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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Bildschirm. Der blaue Kreis befand sich
irgendwo zwischen Boston und New York. Konnte es wirklich sein, dass Garry so
weit entfernt von Boston wohnte?
    »Du willst gleich ins Bett? Mit mir?«, vergewisserte er sich und ich
konnte seine Irritation deutlich spüren. Doch ich war zu abgelenkt, um unserem
Gespräch die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.
    »Daniel, ich habe jetzt keine Zeit, weiter mit dir zu sprechen. Lass
mich einfach in Ruhe.«
    Die Verbindung war jetzt außerordentlich schwach und ich konnte ihn kaum
verstehen.
    »Falls du mich noch hörst, warte nicht auf mich. Ich habe heute keine
Zeit, mich mit dir zu treffen. Und auch nicht an einem anderen Tag.«
    Wieder riss die Verbindung ab, diesmal endgültig. Ich wählte seine
Nummer, erhielt aber nur ein Besetztzeichen. Verdammt! Hatte er mich
verstanden, oder nicht?
    Ich druckte den Stadtplan aus und zoomte noch dichter an das umkreiste Grundstück,
um es im Zweifelsfall auch zu finden. Dann machte ich einen weiteren
Bildschirmausdruck. Wieso hatte ich bloß ein Auto ohne Navigationssystem
gekauft?
    Schließlich wendete ich mich wieder meiner Arbeit zu. Innerhalb von zehn
Minuten war die Übersetzung endlich fertig, ich druckte sie aus und las sie ein
letztes Mal flüchtig durch. Ein geschäftliches Schreiben an einen
Autohersteller, in dem Termine bestätigt und technische Details für ein
Entertainmentsystem erklärt wurden. Doch meine Konzentration war dahin. Ich
verstand zu wenig von Daniels Unternehmen, um mir darauf einen Reim machen zu
können.
    Ich gab die ausgedruckte Version an Mrs. Phyllis und sendete ihr vom
Laptop aus die elektronische Fassung.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Miss Walles. Mr. Stone hat noch einmal angerufen
und ausrichten lassen, dass er für Sie einen kurzfristigen Termin im Spa
arrangiert hat. Man erwartet Sie dort bereits.«
    Ich verabschiedete mich hastig. Ich war doch erst vor drei Tagen im Spa,
wieso wollte Daniel, dass ich mich schon wieder behandeln ließ? Hatte er etwas
an meinem Körper auszusetzen, oder hatte er bestimmte Vorlieben, von denen ich
nichts wusste? Ich kannte ihn nicht gut genug, um mit Sicherheit sagen zu können,
was er von einer Frau erwartete. Musste ich in Zukunft etwa schmerzhafte
Prozeduren wie Waxing über mich ergehen lassen? Ich hatte gelesen, dass diese
Behandlung praktisch Voraussetzung war, bevor man sich in der High Society
einen Freund zulegen konnte. Aber Daniel hatte bislang nie etwas in dieser
Richtung gesagt, vielleicht wollte er mir auf diese Weise einen Hinweis geben,
ohne mich damit vor den Kopf zu stoßen? Und wieso machte ich mir darueber
überhaupt Gedanken, wir waren schließlich getrennt?
     
    Doch jetzt hatte ich ohnehin keine Zeit, sondern hastete in die Tiefgarage
zu meinem klapprigen Toyota.  
    Mit jeder Minute entfernte ich mich weiter von Bostons Innenstadt und
gelangte stattdessen in eine verwahrloste Gegend, in der die Mehrzahl der
Häuser entweder unbewohnt oder unbewohnbar waren, keine Fensterscheiben hatten
oder komplett zugemauert waren. Brennender Abfall lag am Straßenrand und ein
paar Hunde zerrten einen Plastikbeutel zwischen den Mülltonnen hervor. Kinder
in zerschlissener Kleidung spielten Fußball und zwielichtige Gestalten standen
an den Häuserecken. War dies noch Amerika? Es sah eigentlich aus wie ein Dritte-Welt-Land
mit hungrigen Menschen ohne Hoffnung.
    Hier sollte Garry wohnen? Ich wusste zwar, dass mein Freund knapp bei
Kasse war, aber das hier überstieg meine schlimmsten Befürchtungen. Ich konnte
ihn mir hier zwischen all den Obdachlosen, Drogensüchtigen und Dealern gar
nicht vorstellen. So einen heruntergekommenen Eindruck hatte er nicht gemacht.
    Meine neue Waffe lag griffbereit neben mir auf dem Beifahrersitz. Ein
paar Jugendliche hoben interessiert die Köpfe, nahmen Notiz von mir, als ich
dieselbe Straße zum zweiten Mal abfuhr. Ich hatte nur eine ungefähre Ahnung, wo
ich hinmusste, suchte nach dem kleinen efeuumrankten Haus, dass ich auf dem
Bildschirmausdruck ausgemacht hatte.
    Als ich mit einer Hand in der Tasche wühlte, um meinen treusten
Begleiter, das I-Pad, zu Rate zu ziehen, klingelte das Telefon.
    Ich zog es aus der Tasche. Daniels Name leuchtete auf. Oh nein, das hieß
bestimmt nichts Gutes.
    »Hi, Daniel, was gibt’s?«, meldete ich mich und versuchte, dabei möglichst
unbeschwert zu klingen.
    »Juliet, wo bist du?«
    Das klang nicht gerade freundlich, aber was ging ihn meine
Tagesgestaltung an?
    »Ich bin nicht sicher, ob du

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