockend, »Ich bin im Moment auch vollkommen
durcheinander und ich habe furchtbare Angst. Natürlich werde ich mit der
Polizei zusammenarbeiten und alles dafür tun, dass der Mörder so schnell wie möglich
gefasst wird. Du kannst mir glauben, bis dahin kann ich auch nicht ruhig
schlafen.«
Er nickte befriedigt. Wir verabschiedeten uns und ich machte mich erleichtert
auf dem Weg zu Daniels Limousine. Eigentlich hatte ich Konstantin auf die SMS
und die Dokumente ansprechen wollen, aber seine Drohung hatte mich zutiefst
erschreckt.
Aus dem Wagen schlug mir ein köstlicher Geruch entgegen. Pizza! Daniel
grinste mich an, als ich einstieg. »Na, bist du jetzt hungrig, Babe?«
Auf dem Weg zum Triumph Tower aß ich tatsächlich eine halbe Pizza Spećiale
mit Käse, Champignons und Meeresfrüchten. Es schmeckte einfach wunderbar und als
wir schließlich in der Tiefgarage parkten, war die ganze Schachtel leer. Daniel
half mir aus der Limousine und wir warteten vor dem Aufzug auf Smith, der noch
den Wagen parkte. Daniel hielt mich eng umschlungen im Arm, so wie er das schon
einmal vor diesem Fahrstuhl getan hatte, auch wenn es mir so vorkam, als sei
das in einem anderen Leben gewesen.
Alle zusammen fuhren wir in die vierzigste Etage. Dort verabschiedete
sich Smith von uns. »Also wie abgesprochen, wir treffen uns morgen zum Frühstück
hier bei mir, Smith. Bis dahin versuchen Sie, etwas Sinnvolles aus dem Anruf
und der SMS auf Juliets Handy herauszubekommen. Falls sich etwas Dringendes
ergibt, rufen Sie mich jederzeit an.«
Dann öffnete Daniel mir die Tür zu seiner Wohnung. »Willst du noch ein
Glas Champagner, Baby?«, fragte er mich auf dem Weg in sein Schlafzimmer.
»Bist du noch nicht müde?«, antwortete ich und gähnte herzhaft.
Er lächelte verschlagen: »Nein, ganz und gar nicht. Und wir werden auch
vorläufig nicht schlafen, also sag ruhig Bescheid, wenn du noch etwas trinken
möchtest.«
»Wir werden vorläufig nicht schlafen? Was hast du vor?« So gern ich auch
mit ihm zusammen war, im Augenblick wollte ich mich nur hinlegen und diesen Tag
hinter mir lassen.
»Wir werden noch eine Lektion durchnehmen, bevor
Weitere Kostenlose Bücher