Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
nichts, Champ. Morgen
kommen meine Eltern zu Besuch.«
Daniel sah mich erschrocken an. »Deine Eltern? Warum hast du mir davon
nichts gesagt?«
»Weil ich noch nicht dazu gekommen bin. Irgendwie waren wir immerzu abgelenkt.«
»Hast du vor, ihnen von uns zu erzählen?«
Verwunderte blickte ich zu ihm auf. »Nein, natürlich nicht. Das hatten
wir doch im Vertrag so vereinbart.«
»Wir könnten eine Ausnahme machen«, gab er zu bedenken. »Ich würde gern
deine Mutter kennenlernen.«
Meine Irritation wuchs. »Bist du noch ganz bei Trost? Der Tag, an dem meine
Eltern von unserem Vertrag erfahren, ist auch gleichzeitig der letzte Tag auf
Erden – für uns beide.«
Doch Daniel ließ nicht locker. »Wir müssen ihnen ja nichts von dem
Vertrag erzählen. Du kannst mich doch einfach so vorstellen.«
»Ich dachte, du kennst meinen Vater bereits? Oder wie soll ich dich
vorstellen? Das hier ist Daniel Stone, der Mann, der mich entjungfert hat und
seitdem in jeder freien Minute hemmungslose Sexspiele mit mir ausprobiert?
Vergiss es, eher wandere ich aus.«
»Du könntest mich doch erst einmal als einen Freund vorstellen?« Daniel
klang eingeschnappt, obwohl ich diejenige war, die ein Recht darauf hatte,
entsetzt auf seinen Wunsch zu reagieren.
»Was willst du damit erreichen? Willst du mir das Wochenende verderben
oder was erwartest du von dieser Aktion? Falls du glaubst, meine Eltern würden
das einfach so hinnehmen, dann täuscht du dich gewaltig. Mr. Burton wird sie
sicher schon mehr oder weniger genau informiert haben, was wir hier treiben.«
Ich wollte auf jeden Fall verhindern, dass mein Vater misstrauisch
wurde. Daniel und er hatte eine geschäftliche Auseinandersetzung und laut
Corinne hatten die beiden sogar versucht, sich zu prügeln. Falls mein Vater
auch nur ahnte, was sich zwischen Daniel und mir abspielte, würde er all seine
Kontakte einsetzen, um mich aus Boston zurückzuholen.
Daniel erklärte zögerlich: »Na gut, vielleicht hast du recht. Aber ich
bin auf jeden Fall zu Hause. Du kannst mich anrufen, wenn du es dir anders
überlegst. Ich würde deine Mutter wirklich gerne treffen.«
»Denk ja nicht daran, uns unverhofft zu überraschen. Manchmal scheinst
du deinen Selbsterhaltungstrieb völlig zu vernachlässigen. Mit meinem Vater ist
nicht zu spaßen, aber das weißt du ja schon.« Argwöhnisch blickte ich ihn an.
Er hatte viel zu schnell nachgegeben.
Samstag, 26. Mai 2012
Ohne Mrs. Herzog hätte ich es nie geschafft. Die kleine Frau hatte mir
unermüdlich dabei geholfen, die Wohnung aufzuräumen und alles für den heutigen
Besuch meiner Eltern vorzubereiten. Ein kleines Gästezimmer war hergerichtet,
sogar ein Strauß frischer Blumen stand auf dem Nachttisch.
»Miss Walles, falls Sie sonst noch etwas brauchen, rufen Sie mich einfach
an. Ich bin den ganzen Tag in Mr. Stones Wohnung beschäftigt, wenn Sie Hilfe
benötigen, sagen Sie ruhig Bescheid. Ich habe übrigens Ihr Kleid aus der
Reinigung abgeholt, es hängt wieder in Ihrem Schrank. Bevor Sie es das nächste
Mal tragen, schauen Sie nochmal, ob irgendwo ein Knopf fehlt, die aus der
Reinigung haben mir nämlich einen mitgegeben. Der liegt in Ihrer Küchenschublade,
neben Ihrer Waffe.«
Ich entschied mich, meine Smith & Wesson lieber nicht in der
Schublade zu lassen, auf die neugierigen Fragen meiner Eltern konnte ich gut
verzichten. Stattdessen verstaute ich sie lieber in meinem Schlafzimmer. Ich
besah den merkwürdigen Knopf und überlegte, ob er wirklich zu meinem Kleid gehören
konnte. Aber der hektische Morgen ließ mir keine Zeit, länger darüber
nachzudenken.
Ich hatte Daniels Wohnung erst vor einer halben Stunde verlassen, wieder
einmal fiel es mir schwer, mich von meinem ausdauernden Liebhaber zu trennen. Doch
nachdem wir uns heute morgen gegenseitig ein paar weitere Orgasmen geschenkt
hatten, brauchte ich eine Pause. Daniel schien fast schon erleichtert, als sich
Mr. Burton nach meinem Verbleib erkundigte.
Nun wartete mein Fahrer wie vereinbart vor meiner Wohnung. »Guten Morgen,
Miss Walles. Ich hoffe, Sie freuen sich schon darauf, Ihre Eltern
wiederzusehen?«
Ich nickte und folgte ihm in die Tiefgarage, wo uns ein schwarz glänzendes
SUV erwartete.
»Entspricht das Ihren Erwartungen?«, fragte er mich. Ich nickte dankbar.
Auf diesen Mann war immer Verlass. Auch wenn er mich manchmal damit nervte,
dass er meiner Mutter haarklein aus meinem Privatleben berichtete.
Ich war dezent geschminkt und meine sorgfältig
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