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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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kennen.«
    »Ich weiß, wer Sie einmal waren, Luke. Aber«, fügte Drummond hinzu, »noch mehr interessiert mich, wer Sie in Zukunft sein werden.«

37
    Die Wohnung hatte die erschreckendsten Wände, die Luke je gesehen hatte. Sie waren mit riesigen Fotos tapeziert. Ein Bild pro Wand, jedes extrem vergrößert. Eines zeigte ein junges Mädchen, zusammengekauert in den zerbombten Überresten einer Hütte aus Stein. Ihr Gesicht hatte einen geisterhaft überraschten Ausdruck. Auf einem anderen Foto sah man Leute auf einem Basar im Mittleren Osten, die Gesichter angstverzerrt, während sie sich nach einer plötzlichen Bedrohung umblickten. Ein Killer, eine Autobombe? Es war nicht zu erkennen. Das Entsetzen und die Resignation in ihren Blicken sprach jedenfalls eine deutliche Sprache. Ein anderes Foto zeigte einen Mann, den Luke kannte, einen ehemaligen Senator, wie er, offenbar tief getroffen von einem schweren Verlust, am Geländer einer Veranda lehnte.
    »Dieser Senator. Sein Sohn ist gestorben. Ich hab’s in der Zeitung gelesen. Er wurde in Japan von einem Terroristen ermordet, als er dort studierte«, sagte Luke. »Einen eigenartigen Wandschmuck haben Sie da.«
    »Ich bin ein eigenartiger Mensch«, gab Drummond zurück. »Immerhin empfange ich Sie hier, obwohl Sie in den Tod meines Freundes verwickelt sind.«
    »Sie haben gestern Abend meine Freundin entführt.«
    »Ihrer Freundin fehlt nichts. Mein Freund ist tot.«
    »Ich habe mit Allen Cliffords Tod nichts zu tun. Man hat
mich entführt und mit vorgehaltener Waffe gezwungen, den Wagen zu lenken. Dann wurde ich in einer Hütte angekettet, die Ihre Firma gemietet hat.«
    Drummond hob eine Augenbraue. »Wir haben tatsächlich eine Hütte gemietet. Dass man Sie dorthin gebracht hat, damit haben wir nichts zu tun. Aber Sie haben Allen Clifford umgebracht …«
    »Ich habe Allen Clifford nicht umgebracht. Ich weiß, wer’s getan hat.«
    »Wer?«
    »Eric Lindoe. Auf Anweisung einer Britin namens Jane, die Erics Freundin entführt hatte. Für Aubreys Freilassung verlangte sie von ihm, dass er mich entführt und Ihren Freund tötet.«
    »Sehr bequem, jemanden zu beschuldigen, der nicht da ist, um sich zu wehren.«
    »Er ist tot. In Chicago erschossen worden. Er hat mich am Flughafen von Austin entführt, um meinem Stiefvater irgendwelche Informationen abzupressen.« Luke hielt es für besser, die fünfzig Millionen vorerst nicht zu erwähnen; das hätte das weitere Gespräch beherrscht, und er wollte zuerst mehr wissen.
    »Erzählen Sie mir alles«, forderte Drummond ihn auf. »Ich denke, um die Wahrheit herauszufinden, gilt es, Vertrauen zu schaffen. Wir stehen wie Feinde zueinander, Luke, aber das muss nicht so sein. Sie denken wahrscheinlich genauso, sonst wären Sie nicht hergekommen, obwohl Sie zuerst weggelaufen sind.« Drummond zeigte auf einen großen Glastisch. »Setzen Sie sich.«
    Luke ließ sich auf einem Sessel nieder, und Drummond nahm ihm gegenüber Platz.
    Drummonds leises Lächeln wurde breiter. »Ich denke, Sie
wollen einen Deal schließen, so wie Eric. Erzählen Sie mir alles, dann bekommen Sie auch etwas dafür.«
    »Ich frage zuerst, dann Sie, und am Ende können wir einen Deal machen.«
    »Also gut. Sie zuerst, Sie sind der Gast«, sagte Drummond. »Nach den Fragen, die Sie mir stellen, werde ich beurteilen, ob ich Ihnen vertrauen soll.«
    Wenn Luke es vermasselte - wenn er die falschen Fragen stellte -, würde er die Wahrheit vielleicht nie erfahren. Drummond konnte natürlich vorhaben, ihn auszutricksen. Er würde die verschlüsselte Datei nicht gleich anbieten; er wollte zuerst sehen, was in Erfahrung zu bringen war. Drummond studierte ihn wie eine Katze, die vor dem Mauseloch lauerte.
    »Erste Frage. Steckt Quicksilver hinter meiner Entführung?«
    »Nein. Die Hütte wurde vorher gemietet, damit Clifford sie zur Vernehmung eines Verdächtigen benutzen konnte. Es ging dabei um den Mann, mit dem er sich treffen wollte - ein Loser namens Bridger, der weglief, als Sie und Eric auftauchten. Er hatte vor, Informationen über ein Terrornetzwerk an Clifford zu verkaufen. Ich schätze, Clifford wurde deshalb getötet und die Hütte fremdbenutzt, damit Ihr Stiefvater und die Night Road auf Quicksilver aufmerksam werden, weil Clifford und die Hütte auf Quicksilver hinweisen. Irgendjemand wollte offenbar die Night Road wissen lassen, dass Quicksilver sie jagt. Man hatte wohl die Absicht, uns aufeinander zu hetzen.«
    »Sie wissen von der Night

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