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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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seinen Augen damit, die
betreffenden Seiten in kleine Stücke zu zerreißen und auf den Tresen zu
streuen.
    Mr. Hartwigs Freundin wich ängstlich zurück und sah mir mit großen Augen
zu. Doch Mr. Hartwig gab sich nicht so leicht geschlagen. Er versuchte, mir die
Zeitschrift wieder zu entreißen. Ein Handgemenge entstand, die beiden Türsteher
Bertie und Ronald mischten sich in unsere Auseinandersetzung ein und im Nu
herrschte in der gesamten Lobby tumultartige Unruhe.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Daniel in Begleitung der
dunkelhaarigen Schönheit das Hotel betrat und unbeeindruckt an uns vorüberging.
Er würdigte mich keines Blickes, was mich aus unerfindlichen Gründen noch
wütender machte.
    Als ich schließlich einen Teil der zerfledderten Zeitschrift in der Hand
hielt, faltete ich diesen blitzschnell zu einem Wurfgeschoss und beförderte es
dann mit Schwung in seine Richtung. Natürlich traf ich ihn nicht und die
Zeitung fiel schon nach wenigen Metern zu Boden. Doch er hatte von meiner
Aktion Notiz genommen und musterte mich mit zusammengekniffenen Augenbrauen.
Dann schüttelte er wortlos den Kopf und drehte sich abrupt um.
    Als ich später aus der Kantine an meinen Arbeitsplatz zurückkehrte,
wartete Ms. Bingham schon auf mich. Sie verlangte, dass ich mich bei Mr.
Hartwig für mein Verhalten entschuldigte. Zähneknirschend stimmte ich zu und
sprach mit dem alten Mann. Er hatte sich ebenfalls beruhigt und als Ms. Bingham
ihn zusätzlich zu meiner Entschuldigung noch zu einem Abendessen auf Kosten des
Hauses einlud, war er wieder versöhnt. Die Kosten dafür würden natürlich mir
vom Gehalt abgezogen.
     
    Mit unendlicher Langsamkeit bewegten sich die Zeiger unserer großen
Wanduhr auf drei Uhr zu. Ich konnte es gar nicht erwarten, endlich Feierabend zu
haben. Mr. Burton hatte heute seinen freien Tag und ich würde die wenigen
Blocks zu Fuß nach Hause laufen, und dann nach einer kurzen Dusche endlich
Schlafen gehen.
    Zehn Minuten vor drei Uhr wurde ich erneut in Ms. Binghams Büro
bestellt. Sie sah mich mit ernster Miene an. »Juliet, Sie haben heute wirklich
Mist gebaut, das ist Ihnen doch klar, oder?«
    Ich nickte ergeben, wollte den Arbeitstag nur noch abschließen und alles
vergessen.
    »Wenn Sie weiter bei uns arbeiten möchten, dann darf so etwas nie wieder
vorkommen. Haben wir uns da verstanden?« Ms. Bingham beobachtete mich genau.
    Wieder nickte ich. Was hätte ich auch sonst tun sollen? Zum Sprechen
fehlte mir die Energie.
    »Von meiner Seite aus war es das. Leider hat man mich gebeten, Sie auch
bei Mr. Stone vorbeizuschicken. Der fühlt sich wohl ebenfalls von Ihnen
beleidigt und hat eine persönliche Entschuldigung verlangt. Wenn Sie mit Ihrer
Arbeit hier fertig sind, melden Sie sich bitte in seinem Büro.«
    Ich erstarrte. Was wollte Daniel von mir? Er konnte seine privaten
Angelegenheiten doch nicht einfach auf dem Dienstweg klären?
    Ich fühlte den prüfenden Blick meiner Chefin auf mir ruhen. »Danke für
Ihr Verständnis. Ich werde dann mal weitermachen«, sagte ich und eilte mit
gesenktem Kopf zurück an den Empfangsschalter.
     
    Dreißig Minuten später hatte ich meinen Arbeitsplatz noch immer nicht
verlassen, ich fürchtete mich davor, was mich in Daniels Büro erwartete.
Stattdessen arbeitete ich lieber freiwillig länger und half den Kollegen der
Nachmittagsschicht, unseren Gästen die Öffnungszeiten des Frühstücksrestaurants
zu erläutern.
    Ms. Bingham trat aus ihrem Büro und sah sich suchend um. Als sie mich
erblickte, verdüsterte sich ihr Blick und sie winkte mich zu sich. »Juliet, was
machen Sie denn noch hier? Ich habe Ihretwegen schon wieder einen Anruf aus Mr.
Stones Vorzimmer erhalten. Sehen Sie zu, dass Sie dort schleunigst auftauchen.
Ihn jetzt warten zu lassen, macht Ihre Situation nicht besser.«
    Sie hatte ja recht. So einfach konnte ich Daniel nicht entkommen.
Achselzuckend verabschiedete ich mich von meinen Kollegen und begab mich zum
Fahrstuhl, der in die achte Etage des Hotels fuhr.
    Ich wunderte mich nicht zum ersten Mal, warum Daniel ausgerechnet dieses
Hotel als Standort für seinen Hauptsitz gewählt hatte. Sicher, es war in vieler
Hinsicht praktisch und sein Büro war beeindruckend – aber den CEO einer
international tätigen Firma erwartete man eher in der obersten Etage eine Wolkenkratzers,
als in den altehrwürdigen Mauern eines 5-Sterne Hotels. Eines Tages würde ich
vielleicht den Mut aufbringen, ihn danach zu fragen.
    Die Räume der Stone

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