Vertrau mir, Tara
hatte er selbst gesagt.
“Nein”, wiederholte sie. “Ich fahre lieber nach Hause.” Sie nannte dem Fahrer ihre Adresse.
Als Tara die Treppe hinaufging, sah sie eine dunkle Gestalt vor ihrer Wohnungstür sitzen. Sekundenlang hatte sie panische Angst, doch dann erhob sich der Mann.
“Adam?”, sagte sie verblüfft. “Was machst du denn hier?”
“Ich habe auf dich gewartet.” Seine Stimme klang müde. “Ich wollte wenigstens versuchen, dich zu überzeugen, dass er nicht der Richtige für dich ist, Tara. Auch wenn du ihn noch so sehr liebst, du wirst nicht glücklich mit ihm. Ich habe euch beobachtet und gesehen, dass ihr zusammen weggegangen seid. Es war schrecklich, ich dachte, ich würde es nicht ertragen. Am liebsten wäre ich hinter dir hergelaufen und hätte dich zurückgeholt, um dich in Sicherheit zu bringen. Wenn du ihn wirklich liebst und ihm verzeihst, muss ich irgendwie damit leben. Aber ich wollte mich vergewissern. Deshalb habe ich beschlossen, hier auf dich zu warten, wenn es sein müsste, die ganze Nacht. Und ich möchte dich bitten, es dir noch einmal zu überlegen. Die Jack Halstons dieser Welt ändern sich nie. Sie sind wie Raubtiere, immer auf der Suche nach dem nächsten Opfer. Ich kann es nicht ertragen, mir vorzustellen, wie unglücklich er dich machen würde.” Adams Stimme klang gequält.
“Du hast doch selbst dafür gesorgt, dass Jack und ich uns auf dem Empfang begegnen.”
“Weil du mir nichts über ihn erzählen wolltest, nahm ich an, er würde dir noch etwas bedeuten und du seist immer noch verletzt. Ich wollte dir die Möglichkeit geben, dich frei zu entscheiden.” Er machte eine Pause. “Warum bist du mit ihm gegangen?”
“Ich habe es nicht länger ausgehalten auf der Party und wollte sowieso gehen. Deshalb kam er mir gerade recht, als Vorwand sozusagen”, erwiderte sie. “Ich hatte mir geschworen, mich nie wieder von jemandem so sehr verletzen zu lassen wie von ihm. Aber was es wirklich bedeutet, verletzt zu sein und mit dem Schmerz zurechtkommen zu müssen, wurde mir erst klar, als ich glaubte, dich verloren zu haben.”
Sie hob den Kopf. “Für Jack empfinde ich schon lange nichts mehr. Die Erinnerung an die schlimme Zeit habe ich vermutlich irgendwie als Schutzschild oder Ausrede benutzt, um niemanden an mich heranzulassen. Als ich dich kennenlernte, begriff ich, dass ich mich nicht vor dem Leben und vor Gefühlen verschließen kann. Wenn man leben will, muss man auch riskieren, verletzt zu werden.” Tara zögerte kurz. “Warum hast du mir nicht gesagt, dass Caroline deine Mutter ist?”
“Ich wollte es”, antwortete er. “Ich wollte mit dir darüber reden, sobald du mir einen Schritt entgegengekommen wärst. Aber du machtest immer wieder zwei Schritte zurück. Immerhin hat es dich abgelenkt, und du hast mir keine Fragen gestellt über die Frau, die ich heiraten wollte. Dann hätte ich echte Probleme gehabt.”
Seine Stimme klang jetzt rau. “Vom ersten Moment an wusste ich, dass es nicht leicht sein würde, dir näherzukommen. Ich befürchtete, dich in die Flucht zu schlagen, wenn ich dir keine Zeit ließe. Ich wollte dich nicht erschrecken, um dich nicht zu verlieren.”
Adam schüttelte den Kopf. “Deshalb wollte ich dir erst einmal Freundschaft anbieten, um dein Vertrauen zu gewinnen. Du solltest gern mit mir zusammen sein. Ich hatte mir fest vorgenommen, geduldig zu sein und dir Zeit zu lassen. Du hast es mir jedoch ziemlich schwer gemacht. Ich bin meilenweit mit Buster spazieren gegangen, nur um möglichst weit weg von dir zu sein. Doch du bist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Wie ein unreifer Jüngling habe ich sogar davon geträumt, du würdest nackt am Fenster eures Hauses stehen und auf mich warten.”
Ihr Lachen klang irgendwie atemlos. “Offenbar ahnst du nicht, dass deine Träume wahr waren. Deshalb habe ich doch das Bild zerrissen, ich dachte, du hättest mich wirklich gesehen. Und das war mir schrecklich peinlich.”
Sekundenlang schwieg er. “Ich wünschte, ich hätte es gewusst”, sagte er schließlich.
“Möchtest du hereinkommen – und einen Kaffee trinken?” Sie war schrecklich nervös, vor Freude und Unsicherheit zugleich. Sie schloss die Tür auf, ging in die Wohnung und knipste die Lampen an.
Adam folgte ihr. Er packte Tara an den Schultern, drehte sie zu sich um und blickte ihr in die Augen.
“Ich liebe dich, Tara, und ich wünsche mir, dass du meine Frau wirst. In dem Moment, als wir uns zum ersten Mal
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