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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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übernachtet hatte.
    Ms. Bingham ging mit mir zusammen den Flur entlang zurück zum Empfang. »Wissen
Sie, was ich seltsam finde?«, meinte sie, als wir uns im Fahrstuhl gegenüberstanden.
»Dieser Wallenstein war doch unverheiratet und ungebunden. Wieso ist er dann
mitten in der Nacht heimlich in unser Hotel gekommen? Ich arbeite hier schon
mehr als zehn Jahre, da bekommt man Einiges mit. Aber so einer wie der
Wallenstein hätte doch eine Affäre vor niemandem verstecken müssen?«
    »Vielleicht hat er sich ja nicht mit einer Frau getroffen?«, warf ich
ein.
    Ms. Bingham lachte laut auf. »Juliet, glauben Sie mir, Männer sind doch
alle gleich. Früher oder später langweilen sie sich mit dem ganzen Alltagskram
und suchen nach einem Abenteuer. Und meistens kommt dann eine Frau ins Spiel.
Was glauben Sie, wie viele Geschäftsreisende sich bei mir schon nach
Prostituierten, Callgirls und Dominas erkundigt haben. Die Türsteher könnten
Ihnen da noch viel mehr zu erzählen.«
    Zum Glück hielt unser Fahrstuhl in diesem Moment und ich eilte davon.
Ich mochte mir gar nicht ausmalen, wie lange es dauern würde, bis sich Daniel
mit dem Alltagskram langweilte.
     
    Auf der Fahrt mit meinem alten Toyota war Mr. Burton schweigsam wie
immer. Doch kurz bevor wir den Triumph Tower erreichten, sprach er mit bitterernster
Stimme: »Miss Walles, ich möchte Ihnen wirklich nicht zu nahe treten, aber in
letzter Zeit verbringen Sie viel Zeit mit Mr. Stone. Und jedes Mal, wenn ich
Sie danach wiedersehe, haben Sie eine Verletzung. Darf ich fragen, misshandelt
Mr. Stone Sie?«
    Seine Frage traf mich vollkommen unvorbereitet. Ich schwieg erschrocken,
so betroffen machte mich seine Unterstellung. Als ich schließlich antwortete,
klang meine Stimme bei Weitem nicht so fest, wie ich es mir gewünscht hätte. »Nein,
Mr. Stone misshandelt mich nicht. Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Sie
können mir glauben, ich fühle mich sehr gut aufgehoben bei Mr. Stone.«
    Mr. Burton blickte mich durch den Rückspiegel an. »Sie sollten
vorsichtiger sein, Miss Walles. Ich habe Ihnen versprochen, nicht mit Ihrer
Mutter über die Vorkommnisse hier in Boston zu reden, aber Sie machen mir das
nicht leicht. Falls ich Sie mit neuen Blessuren antreffe, werde ich wirklich
Ihre Eltern verständigen müssen. Ich hoffe, Sie verstehen das?«
    Natürlich verstand ich ihn. Er steckte in einer Zwickmühle. Von meinen
Eltern engagiert, machte ich es ihm nicht einfach, seinen Aufgaben
nachzukommen. In den letzten Tagen hatte er mich kaum zu Gesicht bekommen,
eigentlich ein unhaltbarer Zustand für einen Leibwächter. »Mr. Burton, ich kann
Ihre Besorgnis nachvollziehen, aber glauben Sie mir, das war nur ein Zusammentreffen
unglücklicher Umstände. Und hoffentlich passiert es nicht wieder. Doch ich würde
gern Ihre Hilfe in einer anderen Sache in Anspruch nehmen.«
    Mein Leibwächter schaute grimmig nach vorn, konzentrierte sich darauf,
in die Tiefgarage meines Wohngebäudes zu fahren.
    »Sie haben mir empfohlen, Konstantin mit der Stimmanalyse zu
beauftragen. Er hat mir auch ein Ergebnis geliefert, die Stimme gehört
tatsächlich Mr. Stone. Aber er hat mir dabei verheimlicht, dass es sich dabei um
einen Zusammenschnitt handelte, nicht um ein echtes Gespräch. Stattdessen hat er
mich dazu gedrängt, die Anrufe der Polizei als Beweismittel vorzuspielen,
obwohl ihm klar sein musste, dass sie eine Fälschung waren. Konstantin hat mir
erzählt, er arbeite an einer großen Sache gegen Mr. Stone. Können Sie sich
nicht umhören, worum es sich dabei genau handelt?«
    Als wir anhielten, drehte sich Mr. Burton zu mir um. »Ja, ich kann mich
selbstverständlich einmal umhören, Miss Walles. Aber ich muss Sie warnen, die Antwort
auf diese Frage könnte Ihnen nicht gefallen.«
    Ich schwieg bestürzt. Wusste mein Leibwächter etwas, dass er vor mir
verbarg? Hatte Daniel etwa noch mehr Geheimnisse vor mir?
    »Wie lange wird es dauern, bis Sie die Antwort haben?«, fragte ich schließlich
atemlos.
    »Eine Woche vielleicht. Ich sage Ihnen dann sofort Bescheid.«
    Ich nickte und öffnete die Tür, um auszusteigen. »Ich nehme an, Sie benötigen
mich heute nicht mehr, Miss Walles?«
    Mein Gesicht errötete. Mr. Burton war bestens im Bilde, was Daniel und
ich trieben. »Nein, wir sehen uns morgen früh um halb zehn, um meine Eltern vom
Flughafen abzuholen.«
    »Soll ich einen Mietwagen besorgen, Miss Walles? Nichts gegen dieses
Auto, aber Ihre Eltern erwarten vielleicht etwas

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