Vertrau der Stimme deines Herzens!
Schmetterlingsflügel über seine Wange gleiten. Mit dem Zeigefinger zog sie die Linie seines Munds nach und wanderte dann zärtlich weiter über sein Kinn und seinen Hals.
„Was denkst du, was du da tust?“, fragte Alessandro mit tiefer heiserer Stimme.
„Ich weiß nicht …“, murmelte sie mit glühenden Wangen und ließ verlegen die Hand sinken.
Bevor sie sie jedoch ganz zurückziehen konnte, hielt Alessandro sie fest, führte sie wieder an seinen Mund und küsste sanft ihre Fingerspitzen. Das aufflammende Begehren in Rachels graugrünen Augen war ein süßer Triumph für ihn.
Es gab keinen Zweifel daran, dass sie sich nach ihm verzehrte. Und genau das passte perfekt in seinen Plan – er würde Rachel verführen und sie dann wegwerfen wie ein altes Paar Schuhe. Nur musste er sich dafür sicher sein, dass sein Körper ihn nicht im Stich ließ und er eine überzeugende Leistung als Liebhaber liefern konnte. Sollte er im Bett nämlich versagen, wäre das die ultimative Demütigung für ihn. Und wenn sie nach sechs Monaten nicht mehr an die Verschwiegenheitsklausel gebunden war, könnte sie es auch noch in die Welt hinausposaunen.
Alessandro zog Rachel sanft näher zu sich, sodass sie den Computerbildschirm sehen konnte. „Ich arbeite gerade an einem großen Renovierungsprojekt in Florenz“, erklärte er. „Es geht um die Generalüberholung und Modernisierung eines einst sehr mondänen Hotels im Stadtzentrum, das mit einem neuen Konzept wieder rentabel werden soll.“ Er klickte noch ein paar andere Immobilien an, um sich von ihrem betörenden Duft und ihrer weichen Hand, die er immer noch fest umschlossen hielt, abzulenken. „Das hier ist in Madrid. Und das ein jüngst abgeschlossenes Projekt in Sizilien.“
„Die Inneneinrichtung und das Dekor sind fantastisch“, schwärmte sie.
„Ich habe ein exzellentes Team von Innenarchitekten und Designern. Aber ich lasse es mir natürlich nicht nehmen, einen großen Teil der Vorarbeit selbst zu machen.“
Rachel wandte ihren Blick vom Computer ab und atmete kurz ein. „Alessandro, ich …“
Er drehte sich im Stuhl und zog sie zwischen seine Oberschenkel, sodass er sie praktisch eingeklemmt hielt. Der Kontakt ihrer Beine jagte eine elektrische Spannung durch seinen gesamten Körper. Konnte es sein, dass Rachel auf wundersame Weise seine geschwächten Nervenmuskeln weckte?
Noch vor wenigen Tagen hätte er es für unmöglich gehalten, seine Virilität so deutlich zu spüren. Eines musste er diesem kleinen süßen Biest zugestehen – es tat ihm auf körperlicher Ebene gut.
„Was willst du von mir, Rachel?“, fragte er. „Mehr Geld? Bietest du dich deshalb so an? Versuchst du noch etwas mehr herauszuschlagen, weil du jetzt weißt, wie reich ich bin?“
Seine Unterstellung traf sie wie ein Schlag. Sie versuchte, einen Schritt zurückzugehen, doch Alessandro hielt sie mit seinen Schenkeln gefangen.
„Wie kannst du so etwas nur sagen?“, fragte sie mit einer Mischung aus Wut und Empörung. „Ich biete mich dir nicht an. Ich dachte … nach dem Kuss gestern Abend …“ Ihre Augen funkelten mittlerweile vor Ärger. „Wenn du wirklich denkst, dass ich des Geldes wegen mit dir schlafen würde, dann …“
„Dann was?“, entgegnete er mit einem zynischen Lächeln. „Du willst Erfolg. Und der schnellste Weg zum Erfolg ist, sich nach oben zu schlafen, oder nicht?“
„Ist das die Methode, mit der du dich nach oben gearbeitet hast, Alessandro?“, schnappte sie zurück. „Bist du mit ein paar alten reichen Frauen ins Bett gestiegen, um dort anzugelangen, wo du heute bist? Hast du …“
„Silenzio!“ Sein wütender Befehl hallte noch im Zimmer nach, als er sich schon erhoben hatte.
Erschrocken über seinen plötzlichen Gefühlsausbruch wich Rachel zurück, stieß dabei aber mit der Hüfte gegen die Ecke des Schreibtischs, sodass sie schmerzerfüllt wankte.
Und dann ging alles so schnell und doch wie in der Zeitlupe eines Films. Rachel spürte, wie sie taumelte und Alessandros kräftige Hände nach ihr griffen, was aber dazu führte, dass sie beide das Gleichgewicht verloren. Im letzten Moment gelang es ihm jedoch irgendwie, sich im Fallen zu drehen, um ihren Sturz mit seinem Körper abzufangen. Es folgte eine fast irreale Stille, in der sie nur noch eins wahrnahm – sie lag mit wild klopfendem Herzen auf Alessandro.
„Entschuldige, ich vergesse immer, dass meine Beine noch nicht wirklich zuverlässig sind“, sagte er mit einem schiefen
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